Change Management

12 Führungstipps für CIOs

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.
CIOs müssen einen kontinuierlichen Wandel vorantreiben und leistungsstarke Teams aufstellen. Weniger gefragt ist künftig nach Ansicht einiger Experten die vielbeschworene emotionale Intelligenz.
  • "In" sind der Aufbau hochperformanter Teams, der Ruf nach Perspektivenwechsel, Ständiges Lernen, das Anheuern fachfremder Kräfte, interne Transformation und Change
  • "Out" sind Nerds, Angst vor Risiko, das Ziel, allen Abteilungen Lösungen anbieten zu können, emotionale Intelligenz als Forderung an CIOs, Ergebnis-orientierung und IT Leader, die nur "den Laden schmeißen"
CIOs müsen leistungsstarke Teams aufbauen.
CIOs müsen leistungsstarke Teams aufbauen.
Foto: SFIO CRACHO - shutterstock.com

So schnell wie die IT selbst ändern sich auch die Tipps, die CIOs in ihrer Funktion als Führungskräfte angedient werden. Unsere Schwesterpublikation cio.com hat einige dieser Ratschläge von Brancheninsidern kommentieren lassen. Das Ergebnis sind sechs Trends, die weiterhin auf der Agenda stehen, und sechs, die sich totgelaufen haben.

1. Die Forderung nach hochperformanten Teams bleibt "in": In Deloittes Global CIO Survey 2018 nannte die Mehrheit der CIOs den Aufbau eines hochperformanten Teams als entscheidend. Das habe ihre KarriereKarriere vorangebracht. Das Attribut hochperformant heißt für Alexander Rinke, CEO von Celonis, CollaborationCollaboration und Transparenz zu ermöglichen. Ziel ist das Aufbrechen von Silos. Sten Tamkivi von der Mobile Management-Firma Topia rät, sich an der Arbeitsweise von Startups zu orientieren. Alles zu Collaboration auf CIO.de Alles zu Karriere auf CIO.de

2. "Out" sind reine Technikexperten: Beim Stichwort Startup hakt Rocky Subramanian ein, Senior Vice President Midwest Region bei SAP. Gerade einige Startups zeigten, dass Nerds scheitern können, betont er. Die besten technischen Ideen nützen nichts, wenn man sie nicht kommunizieren und dem Kunden schmackhaft machen kann.

3. Perspektivenwechsel ist "in": Drew Lydecker von Avant Communications sieht CIOs gefordert, jenseits bekannter Namen mit völlig unbekannten Partnern zu kooperieren. Vielleicht gibt es zu einigen davon bereits Erfahrungen in der Peer Group. Daran schließt der nächste Punkt an.

Das größte Risiko: Innovationen nicht schnell genug aufgreifen

4. Risikoscheu ist "out": Lydecker ergänzt, dass CIOs lange danach beurteilt wurden, wie sie Risiken abwägen und managen. Heute besteht das größte Risiko für einen IT-Entscheider aber darin, Innovationen nicht schnell genug aufzugreifen. "Sie können sich nicht länger an dasselbe Zehnjahres-Playbook halten, wenn sich das Unternehmen digital transformieren will."

5. "In" ist, wer ständig lernt: "Heute fordert das Business die Implementierung von Machine Learning, Künstlicher Intelligenz und Robotic Process Automation", beobachtet Bill Mickow, CIO bei Follett. Um gleich anzufügen: "Als CIOs können wir uns nicht mehr hinter der Komplexität der Technologie verstecken."

In der zitierten Deloitte-Umfrage geben denn auch 96 Prozent der CIOs an, das Business beziehungsweise das ganze Unternehmen auf technologische Herausforderungen vorbereiten zu wollen. Gleichzeitig haben jedoch nur 66 Prozent aktiv Lehrpläne dafür entwickelt.

6. Wer jedem Lösungen anbieten können will, ist "out": Kein IT-Team kann heute und künftig jeder Anforderung im Unternehmen gerecht werden und für alle Abteilungen alle Anwendungen entwickeln. Stattdessen müssen CIOs geeignete Fachspezialisten finden und in ihr Team integrieren.

7. Wer Fachfremde einstellt, ist "in": Kristi Lamar, Managing Director bei Deloitte, spricht von einer wachsenden Zahl an Unternehmen - auch unter ihren Kunden - die fachfremde Mitarbeiter einstellen. Lamar argumentiert mit Studien, die den Vorteil sogenannter diverser Teams belegen. Wichtig ist, dass die Kandidaten Lernbereitschaft mitbringen.

8. Emotionale Intelligenz ist "out": Diese überraschende Aussage muss allerdings relativiert werden. Emotionale Intelligenz ist nach wie vor gefragt, aber nur bedingt als Attribut von CIOs. So sagt etwa Doug Babin von Schellman and co, dass es mittlerweile Tools gibt, die Soft SkillsSkills von Menschen beurteilen können. Aufgabe des CIOs ist es nicht, jeden einzelnen Mitarbeiter einzuschätzen, wohl aber das Team als Ganzes. Ein IT-Entscheider muss verstehen, was sein Team antreibt und wie er es zu Höchstleistung führt. Alles zu Skills auf CIO.de

9. "In" ist, wer die innere Transformation vorantreibt: Dahinter steht für Karl Mosgofian, CIO bei Gainsight, eine Rollenverschiebung weg vom Betrieb und hin zur Strategie. Von IT Leadern wird zunehmend erwartet, Vorschläge für die Transformation des Unternehmens zu unterbreiten und strategische Firmenziele technologisch zu adressieren.

Skalierbarkeit und Nachhaltigkeit gefragt

10. Reine Ergebnis-Orientierung ist "out": Das knüpft an Mosgofians Aussage an. Wichtiger als die Orientierung am Ergebnis ist die Fähigkeit eines CIO, die richtigen Mitarbeiter für die Transformation zu finden. Deloitte-Managerin Lamar betont, dass hier Punkte wie Skalierbarkeit und Nachhaltigkeit eine Rolle spielen.

11. "In" sind Change-Agenten: Justin Newcom, Vice President bei Omnitracs, rät CIOs, ein breites Netz an Experten aufzubauen, die Veränderungen umsetzen können. Im Idealfall kann der CIO damit alle Möglichkeiten adressieren, die aus neuen Geschäftsfeldern oder Firmenkäufen entstehen.

12. CIOs, die "den Laden am Laufen halten", sind "out": Die große Klammer um die jetzt und künftig gefragten Skills lautet Innovation. Selbstverständlich werden Unternehmen weiterhin eigene IT-Systeme betreiben und Fachkräfte brauchen, die das erledigen. Wer aber die Karriereleiter hinaufsteigen will, muss sich als IT-Führungskraft verstehen, die die digitale Transformation und Innovation vorantreibt.

Mit Material vom IDG News Service

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