IT-Projekt von Provinzial und Sparkassenversicherung unter Beschuss
Apollo-Projekt trudelt gen Abgrund
SV-Chef Ulrich-Bernd Wolff von der Sahl bezeichnete ein Zusammengehen beider Versicherer auf der Bilanz-Pressekonferenz seines Unternehmens laut der Stuttgarter Zeitung als "vernünftigen Schritt". Die SV habe bisher 32 Millionen Euro in das IT-Projekt Apollo investiert, wird Wolff von der Sahl in dem Blatt zitiert. Die Provinzial wollte auf Nachfrage nicht sagen, wie hoch ihr finanzieller Einsatz in das Projekt bisher war.
Entwicklung an fünf Standorten
Die Vers-IT beschäftigt derzeit 380 Mitarbeiter. Sitz der Tochter von SV und Provinzial ist Mannheim. Die Entwicklungsarbeit findet dort und an den weiteren Standorten der Unternehmen in Stuttgart, Wiesbaden, Münster und Kiel statt. Die Sparkassenversicherung hält 51 Prozent der Gesellschaftsanteile, die Provinzial Nordwest die übrigen.
Die Vorbereitungen des Projekts Apollo gehen auf das Jahr 2005 zurück. Zunächst führten Sparkassen-Versicherung und Provinzial Nord-West eine Untersuchung über eine mögliche Zusammenarbeit in der Informationstechnologie und beim Asset Management durch. Sie ergab, dass eine Kooperation "sowohl wirtschaftlich als auch strategisch sinnvoll" für beide Konzerne sei.
17 Millionen jährlich einsparen
17 Millionen Euro könnten die Versicherer jährlich einsparen, hieß es im Spätsommer 2005. Vor allem die Bündelung von Investitionen für die Datenverarbeitung sollte die Einsparungen möglich machen. Geplant war, dass beide Unternehmen Anwendungen für die Datenverarbeitung gemeinsam entwickeln. Laut der Vorstudie wären für die Pflege und Weiterentwicklung der gemeinsamen IT-Landschaft statt damals 430 ab dem Jahr 2010 nur noch 290 Anwendungsentwickler notwendig.
Im Frühjahr 2006 billigten die Aufsichtsräte beider Partner das Vorhaben. Die damalige SV Informatik GmbH, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der SV wurde im Juli 2006 in Vers-IT umbenannt. Mit Jahresbeginn 2007 kam die Provinzial als Eigentümer hinzu.