Telekom und SAP vorn
Aufsichtsräten fehlt Digitalkompetenz
Kommen die Unternehmensspitzen der DigitalisierungDigitalisierung nach? Das wollte der Personalberater Russell Reynolds Associates aus New York wissen. Die Consultants haben sich die Besetzung von Board und Aufsichtsrat angesehen. Fazit: Die Unternehmen kommen voran, aber Europa hinkt hinterher. Alles zu Digitalisierung auf CIO.de
Die Zahlen dazu: In den USA hat Russell Reynolds die Fortune 100-Konzerne analysiert. In rund jedem Vierten davon (24 Prozent) sitzen derzeit mindestens zwei Digital Non-Executive Directors im Aufsichtsrat. In Europa gilt das nur für vier von hundert Unternehmen. Der Blick nach Deutschland: Die Dax 30-Firmen zählen zusammengenommen 206 Aufsichtsratsmitglieder. Neun von ihnen spricht Russell Reynolds "ausgewiesene Digitalkompetenz" zu, das entspricht ebenfalls gut vier Prozent.
- Digitale Expertise in den Aufsichtsräten
Unter den US-amerikanischen Fortune 100-Konzernen verfügen immerhin 24 Prozent über zwei oder mehr Digital Non-Executive Directors im Aufsichtsrat. Bei den Dax 30-Unternehmen gilt das nur für vier Prozent. - Deutsche Aufsichtsräte
Neun von insgesamt 206 Aufsichtsräten der Dax 30-Unternehmen bezeichnet Russell Reynolds als Digital Non-Executive Directors. Darunter bekannte Namen wie Henning Kagermann und Hasso Plattner. - Branchen
Die Branchen Technologie und Konsumgüter liegen vorn, die Industrie ist deutlich abgeschlagen. - Consumer und Technology
Die Aufsichtsräte der Technologie- und Konsumgüterunternehmen im Einzelnen. - Finanzdienstleister
Russell Reynolds listet auch die digital kompetenten Aufsichtsräte der Finanzdienstleister, Healthcare-Firmen und der Industrie auf. - Expertinnen an der Spitze
Insgesamt 31 Prozent der digital kompetenten Aufsichtsräte sind Frauen. Russell Reynolds nennt einige davon namentlich.
Telekom und SAP liegen vorn
Dazu geben die Berater eine genauere Einschätzung ab. Die Deutsche TelekomDeutsche Telekom und SAPSAP dürfen sich demnach "highly digital" nennen, folgende Unternehmen immerhin "allgemein digitalkompetent": AllianzAllianz, BayerBayer, BMWBMW, CommerzbankCommerzbank, Deutsche BankDeutsche Bank, Deutsche BörseDeutsche Börse, Deutsche PostDeutsche Post, E.ONE.ON, LanxessLanxess, Munich ReMunich Re, SiemensSiemens und ThyssenKruppThyssenKrupp. Top-500-Firmenprofil für Allianz SE Top-500-Firmenprofil für BMW AG Top-500-Firmenprofil für Bayer AG Top-500-Firmenprofil für Commerzbank AG Top-500-Firmenprofil für Deutsche Bank AG Top-500-Firmenprofil für Deutsche Börse AG Top-500-Firmenprofil für Deutsche Post AG Top-500-Firmenprofil für Deutsche Telekom AG Top-500-Firmenprofil für E.ON SE Top-500-Firmenprofil für LANXESS AG Top-500-Firmenprofil für Munich Re Top-500-Firmenprofil für Siemens AG Top-500-Firmenprofil für ThyssenKrupp AG Alles zu SAP auf CIO.de
Unter den neun digital kompetenten Aufsichtsräten in Deutschland findet sich mit Claudia Nemat, Vorstandsmitglied der Deutsche Telekom AGDeutsche Telekom AG und Mitglied des Aufsichtsrates der Lanxess AGLanxess AG, nur eine Frau. Thomas BeckerThomas Becker, Managing Director und Digitalexperte bei Russell Reynolds Associates, kommentiert: "Kombiniert mit der jüngst beschlossenen Frauenquote wird sich in deutschen Konzernen der Bedarf an digital erfahrenen, weiblichen Aufsichtsräten künftig potenzieren." Top-500-Firmenprofil für Deutsche Telekom AG Top-500-Firmenprofil für LANXESS AG Profil von Thomas Becker im CIO-Netzwerk
Aufsichtsräte in Unternehmen aus Deutschland
Namentlich nennt Russell Reynolds folgende deutsche Aufsichtsräte und Unternehmen:
Thomas Ebeling (Bayer AGBayer AG) Top-500-Firmenprofil für Bayer AG
Karl-Heinz Floether (Commerzbank, Deutsche Börse)
Lars Hinrichs (Deutsche Telekom AG)
Henning Kagermann (BMW, Deutsche Bank, Deutsche Post, Munich ReMunich Re) Top-500-Firmenprofil für Munich Re
Claudia Nemat (Lanxess)
Rene Obermann (E.On, ThyssenKrupp)
Hasso Plattner (SAPSAP) Top-500-Firmenprofil für SAP SE
Jim Hagemann-Snabe (Allianz, SAP, Siemens)
Karl-Heinz Streibich (Deutsche Telekom AG).
Thomas Becker appelliert: "Beim Thema Digitalisierung bedarf es in Deutschland einer nachhaltigen Veränderung. Nicht zuletzt aufgrund unseres hohen Exportanteils dürfen wir in diesem erfolgskritischen Feld nicht den Anschluss an die Weltwirtschaft verlieren."
Weltweit steigt die IT-Expertise
Insgesamt gesehen haben die Unternehmen ihre Expertise weltweit in den vergangenen zwei Jahren deutlich gesteigert. Wurden von 2010 bis 2012 lediglich 20 Digital Non-Executive Directors in Aufsichtsräte berufen, waren es nun 39. Ein knappes Drittel davon (31 Prozent) sind Frauen.
Ein globaler Blick auf die Branchen zeigt Technologie-Konzerne, aber auch Konsumgüterfirmen vorn. 48 beziehungsweise 42 Prozent verfügen über mindestens einen Digital Director im Board. Bei Healthcare sind es 39 Prozent. Dahinter klafft eine erhebliche Lücke: dreizehn Prozent der Finanzdienstleister und vier Prozent der Industrieunternehmen weisen einen Digital Director auf.