4 Preismodelle von A.T. Kearney
Anwender sollen fürs Web zahlen
Nichts ist so billig wie die Nutzung des Internets. Über das World Wide Web kann sich jeder nach Gusto und Bedarf mit Informationen versorgen, Geschäfte lassen sich im Netz ebenfalls prima abwickeln. Und das alles kostet beinahe nichts, die Bereitstellungskosten fallen weder für Endverbraucher noch für Firmen nennenswert ins Gewicht. Schöne digitale Welt also? Mitnichten, warnen die Unternehmensberater von A.T. Kearney. Lange gehe dieser Modus Vivendi nicht mehr gut, wenn das Web nicht an seiner explodierenden Menge an Inhalten ersticken soll.
Die Berater hinterfragen also nachdrücklich die kommerzielle Tragfähigkeit des Internets und fordern eine Neuordnung der wirtschaftlichen Beziehungen entlang der Wertschöpfungskette. Im Klartext: Die Nutzer sollen stärker als bisher an den Kosten beteiligt werden, damit die Telekommunikationsanbieter auch künftig die Datenübertragung gewährleisten können.
Anzumerken ist, dass die Studie mit diesem Plädoyer von vier führenden europäischen Telkos in Auftrag gegeben wurde: Deutsche Telekom, France Telecom-Orange, Telecom Italia und Telefonica. „Als unabhängiger Beitrag zur derzeitigen politischen Debatte über ein dauerhaftes Wirtschaftswachstum, die Umsetzung der Digitalen Agenda für Europa und die Erhaltung eines offenen und wettbewerbsfähigen Internets“, wie A.T. Kearney betont
Nach Berechnung der Berater müssen die europäischen Netzbetreiber bis 2015 jährlich mit zusätzlichen Investitionen von acht Milliarden Euro über das derzeitige Ausgabenniveau hinaus rechnen. Dieser Mehraufwand sei selbst ohne flächendeckende Glasfaserverkabelung aller Haushalte und Unternehmen nötig, um das bisherige Service-Niveau zu halten.