Alignment bringt mehr als Sparen
Es war gut, die IT in den vergangenen Jahren zu konsolidieren und zu standardisieren. CIOs tun auch weiterhin gut daran, diese hervorragenden Einsparmöglichkeiten zu nutzen, wie Gerben Otter, CIO bei Adidas-Salomon, es vormacht. Aber: Allein beim Konsolidieren und Standardisieren darf es nicht bleiben. Wer sich immer nur in die Rolle des Einsparers drängen lässt, der wird nie eine Chance bekommen, sich als Business-Enabler zu profilieren, der wird immer nur die Rolle des Rechenknechts ausüben, der wird bis ans Ende seiner Tage als Kostenstelle wahrgenommen, die es zu beschneiden gilt.
Alignment hilft, um aus dem Teufelskreis auszubrechen: erst sparen, dann nichts Neues anschieben, und als Folge davon wieder sparen. Alignment, also die Angleichung von Business- und IT-Strategie, gibt dem CIO die Möglichkeit, rechtzeitig von Vorhaben des Vorstands zu erfahren oder sie mit Hinweis auf die Möglichkeiten der IT sogar zu initieren.
Für vorbildlich in puncto Alignment halten wir unseren Titelhelden Zygmunt Mierdorf. Der CIO der Metro bringt Technik-getriebene Fortschritte wie RFID mit Business-getriebenen Entwicklungen, wie der Ungeduld der Käufer an der Ladenkasse, auf einen Nenner. Zugegeben: begünstigt durch seinen Sitz im Vorstand. Auf diesen Vorteil können leider zu wenig CIOs in dieser Republik bauen.
Umso erstaunlicher ist, dass fast jeder zweite IT-Verantwortliche den Grad des Alignments in seinem Unternehmen trotzdem als hoch oder sogar sehr hoch einstuft. Dass es sich dabei um eine Fehlwahrnehmung handelt, zeigt die erste Auswertung von 123 Antworten zu unserem Alignment-Test.
Neben Mierdorf und Otter sollten Sie sich in diesem Heft nicht die Gedanken eines dritten DAX-30-CIO entgehen lassen: Frank Annuscheid von der Commerzbank ist "Netzwerker im Bankenviertel&" unterwegs. Er ist somit Botschafter unserer CIO-Community-Idee in Frankfurt.