Enterprise Resource Planning

10 Trends im ERP-Markt 2013

03.04.2013
Von Norbert  Gronau

4. Anbieter werden professioneller

Viele deutsche Mittelständler haben sich zu internationalen Weltmarktführern entwickelt und ihre Organisation sowie ihren Auftritt entsprechend angepasst. Die Softwarelieferanten dieser "Hidden Champions" haben diese Professionalisierung bisher erst teilweise absolviert. Das Center for Enterprise Research sieht jedoch bei vielen Anbietern große Anstrengungen, die für Softwareanbieter wichtigen Prozesse Vertrieb, Support und Entwicklung deutlich zu professionalisieren. Dies wird zum einen durch die Nutzung automatisierter Testverfahren in der Softwareentwicklung deutlich, unter anderem aber auch durch gesteigerte Anstrengungen zur Verbesserung der Usability. Die Gebrauchstauglichkeit wurde in den letzten Jahren von mehreren Anbietern wie GUS, Asseco oder IFS sichtlich vorangetrieben.

5. Big-Data-ERP ohne Business Analytics

Während noch vor wenigen Jahren die Beschaffung von Daten über Kundenverhalten oder Fertigungsprozesse ein großes Problem darstellte, hat sich der Fokus nunmehr auf die Auswertung dieser großen Datenmengen - Big DataBig Data - verschoben. Eine aktuelle Untersuchung des Lehrstuhls www.wettbewerbsfaktor-analytics.de zeigt, dass ERP-Systeme in diesem Punkt wenig leistungsfähig sind und sich dieses Manko in naher Zukunft auch kaum ändern wird. Zwar werden immer mehr BI-Funktionen in ERP-Lösungen integriert, aber für die teilweise anspruchsvollen mathematischen Methoden von Business Analytics stehen weder geeignete Verfahren noch interne Experten bei den Anwendern zur Verfügung. An den ERP-Anbietern ist dieser Trend bisher vorübergegangen und es sieht auch nicht so aus, dass sich 2013 daran etwas ändern wird. Alles zu Big Data auf CIO.de

6. ERP muss Prozesse besser abbilden

Die Anbieter kämpfen gegenwärtig mit ganz anderen Baustellen. Immer mehr Kunden verlangen umfassende Lösungen für das Geschäftsprozess-Management, die eng mit dem ERP-System verzahnt sind. Im Idealfall ist dies nicht nur für das Einführungsprojekt von Vorteil, sondern auch für Schulung und Support in der Betriebsphase. Diesen Anforderungen werden die Anbieter unterhalb der SAP-Liga derzeit nur unzureichend gerecht.

Zwar bieten immer mehr Systeme die Möglichkeit der Modellierung von Geschäftsprozessen. Einige verbinden diese Modelle sogar mit ihren angebotenen Funktionen, wieder andere haben sogar E-Learning-Komponenten an die Prozesse angebunden, wie etwa Sage Bäurer.

Insgesamt ist die enge Verknüpfung zwischen Prozessen und ERP-Funktionen und deren Abbildung in einem konsistenten Modell über die gesamte Betriebsphase des ERP-Systems für die meisten Anbieter derzeit aber noch ein weißer Fleck in der Produktentwicklung. Es bleibt abzuwarten, wie die Anwender auf diese unzureichende Angebotssituation reagieren werden.

Zur Startseite