Outsourcing
Banken lagern nur noch Teilbereiche aus
Das weltweite Geschäft mit Outsourcing-Services ist im dritten Quartal stark zurückgegangen. Nach Angaben der Sourcing-Beratungsfirma TPI wurden in Emea (Europa, Mittlerer Osten und Afrika) insgesamt 56 Verträge mit einem Total Contract Value (TCV) von 4,4 Milliarden Euro unterzeichnet. Damit liegt der Gesamtwert um 70 Prozent niedriger als im zweiten Quartal. Die Consultants führen den Rückgang auf die geringe Zahl an größeren Abschlüssen zurück. Echte "Mega-Deals" kamen im dritten Quartal überhaupt nicht zustande.
Einbrüche hat die Branche vor allem im Geschäft mit den Finanzdienstleistern erlitten. Es wurden nicht nur insgesamt weniger Verträge unterzeichnet. Die Deals haben auch ein geringeres Volumen, weil die Banken nur noch Teilbereiche an externe IT-Dienstleister vergeben. Insgesamt ging der TCV im Finanzsektor in Emea um 44 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres zurück. Hintergrund ist die infolge der Finanzkrise schwelende Unsicherheit sowie die sich abzeichnende Rezession, meint Bernd Schäfer, Managing Director bei TPI Deutschland.
Dennoch geht TPI davon aus, dass der Gesamtvertragswert in Emea trotz des Einbruchs im dritten Quartal in diesem Jahr höher liegen wird als 2007. Die Experten begründen diese Prognose mit dem starken Wachstum in der ersten Jahreshälfte sowie mit einem zu erwartenden Anstieg der Auslagerungsaktivitäten im vierten Quartal. "Infolge der Krise müssen sich die Outsourcing-Anbieter stärker auf die veränderten Bedingungen und die neuen Anforderungen der Kunden einstellen", so Schäfer. "Grundsätzlich gehen wir davon aus, dass die Anwender weitere Auslagerungen in Angriff nehmen werden - nicht nur um ihre Kosten zu senken, sondern auch um Restrukturierungsmaßnahmen leichter umsetzen und zum Ende der Krise wachsen zu können. Das vierte Quartal wird wieder besser aussehen, wir rechnen mit einigen größeren Deals"