Konsolidierung im Transaction Banking

Postbank streicht 450 Stellen bei DB Payments

20.07.2004
Von Thomas Zeller
Die Postbank setzt beim beleghaften Zahlungsverkehr weiter auf Konsolidierung. So sollen bei der im April übernommenen DB Payments mehr als die Hälfte der Stellen gestrichen werden. Das bestätigte ein Postbank-Sprecher CIO-Online.

Bei der Übernahme der DB Payments durch die Postbank-Tochter Betriebscenter für BankenBanken (BCB) hatte das Unternehmen bereits einen deutlichen Personalabbau angekündigt. Standen im April noch 950 Beschäftigte an neun Standorten auf der Lohnliste von DB Payments, sind es jetzt, drei Monate später, nur noch 800. Zudem bleiben nur die Standorte Leipzig und Frankfurt/Main erhalten. Top-Firmen der Branche Banken

Bereits vor der Übernahme durch die BCB hatte die Deutsche Bank ihre Tochter auf einen deutlichen Aderlass eingestimmt. Rund 300 Stellen wurden gestrichen. Auch beim Personal der Dresdner Zahlungsservice GmbH wird deutlich gekürzt. Das Unternehmen wurde von der BCB erst im März übernommen. Hier wird bis zum Frühjahr 2005 ebenfalls die Hälfte der ursprünglichen 1200 Angestellten entlassen.

Die Postbank gilt als der große Gewinner im Zahlungsverkehrgeschäft. Sie bearbeitet nicht nur ihre eigenen Zahlungsaufträge, sondern auch die von Kunden der Deutschen und der Dresdner Bank. Als Grund für den Verkauf ihrer Töchter gaben beide Banken an, dass der Zahlungsverkehr kein Unterscheidungsmerkmal im Wettbewerb sei. Durch die Übernahmen generiert die Postbank ein Volumen von 5,7 Milliarden Transaktionen jährlich. Dazu steuern die Deutsche Bank 1,7 Milliarden und die Dresdner rund eine Milliarde bei. Durch diese Größenvorteile können die Kosten erheblich gesenkt werden.

Das Transaktionsgeschäft soll neben dem Privatkundengeschäft das zweite strategische Standbein der Postbank werden. Das Unternehmen ist mit 11,5 Millionen Kunden die größte Retailbank Deutschlands. Die Postbank erwartet aus der Kooperation mit den Großbanken in den nächsten zwei bis drei Jahren eine Steigerung ihrer Bruttoerträge um 10 bis 20 Prozent. Noch wird jedoch kein Ergebnisbeitrag ausgewiesen.

Größter Gesamtanbieter im Zahlungsverkehr bleiben die Sparkassen und Landesbanken mit einem Marktanteil von rund 37,5 Prozent. Allerdings wickeln sie ihren Zahlungsverkehr nicht auf einer gemeinsamen Plattform ab. Zweitgrößter Anbieter bleibt weiterhin die DZ Bank. Sie hatte erst im vergangenen September ihr Transaktionsinstitut für Zahlungsdienstleistungen (TAI) gestartet. Das Unternehmen bietet seine Dienste ebenfalls Dritten an und hatte auf Deutsche und Dresdner Bank als Kunden gehofft. Nun ist das TAI ins Hintertreffen geraten.

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