Barrieren erweisen sich zu hoch
Deutsche Firmen beim Offshoring abgehängt
Der Trend, IT-basierte Prozesse ins Ausland zu verlagern, wird allerdings auch in Deutschland an Bedeutung gewinnen. Durch Offshoring verbilligte IT-Dienstleistungen werden der Durchdringung der Wirtschaft mit Technologien weiter Vorschub leisten. Derzeit belasten zum Beispiel Wartungsarbeiten von Altsystemen die IT-Budgets deutscher Unternehmen erheblich. Das blockiert Investitionen in innovative Vorhaben.
IT-Offshoring kann hier Chancen eröffnen, so die Studie. Demnach werden sich auch viele kleine und mittelständische Firmen aus eher traditionellen Branchen den Einstieg in Unternehmens-Software wie CRM- und ERP-Systeme leisten können. Das erschien vielen bislang als zu teuer. Offshore-Outsourcing kann den Break-even-Point deutlich senken.
Allerdings fallen die direkten positiven und negativen Konsequenzen speziell für den IT-Sektor in Deutschland schwächer aus als in den USA. Hierfür sprechen mehrere Gründe:
Die genannten Faktoren bremsen den Offshoring-Trend erheblich. In der Konsequenz sind daher auch weniger Jobs im Inland direkt bedroht. Die Analysten gehen davon aus, dass im IT-Bereich in Deutschland rund 50000 Stellen gestrichen werden. Das entspricht rund 3,5 Prozent der 1,4 Millionen IT-Arbeitsplätze, die es derzeit in Deutschland branchenübergreifend gibt.
Gravierender ist allerdings, dass auch die Wachstumsimpulse schwächer sind als in den Pionierländern des Offshoring-Trends. Im Endeffekt werden auch weniger neue Stellen geschaffen. Der unflexible Arbeitsmarkt und der Kündigungsschutz würden ebenfalls den Aufbau neuer Stellen ausbremsen. Erschwerend kommt hinzu, dass Deutschland aufgrund seiner Altersstruktur und der zu geringen Anzahl von Informatikstudenten dringend Talente im oder aus dem Ausland braucht.
Für Deutschland wird erwartet, dass es saldiert 20 Cent von jedem Euro verliert, der über Offshore-Outsourcing nach Indien oder Osteuropa verlagert wird, während die USA für jeden Dollar 1,13 Dollar netto einstreichen. Die Hauptgründe sind, dass die USA erstens einen großen Teil der Ausstattung herstellen und exportieren, die die Anbieter einsetzen, zweitens viele indische Firmen in US-amerikanischem Besitz sind und drittens die deutsche Wiedereinstellungsrate relativ niedrig ist.
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