Wegfall einer Managementebene
Arvato-Chef Carro verlässt Bertelsmann
Der Medienkonzern Bertelsmann nimmt seine Dienstleistungstochter Arvato enger an die Leine. Arvato-Chef Fernando Carro verlasse Bertelsmann, sein Posten werde nicht wieder besetzt, teilte das Unternehmen am Freitag in Gütersloh mit. Künftig unterstehen die Arvato-Manager direkt Bertelsmann-Konzernchef Thomas Rabe, Finanzvorstand Bernd Hirsch und Personalchef Immanuel Hermreck.
Mit dem Wegfall einer Managementebene bei Arvato wolle er die einzelnen Geschäftsbereiche eigenständiger und schneller aufstellen, sagte Rabe. "Wir haben lange darüber nachgedacht, ob es überhaupt Sinn macht, einen Vollzeit-Vorstandsvorsitzenden bei Arvato zu haben."
Fernando Carros Vertrag wäre erst 2018 ausgelaufen. Der 52-Jährige stand seit 2015 als Vorstandsvorsitzender an der Spitze der Dienstleistungstochter Arvato und war Mitglied im Konzern-Vorstand. Das Unternehmen teilte mit, Carro scheide im "besten gegenseitigen Einvernehmen und mit sofortiger Wirkung aus dem Unternehmen aus, um sich neuen beruflichen Herausforderungen zu stellen".
Der Spanier war über das Nachwuchsprogramm 1993 zu Bertelsmann gekommen. Auch dank seiner engen Kontakte zum spanischen Königshaus besuchte König Felipe 2014 Gütersloh.
Arvato hat im vergangenen Jahr 3,8 Milliarden zum Bertelsmann-Konzernumsatz von 17 Milliarden Euro beigesteuert. Nach der RTL Group ist die Dienstleistungsgruppe damit der zweitgrößte Unternehmensbereich. Mit fast 70.000 Beschäftigten stellt er den mit Abstand größten Teil der 116.000 Mitarbeiter. (dpa/ib)