Cloud Computing


FAQ zur Cloud Exchange

15 Fragen zum neuen Cloud-Marktplatz

Heinrich Vaske ist Editorial Director a.D. von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO.

11. Wie erhalten Provider die Zulassung zur DBCE (Onboarding)?

Hier gibt es einen zweistufigen Prozess. Die DBCE hat ein Team, das sich mit der technischen Evaluation beschäftigt. Es arbeitet mit einer dedizierten Settlement-Software, die oberhalb des Cloud-Stacks des Providers (idealerweise eine OpenStack-Infrastruktur) installiert wird. Allerdings sind Setup und Infrastruktur bei jedem Provider unterschiedlich, so dass die Anbindung an den Marktplatz nicht ganz trivial ist. Im ersten Schritt wird das Team herausfinden, wie groß der Aufwand ist, um dann weitere Schritte einzuleiten. Neben diesem "Bits-und-Bytes-Check" gibt es einen zweiten Schritt: den prozessual-operativen Check. Hier stützt sich die DBCE auf die Mithilfe des TÜV Rheinland, der standardisiert prüft, wie die Provider prozessual aufgestellt sind und ob sie überhaupt dauerhaft und in der nötigen Qualität liefern können.

12. Können Kunden festlegen, aus welchem Land sie Ressourcen beziehen wollen?

Ja. Die Plattform ist zunächst auf Kontinentaleuropa beschränkt. Über einen Filtermechanismus lassen sich die "Governing Regions" einstellen, so dass sich beispielsweise nur Anbieter aus Deutschland, aus der EU oder aus anderen europäischen Ländern anzeigen lassen. Die Governing Regions dienen als eines von vielen Filterkriterien.

Governing Region Deutschland bedeutet, dass der Provider ein deutsches Unternehmen ist, sein RZ in Deutschland betreibt und alle Parteien mit Root-Zugriff in Deutschland sitzen. US-Anbieter, die ein RechenzentrumRechenzentrum in Deutschland haben und auch die Administra­tion hier ansiedeln, werden beispielsweise nicht unter "Governing Region Germany" erscheinen. Alles zu Rechenzentrum auf CIO.de

13. Wie vollzieht sich die Vertragsgestaltung?

Grundsätzlich schließen die Kunden Standardverträge mit den Providern ab, in denen Leistungen und Governing Regions vereinbart sind. Das soll den Kunden Sicherheit garantieren. In Streitfällen sieht sich die DBCE als Vermittler im Zentrum, der Zugang zu verschiedenen Datenpunkten hat. Kommt es zu Problemen, kann die DBCE unter Umständen erkennen, ob die Ursachen auf Provider- oder Kundenseite liegen, und entsprechend vermitteln.

14. Können auch große Anwender ihre Rechenzentrums-Überkapazitäten an der DBCE vermarkten?

Theoretisch können Konzerne, die auf Provider-Niveau Rechenzentren betreiben, über die DBCE anbieten. Laut DBCE-CTO Maximilian Ahrens unterscheiden sich allerdings die Strukturen echter Provider von denen der Privatunternehmen mit internen Kunden auf der Prozessebene signifikant. Ein Dax-Konzern, der als Provider auftreten will, hat demnach höhere Hürden zu nehmen als ein kommerzieller RZ-Betreiber. Entsprechende Gespräche soll es dennoch geben.

15. Welche Partner hat die DBCE jenseits der Cloud-Provider?

Die DBCE hat die IT-Service-Management-Plattform von ServiceNow in den Marktplatz integriert. ServiceNow-Anwender können so Infrastruktur aus dem Marktplatz in ihr ITSM einbetten - genauso wie sie bereits AWS-Ressourcen oder Private Clouds auf Basis von VMware-Technologie integrieren können. Auch mit der Fritz & Macziol Group arbeitet die DBCE zusammen. Das Systemhaus bindet seine Kunden an die Cloud Exchange an und berät sie beim Einkauf von Ressourcen.

Zur Startseite