Cloud Computing


FAQ zur Cloud Exchange

15 Fragen zum neuen Cloud-Marktplatz

Heinrich Vaske ist Editorial Director a.D. von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO.

7. Welche Differenzierungsmöglichkeiten haben die Provider?

Sie bekommen jeweils eigene Profilseiten, auf denen sie angeben können, welche Besonderheiten sie zu bieten haben - ob sie etwa eine bestimmte Hardware oder eine besondere Technologie einsetzen. Das kann zum Beispiel nützlich sein, wenn Kunden explizit nach High-Performance-Computing-Ressourcen suchen.

Die Kategorisierung nach CPU, Memory und Storage ist nur eine grobe: Granulare Differenzierungen sollen mit kommenden Versionen möglich werden. Im Bereich Storage etwa kann man dann nicht mehr nur die Menge der Terabytes wählen, sondern auch ob man einen High-Performance-Speicher bekommt, SSD-Technik etc. Generell soll es irgendwann verschiedene Performance-Klassen geben, so dass die Kunden wählen können, ob sie für entsprechend mehr Geld Hochverfügbarkeits- oder Low-Latency-Produkte mit besonderen Service-Level-Agreements (SLAs) haben möchten.

Die DBCE erwartet keinen "Preiskampf" auf ihrem Marktplatz, wohl aber eine Differenzierung über den Preis. Die Preise sind transparent; die Provider können zeigen, wie sie zustande kommen. Auf Dauer soll Differenzierung aber auch über unterschiedliche Quality of Services und über die Governing Region stattfinden: Ein deutscher Anbieter dürfte aufgrund der rechtlichen Rahmenbedingungen, die er erfüllen kann, andere Preise aufrufen können als einer aus dem Ausland.

8. Wie findet ein Kunde das passende Angebot?

Je nach Angaben zu Mengen, Regionen, Laufzeiten und anderen Entscheidungsparametern werden die Such­ergebnisse gefiltert. Sucht ein Kunde billigen Hauptspeicher, weil er einen Memory-intensiven Workload hat, werden die Ergebnisse entsprechend diesem Suchkriterium angezeigt. Provider können sich also überlegen, mit welchen Angeboten sie punkten und ob sie beispielsweise den Memory-Preis billig, dafür aber CPU und Storage teuer anbieten möchten. Aus Provider-Sicht lässt sich das - je nach Auslastung der eigenen In­frastruktur - auch dynamisch gestalten.

9. Welche Preismodelle gibt es?

Die Cloud Exchange bietet die beiden Vertragstypen "Pay as you go" und "Fixed End" an. Beim Pay-as-you-go-Verfahren stehen die Ressourcen sofort zur Verfügung, abgerechnet wird im Stundentakt nach Ressourcenverbrauch, sobald die VM hochgefahren ist. "Fixed End" sieht dagegen die Buchung von Ressourcen für einen bestimmten Zeitraum (etwa die Dauer eines Projekts) vor. Hier muss gezahlt werden, egal ob die Ressourcen genutzt werden. Ein Vorteil dieser Variante besteht darin, dass Kunden vorab herausfinden können, zu welchen Konditionen sie Ressourcen wann und bei welchem Provider zu den günstigsten Bedingungen buchen können.

10. Wird die DBCE ein Marktplatz, auf dem Cloud-Provider vor allem ihre Überkapazitäten loswerden wollen?

Zum Teil, ja. Andererseits bietet sich für RZ-Betreiber die Chance, hier einen neuen Sales-Channel zu eröffnen, den sie vorher nicht bedienen konnten. Sie stellen einen Teil ihres Data Center explizit der DBCE zur Verfügung und bauen darauf einPublic-Cloud-AngebotPublic-Cloud-Angebot auf. Der Vorteil: Sie müssen sich nicht um Aufgaben wie die Gestaltung eines ansprechenden Benutzer-Frontends, Billing oder den First-Level-Support (inklusive Ticketing-System) kümmern. Für die Rechnungslegung etwa hat die DBCE einen standardisierten Prozess geschaffen. Solche Shared Services sollen sich positiv in den Costs per Order der Provider niederschlagen. Alles zu Cloud Computing auf CIO.de

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