Lessons Learned bei Accenture
12 Projekte, die IT-Kosten senken
- 2001 betrieb der Berater 600 weltweite Applikationen, jetzt sind es 335
- Rechenzentren an 40 Standorten wurden auf fünf reduziert
- Eine Abteilung für Ecosystem Products and Services (EP&S) überprüft fortwährend, ob Lizenzen noch nötig sind und Zulieferer noch passen
Zwischen all den Gedanken über Innovationen, Cloud und agile IT müssen sich CIOs nach wie vor auch um Effizienz kümmern. Der Berater Accenture hat selbst intern aufgeräumt und nennt zwölf Ansatzpunkte. Das sind:
1. Strategie und Governance aufsetzen
Die Consultants nennen beide Schlagworte in einem Atemzug. IT-Governance muss zentralisiert sein und Prozesse, Performance ManagementPerformance Management, Investment-Entscheidungen sowie Kunden-Feedback umfassen. Die IT-Strategie orientiert sich an der übergeordneten Unternehmensstrategie. Alles zu Performance Management auf CIO.de
2. IT als Business betreiben
Accenture versteht IT als "Business im Business". Konkret: Der CIO definiert ein Managed Service-Modell mit einem Standard-Set an IT-Produkten und -Services zu wettbewerbsfähigen Preisen. Endanwender gelten als Kunden, die sich aus dem Katalog ihre Produkte und Services heraussuchen. Die Kosten werden kontrolliert, eine vierteljährliche IT-Performance-Scorecard informiert über die Leistung der IT-Abteilung.
3. Zentralisieren, Standardisieren, Konsolidieren
Das Ideal ist die Nutzung einer Single-Plattform. Dazu Merim Becirovic, Managing Director of Accenture Internal IT Governance and Enablement: "Viele Unternehmen halten Best-of-Breed-Lösungen in jedem größeren Bereich für nöitg. Wir widersprechen höflich." Best-of-Breed steigere Komplexität und verringere Flexibilität.
4. Smarter sourcen
Die Berater sehen OutsourcingOutsourcing als Schlüssel zur Transformation. Um Anwendungen, Entwicklung und Maintenance muss man sich nicht selbst kümmern, ebenso wenig um Infrastrukur-Services und Collaboration-Tools. Alles zu Outsourcing auf CIO.de
5. Anwendungen rationalisieren
600 weltweite Applikationen und mehr als 1500 lokale - das war der Stand bei Accenture im Jahr 2001. Nach einer Rationalisierungswelle blieben 335 globale und 311 lokale Anwendungen übrig. Alle anderen erwiesen sich als redundant oder wurden schlicht nicht mehr genutzt.
6. Portfolio managen
Dieser Punkt bezieht sich bei Accenture auf die Verschiebung von Back Office zu Front Office. Absicht dessen ist das Ausbilden eines Nutzerzentrierten Blicks auf die IT. Der Berater unterscheidet fünf Portfolios: die einzelnen Business Units (hier als ein Punkt zusammengefasst), Corporate Functions, IT Functions, Recht und Regularien. Investitionen in die IT werden nicht mehr kleinteilig betrachtet, sondern durch dieses Raster.
7. Rechenzentren virtualisieren
Nochmals der Orientierungspunkt 2001: Damals betrieb Accenture an 40 verschiedenen Standorten Rechenzentren. Jetzt sind es nur noch fünf. Der Grund dafür ist die Nutzung von Server-Virtualisierung. Stand Januar 2016 sind 88 Prozent der Server virtualisiert. Die Kosteneinsparung beziffern die Berater auf 84 Prozent.
8. Das Netzwerk umgestalten
2006 stellte Accenture vermehrt auf Voice und Video-Services um. Das Zusammenführen von Data- und Voice-Network reduzierte die Telekommunikations-Kosten um ein Fünftel. Seit 2015 betreibt das Unternehmen sein Netz als private Cloud. Dadurch sanken die Kosten für Connectivity um 30 Prozent.
- Mehr Cloud-Befürworter
Der Anteil der Cloud-Befürworter steigt seit Jahren beständig an. - 50-Prozent-Schwelle durchbrochen
54 Prozent der befragten Unternehmen nutzen Cloud-Dienste. Gegenüber 2011 hat sich der Anteil fast verdoppelt. - KMUs holen bei Cloud-Nutzung auf
Während der Anteil der Cloud-Nutzer bei den Großunternehmen seit Jahren bei etwa 70 Prozent stagniert, machen sich immer mehr kleine und mittelgroße Firmen auf den Cloud-Weg. - ITK-Branche bleibt Cloud-Vorreiter
Die Nutzung von Cloud-Diensten ist quer durch alle Branchen verbreitet. Laut Umfrage gibt es keine Branche, die sich der Cloud komplett verweigert. - Durchbruch für dei Public Cloud
Vor allem Public-Cloud-Dienste scheinen stärker gefragt zu sein. Die Nutzung der Private Cloud stagniert dagegen. - Office und Groupware sind die Cloud-Killer-Apps
Rund ein Drittel der befragten Unternehmen bezieht branchenspezifische Dienste aus der Public Cloud. Experten werten diese Zahl als zeichen dafür, wie tief die Cloud bereits in der Unternehmens-IT verankert ist. - Sicherheitsbedenken bleiben das größte Hemmnis
Die Furcht, dass Unberechtigte auf sensible Daten zugreifen oder dass Daten in der Cloud verloren gehen, bleibt das größte Hemmnis, Public-Cloud-Dienste zu nutzen. - Sicherheitsvorfälle in der Public Cloud
15 Prozent der Public-Cloud-Nutzer berichteten, dass es im vergangenen Jahr Sicherheitsprobleme mit den entsprechenden Diensten gegeben habe. - Positive Erfahrungen mit Public Cloud
Gut vier von zehn Public-Cloud-Nutzern bezeichneten ihre Erfahrungen in der Wolke als durchweg positiv. Damit hat sich ihr Anteil gegenüber 2014 mehr als verdoppelt. - Mehr Flexibilität und geringere Kosten
Public-Cloud-Nutzer heben vor allem die gestiegene Flexibilität sowie Verfügbarkeit, Skalierbarkeit und Performance der IT-Leistungen hervor. Auch auf der Kostenseite bringt die Public Cloud wohl Vorteile. Allerdings sieht auch ein Drittel steigende Implementierungszeiten und mehr Administrationsaufwand. - Sorge um Compliance
Immer noch befürchten viele Unternehmen, dass mit der Nutzung von Cloud-Lösungen auch Compliance-Probleme einher gehen könnten. - Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser
Immer mehr Unternehmen schauen ihren Cloud-Providern genau auf die Finger. - Standort bleibt das wichtigste Kriterium
Das Cloud-Rechenzentrum muss ausschließlich in Deutschland stehen, fordern drei von vier befragten Unternehmen. Damit bleibt der Standort das wichtigste Kriterium für die Auswahl des Cloud-Anbieters.
9. Mail und Collaboration aus der Cloud beziehen
Seit 2012 befindet sich Accentures E-Mail-Plattform in der Cloud. Das Unternehmen spricht von seinem "Cloud Footprint", der von neun Prozent auf aktuell 57 Prozent der Business-Anwendungen gewachsen sei.
10. IT-Prozesse den Veränderungen anpassen
Entscheidungen wie Outsourcing oder der Weg in die Cloud bringen Veränderungen bei den IT-Prozessen mit sich. Das reicht von einfachen Abläufen - jeder Mitarbeiter kann an jedem Drucker ausdrucken - bis zum Einführen von Self-Support. So können die Kollegen etwa Passwort-Resets selbst durchführen.
11. Verträge mit Zulieferern überarbeiten
Das automatische Erneuern von Lizenzen mag praktisch erscheinen, wirtschaftlich ist es nicht. Accentures Ideal ist auch hier möglichst wenig Komplexität, das heißt, die Zusammenarbeit mit möglichst wenigen Zulieferern. Die Berater haben eigens eine Abteilung für Ecosystem Products and Services (EP&S) eingeführt. Diese nimmt jeden Vertrag und jeden Anbieter unter die Lupe. Das Resultat sind Einsparungen von 15 Prozent bei den Lizenzkosten.
12. Benefits realisieren
Die Berater haben einen Benefits-Realization-Prozess aufgesetzt. Ein Sponsor aus dem Business legt gemeinsam mit einem IT-Steering-Komitee fest, nach welchen Kriterien ein Projekt als Erfolg gilt.