Nachholbedarf bei HP und Atos
15 BI-Anbieter im Vergleich
IBMIBM, Accenture und Infomotion sind die aktuell besten Dienstleister für Business IntelligenceBusiness Intelligence (BI). Das geht aus dem PAC Radar für BI-Services hervor. Die immer wieder aktualisierte Studie von Pierre Audoin Consultants (PAC) unterstützt Anwender bei der Einordnung und Auswahl der passenden BI-Dienstleister. Die momentane Spitze mutet dabei ein bisschen an wie Sporttabellen mit Überraschungsteams: Mit Infomotion positioniert sich eine Art FC Augsburg zwischen den IT-Schwergewichten IBM und Accenture. Alles zu Business Intelligence auf CIO.de Alles zu IBM auf CIO.de
15 Provider im Test
PAC und das vom Analystenhaus übernommene Business Application Research Center (BARC) analysierten und bewerteten im Radar 15 Provider. Und zwar anhand von 60 Kriterien wie Ressourcen, Kompetenzen, Referenzen, Service-Portfolio und Vertrieb, unterstützte BI- und Datenmanagement-Systeme, Partnerschaften zu BI-Softwareanbietern, Organisation der Leistungserbringung sowie Kundenzufriedenheit.
Das Spektrum der untersuchten Anbieter lässt sich in drei Gruppen unterteilen:
9 international agierende Beratungshäuser & Systemintegratoren mit breitem Dienstleistungsportfolio:
Accenture
Atos
Altran
IBM
CSC
CGI
Capgemini
Bearingpoint
Steria
2 auf den deutschsprachigen Raum fokussierte Dienstleister mit BI-Portfolio:
All for One Steeb
Opitz Consulting
3 auf BI-Dienstleistungen spezialisierte Häuser mit Hauptsitz im deutschsprachigen Raum:
Infomotion
pmOne
Cubeserv
Das genannte Top-Trio schafft es in die beste Radar-Kategorie der Klassenbesten, die übrigen Anbieter ordnet PAC allesamt in die zweitbeste Kategorie der exzellenten Anbieter ein. Differenzieren lässt sich das Feld aber noch ein bisschen weiter.
Im Segment der Spezialisten lässt Infomotion die Mitbewerber pmOne und Cubeserv doch deutlich hinter sich. Bearingpoint und Capgemini folgen den Spitzenreitern IBM und Accenture dicht auf den Fersen, während die IT-Riesen HP und Atos im Vergleich eher mittelprächtig abschneiden. Die auf die DACH-Region fokussierten Dienstleister werden im Radar ebenso am Ende des Feldes eingeordnet wie CGI.
Kein Ranking möglich
PAC-Analyst Frank Niemann relativiert dieses Ranking allerdings. Welcher Anbieter aufgrund seiner Ausrichtung als Spezialist oder Generalist sowie aufgrund seines Service-Portfolios am besten für einen Kunden geeignet sei, hänge von den oft sehr unterschiedlichen Anforderungen ab. Anwender können den PAC Radar entsprechend individuell nutzen, indem sie die Kriterien selbst gewichten. "Somit ist es keine Frage, ob ein Anbieter gut oder schlecht ist, sondern ob er Kompetenzen aufweist, die auf die jeweilige Projektanforderung passen", sagt Niemann.
Accenture, Bearingpoint und Capgemini deckten beispielsweise alle oder die meisten marktgängigen BI- und Data-Management-Plattformen ab. "IBM gehört auch diesem Club an, wenn auch mit einer etwas geringeren Abdeckung der BI-Plattformen", so Niemann. Hierbei sei anzumerken, dass IBM Services sowohl für die eigenen BI- und Datenmanagement-Produkte als auch für andere marktgängige BI- und Datenmanagement-Plattformen anbiete. Infomotion agiere bei der Abdeckung der BI-Plattformen nahezu auf gleicher Stufe wie die anderen erwähnten Provider.
Der deutsche BI-Markt
PAC geht für den Bereich BI-Services von einem dynamischen Wachstum aus. Die Analysten beziffern den deutschen Markt aktuell auf rund 2,5 Milliarden Euro und prognostizieren, dass dieses Segment bis 2018 jährlich um 9 Prozent zulegt. Nach der Definition des PAC Radar zählen zu den BI-Services Beratung, Systemintegration, Training, Application Management und SaaSSaaS Hosting. Alles zu SaaS auf CIO.de
Die Ausprägung und der Umfang der verschiedenen Themen entlang der Wertschöpfungskette "Plan, Build, Run" unterscheiden sich laut PAC Radar von Anbieter zu Anbieter, wobei die großen Dienstleister den höchsten Abdeckungsgrad erreichen. Gemein hingegen sei allen evaluierten Unternehmen, dass sie Services in den drei Bereichen Systemintegration, Consulting und Application Management bieten. Gleichwohl unterschieden sich die Schwerpunkte und Ausprägungen im Einzelnen.
"Zudem fokussieren sich einige Dienstleister nur auf einzelne Softwareanbieter und ToolsTools, während andere den Markt breiter abdecken wollen", so PAC. Letzteres geschieht demnach, indem Software von SAPSAP, MicrosoftMicrosoft, OracleOracle, IBM, SAS Institute, MicroStrategy, Informatica und QLIK möglichst umfassend unterstützt wird. Alles zu Microsoft auf CIO.de Alles zu Oracle auf CIO.de Alles zu SAP auf CIO.de Alles zu Tools auf CIO.de
5 BI-Services-Trends
Grundsätzlich macht PAC aktuell fünf bestimmende Trends aus:
1. Datenmanagement ist Kernkompetenz: Der Bereich Datenmanagement - zum Beispiel Master Data Management - sei von großer Bedeutung. "Dies zeigt sich darin, dass ein großer Teil der Berater über Kompetenzen in diesem Bereich verfügt", so PAC. Dies gehe konform mit eigenen Marktanalysen zur Relevanz sowie zum Wachstum von solchen Services innerhalb des gesamten BI-Marktes.
2. Hosting-Services inbegriffen: Die große Mehrheit der Provider biete für BI-Systeme auch Hosting-Services an. "Dabei weicht die strategische Bedeutung innerhalb des Gesamtportfolios sehr stark ab", erläutert Frank Niemann. "Auch Cloud Services im BI-Umfeld gehören heute bei den meisten Anbietern zum Standardportfolio."
3. Viele Berater für SAP BI: In Summe stellten die Provider die meisten Berater für das SAP-Produktportfolio. Deren Kompetenzen dienen sowohl dazu, SAP-BI-Produkte zu implementieren, als auch dazu, SAP als Datenquelle in andere BI-Umgebungen zu integrieren.
4. Durchgängiger Fokus auf Finance: "Der Fokus der Aktivitäten auf den Finance-Bereich ist bei allen evaluierten Anbietern derzeit hoch", führt Niemann weiter aus. Auch wenn hier vergleichsweise früh mit BI-Projekten begonnen wurde, seien die Möglichkeiten weiterhin nicht ausgeschöpft. Gleichwohl deckten die Provider auch andere Unternehmensbereiche ab, etwa Sales, Marketing, Supply Chain & Logistics.
5. Traditionelle Preismodelle beherrschen das BI-Umfeld: Der Großteil der BI-Services basiert laut PAC auf Festpreis- und Time-&-Material-Verträgen. Ähnlich wie in anderen Services-Bereichen zählten erfolgsabhängige Vergütungen zu den Ausnahmen, was durch die eingeschränkte Möglichkeit zur Erfolgsmessung von BI-Projekten erschwert wird. PAC rechnet deshalb auch zukünftig nicht mit einem starken Anstieg der Nachfrage nach erfolgsbasierten Vergütungsmodellen.
Der PAC Radar "Führende Anbieter von BI-Services in Deutschland 2014" ist beim Analysten erhältlich - inklusive dynamischem Excel-Tool, mit dem die bewerteten Auswahlkriterien nach individuellen Präferenzen gewichtet werden können. "Dadurch ergibt sich für den mittelständischen Betrieb, der einen Partner für die Implementierung einer BI-Software wünscht, gegebenenfalls eine völlig andere Provider-Longlist als für das globale Unternehmen, das einen Dienstleister für Beratung, Implementierung und Betrieb einer komplexen BI-Umgebung sucht", sagt Frank Niemann.