Datennetzwerk Catena-X
Autoindustrie forciert Transparenz bei Lieferketten
Mit etwa 1.000 beteiligten Unternehmen soll es ab Ende dieses Jahres losgehen, sagte BMW-Chef Oliver Zipse am Montag in München. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sagte, schon ein Kabelstrang in einem Auto bestehe aus 5.000 Bauteilen. Da sei es schwer, den Überblick über Rohstoffe und globale Lieferketten zu bekommen. Deshalb sei Catena-X ein "Leuchtturmprojekt" von zentraler Bedeutung für eine nachhaltige Rohstoffwirtschaft.
Projektleiter Oliver Ganser beschrieb Catena-X als offenes Daten-Ökosystem, das verschiedene Plattformen verknüpft und so Datenketten vom Rohstoff über die Autofabrik bis zum Recyclinghof bildet. BMWBMW, Mercedes-BenzMercedes-Benz und VolkswagenVolkswagen, aber auch große und vor allem kleine Zulieferer können damit ihren eigenen CO2-Fußabdruck künftig einfacher ermitteln und nachweisen sowie Schwachstellen korrigieren. Heute werden zur Berechnung oft nur Durchschnittswerte herangezogen - wie viel Kohlestroms oder Recyclingmaterial in einem bestimmten Bauteil steckt, ist oft gar nicht bekannt. Top-500-Firmenprofil für BMW Top-500-Firmenprofil für Mercedes-Benz Group AG Top-500-Firmenprofil für Volkswagen
Datenketten bei Catena-X in der Rohstoff-Verwertung
SAP-Vorstandschef Christian KleinChristian Klein sagte, die Lieferanten müssten ohnehin bald nachweisen, wie ihr CO2-Fußabdruck sei und ob sie die Vorgaben des Lieferkettengesetzes erfüllen. Kleine und mittelständische Unternehmen sind eine wichtige Zielgruppe des Projekts. Der Autorecycling-Unternehmer Marius Pohl sagte, heute landeten 80 Prozent der Rohstoffe auf dem Abfall. Bei 300 Arten von Kunststoff in einem Auto sei eine Wiederverwertung oft schwierig, zumal nähere Informationen fehlten. Mit den Datenketten bei Catena-X und der Verknüpfung von Marktplätzen könne er künftig nachhaltiger arbeiten und damit auch noch Geld verdienen. Profil von Christian Klein im CIO-Netzwerk
Auch Lieferengpässe ließen sich mit transparenteren Daten früher erkennen und besser beherrschen, sagte Zipse. Die Vorteile für alle Beteiligten seien so groß, dass das Projekt mit Sicherheit erfolgreich sein werde. HenkelHenkel-Vorstandsmitglied Jan-Dirk Auris sagte: "Wir sind Feuer und Flamme! Wir sind dabei." (dpa/rs) Top-500-Firmenprofil für Henkel AG & Co. KGaA