Forschung & Entwicklung
Bayer-CIO Hartert: 4 Milliarden reichen nicht
Menschen werden immer mehr und immer älter - das sind die größten Herausforderungen, die Daniel Hartert, CIO bei BayerBayer, auf uns zurasen sieht: "Die Welt verändert sich gerade radikal." Neben den klassischen Themen sei InnovationInnovation deshalb sein größter Fokus. Mehr als vier Milliarden Euro investiert Bayer jedes Jahr in Forschung und Entwicklung. "Doch damit nicht genug", so Hartert. Um innovative Produkte und digitale Geschäftsmodelle für GesundheitGesundheit und Welternährung zu entwickeln, will er die Open-Innovation-Aktivitäten von Bayer weiter stärken. Top-500-Firmenprofil für Bayer Alles zu Innovation auf CIO.de Top-Firmen der Branche Gesundheit
Erträge in der Landwirtschaft steigern
Beispiel Agrarwirtschaft: 2050 wollen neun bis zehn Milliarden Menschen ernährt werden - während die weltweiten Anbauflächen weiterhin schrumpfen. Bessere Ergebnisse ließen sich auf den verbleibenden Flächen erzielen, wenn noch mehr Farmer mehr wissen und besser eingebunden sind. Sie können heute schon Pflanzenschutzmittel für jeden Quadratmeter genau dosieren. Ihre Trecker fahren satellitengesteuert über die Felder. Punktuell könnten sogar Drohnen gegen Schädlinge eingreifen. Der Ertrag fast jeder Landwirtschaftsfläche ließe sich aber immer noch steigern, meint Hartert. Allerdings müssten Farmer und Landmaschinenhersteller mitspielen.
"Das kann auch Kannibalisierung bedeuten"
Kein Bauer versprüht freiwillig sein Geld. Wenn es zu einer gemeinsamen, partnerschaftlichen Nutzung der Ackerdaten kommen soll, muss sich der Farmer schon einen Nutzen davon versprechen: Er will wissen, wie er die Dosierung von Pflanzenschutzmitteln optimieren kann - oder auf welchen Flächen er diese momentan vielleicht gar nicht benötigt. "Für unser Pflanzenschutzgeschäft kann das auch Kannibalisierung bedeuten", räumt Hartert ein, "denn wir zeigen dem Kunden, wie er weniger von unseren Produkten einsetzt."
Aufgaben, wenn die Lebenserwartung steigt
Unkomplizierter ist da schon der Healthcare-Markt. Die Lebenserwartung steigt in den meisten Ländern. Und wer länger lebt, braucht auch mehr Healthcare. Der kalifornische IT-Guru Ray Kurzweil meint sogar, wir müssten bald gar nicht mehr sterben. Bei der Geschwindigkeit, in der die Wissenschaft fortschreitet, könne es vielleicht irgendwann dazu kommen, sagt Hartert: "Ob das so gut für unseren Planeten ist, sei mal dahingestellt."
cube | Innovationszentrum in Berlin |
Bayer und Volkswagen sind "Global Founders" des Innovationszentrums "Cube" in Berlin. Gründer aus den Bereichen Lifescience, Healthcare, Manufacturing und anderen Industrien entwickeln dort Lösungen, die sie vom 10. bis zum 12. Mai 2017 in Berlin präsentieren werden, siehe http://tech-fair.cube-global.com. "Berlin ist für uns als Gesundheits- und Forschungsstandort sehr wichtig", sagt Bayer-CIO Daniel Hartert. Mehr als 5000 Bayer-Mitarbeiter arbeiten dort am Hauptsitz der Division Pharmaceuticals. |
Der gesundheitsbewusste Mensch wird in der Zukunft vielleicht erst später Patient, dafür aber zunehmend chronisch. "Ich nehme mal den Knochen", sagt Hartert: "Wenn Sie 300 Jahre alt werden wollen, müssen sie länger etwas gegen Osteoporose tun." Die Zunahme chronischer Krankheiten in Kombination mit höherem Alter sei heute schon feststellbar.
Algorithmen schlagen die Dosierung vor
Voraussetzung ist auch hier, dass die Kunden mitspielen: Eines der großen Probleme aller Pharmakonzerne ist fehlende Therapietreue. Patienten brechen die Behandlung zu früh ab oder nehmen ihre Medikamente nicht regelmäßig ein. Bei Krankheiten wie pulmonaler Hypertonie (Lungenhochdruck) lässt sich den Patienten dabei noch nicht einmal ein Vorwurf machen: Die Dosierung hängt stark von der körperlichen Verfassung ab. Auch die Ärzte variieren Einnahme und Dosis.
- Markus Schümmelfeder
Seit April 2018 ist Markus Schümmelfeder neuer CIO des Pharmakonzerns Boehringer Ingelheim in Ingelheim am Rhein. Er war zuvor Corporate Vice President IT im Unternehmen. Schümmelfeder berichtet an seinen Vorgänger im CIO-Amt, den CFO Michael Schmelmer. - Martin Richtberg
Seit 1. Januar 2022 bekleidet Martin Richtberg die Position des Senior Vice President Information Technology, CIO und CDO von Wacker Chemie. Zuletzt war er dort Leiter des globalen Project-Engineering. - Annette Hamann
Annette Hamann ist seit 2020 CIO bei der Hamburger Beiersdorf AG. Ihre Vorgängerin Barbara Saunier ist im Ruhestand. - Michael Nilles
Henkel hat Michael Nilles am 1. Oktober 2019 zum Chief Digital & Information Officer (CDIO) ernannt. Er berichtet direkt an Carsten Knobel, CEO von Henkel. In seiner Position ist Nilles für die Bereiche Digital, IT, Geschäftsprozessmanagement und Corporate Venture Capital verantwortlich. - Abel Archundia-Pineda
Abel Archundia-Pineda ist seit Mai 2017 Head of IT Business Partnering Pharmaceuticals bei Bayer im Geschäftsbereich Pharma bei Bayer. Zuvor war er Head of IT for Novartis Technical Operations and Global CIO der Sandoz Division, Novartis AG. - Michael Jud
Michael Jud ist seit April 2017 Leiter IT beim Pharmahersteller InfectoPharm Arzneimittel und Consilium GmbH in Heppenheim im südlichen Hessen. Jud kommt vom Anlagenbauer Schenck Process in Darmstadt. Er berichtet bei seinem Arbeitgeber an den kaufmännischen Geschäftsführer. Neben dem Fokus-Thema IT-Sicherheit baut der gelernte Diplom Ingenieur SAP weiter aus und unterstützt das internationale Wachstum von InfectoPharm. - Alessandro de Luca
Alessandro de Luca war bisher Interims-Group CIO beim Pharmakonzern Merck. Der Konzern hat sich entschieden, de Luca dauerhaft in dieser Position zu beschäftigen. - Hermann Schuster
Seit 1. September 2021 ist Hermann Schuster Head of Information Technology bei der Lanxess AG. Er folgt auf Kai Finke. In seiner neuen Position will Schuster im Chemiekonzern ein Konzept für den Modern Workplace umsetzen und sich auf Cybersicherheit konzentrieren. Daneben steht der Rollout eines SAP S/4 Hana-Templates auf seiner Agenda. Schuster berichtet an den Lanxess-Finanzvorstand Michael Pontzen. - Bijoy Sagar
Bijoy Sagar ist ab Juni 2020 neuer Leiter IT und Digitale Transformation der Bayer AG. Er löst den bisherigen CIO und CEO der IT-Tochter Bayer Business Services (BBS) ab, der seine Konzernkarriere beendet. Die BBS wird aufgelöst. Sagar soll die Digitalisierung des Pharmakonzerns vorantreiben und die begonnene Neuaufstellung der IT ans Ziel führen. Er berichtet an den Finanzvorstand Wolfgang Nickl. - Martin Wiedenmann
Martin Wiedenmann ist seit Februar 2019 Head of Global IT/CIO der Atotech Group, einem weltweit agierenden Marktführer für Spezialchemie. Zuvor war er war seit Juli 2016 CIO bei Ledvance in München. - Andreas Becker
Andreas Becker ist seit April 2017 Vice President Information Technology/CIO beim Pharmakonzern Daiichi-Sankyo Europe in München. Im Oktober 2014 kam der Diplom-Kaufmann mit Schwerpunkt Wirtschaftsinformatik & EDV als Head of IT Strategy & Service Delivery ins Unternehmen. - Sandeep Sen
Sandeep Sen ist CIO der Linde Group. In dieser Funktion hat er Büros in Singapur und München. Weltweit führt Sen rund 1.100 Mitarbeiter. Er kam 1993 zu Linde Indien (vormals BOC India). Zuvor war er in der IT auf dem Finance-Sektor tätig. Dabei arbeitete er sowohl in Indien als auch in Großbritannien. - Peter Buchmüller
Seit Mitte Juni 2017 ist Peter Buchmüller IT-Leiter der Aenova Group, einem pharmazeutischen Auftragshersteller mit Sitz in Starnberg bei München. Der genaue Titel lautet: Senior Vice President Corporate IT Aenova Group. Buchmüller wechselte von der Molkerei Meggle in Wasserburg, wo er zuvor als Leiter IT tätig war. - Berthold Kröger
Berthold Kröger hat im Juli 2015 die IT-Verantwortung bei der K+S AG in Kassel übernommen. Der neue Leiter Corporate IT berichtet an den Vorstand Thomas Nöcker. Der promovierte Informatiker hat sein Studium an der Universität-Gesamthochschule Paderborn absolviert. Er arbeitete danach mehr als drei Jahre im Forschungs- und Technologiezentrum der Deutschen Telekom und war später in verschiedenen Positionen bei der Hochtief AG und der Hochtief Solutions AG in Essen beschäftigt. - Alexander Bode
Im Juli 2014 hat Alexander Bode den CIO-Posten beim Farbenhersteller DAW SE angetreten. DAW (Deutsche Amphibolin-Werke) ist vor allem bekannt durch Farbenmarken wie Caparol und Alpina. Bode kommt vom Pharmahändler Celesio, wo er seit 2013 als Global Head of IT Governance tätig war. Davor arbeitete der Wirtschaftsinformatiker viele Jahre bei der Freudenberg-Gruppe, wo er auch seine berufliche Laufbahn 2002 begann. Zuletzt verantwortete er dort von 2008 bis 2013 als Director ERP Europe das SAP Competence Center von Freudenberg Sealing Technologies. - Torsten Müller
Seit November 2018 ist Torsten Müller Head of Information Technology (CIO) beim Pharma- und Laborzulieferer Sartorius AG mit Sitz in Göttingen. Zuvor war er Chief Digital Officer und Chief Information Officer sowie Mitglied der Geschäftsleitung der Versicherung Helvetia Deutschland in Frankfurt. - Stephan Heinelt
Stephan Heinelt ist seit September 2018 Group CIO beim Spezialchemiekonzern Altana AG mit Sitz in Wesel. Der Diplom-Wirtschaftsinformatiker Heinelt war zuletzt Leiter Service Management Global IT Services bei der Evonik Industries AG in Essen. - Martin Kinnegim
Martijn Kinnegim ist seit März 2019 CIO der STADA Arzneimittel AG mit Sitz im hessischen Bad Vilbel. Kinnegim arbeitete zuvor bei Jacobs Douwe Egberts (JDE). Dort war er als Global CIO tätig und leitete die Integration der Gesellschaften DE Masterblender 1753 und Mondelez International in den weltweit führenden Kaffeekonzern. - Walter Grüner
Walter Grüner ist seit Mai 2019 Head of Information Technology beim Chemie-Unternehmen Covestro in Leverkusen. Zuvor war Grüner seit 2013 als Group CIO bei der KION Group AG tätig, einem Anbieter von Gabelstapler und Lagertechnik. - Tobias Günthör
Der Pharmakonzern Stada hat mit Tobias Günthör seit Anfang April einen neuen IT-Chef. Der Titel des 53-Jährigen lautet CIO/Senior Vice President IT at Stada Group. - Carsten Priebs
Zum 01.01.2024 wurde Carsten Priebs zum Digitalchef der Biesterfeld AG berufen.
Bald könnten Algorithmen die passende Dosis vorschlagen - auf Dauer sogar besser als Ärzte, sobald genügend verlässliche Daten vorliegen. Und IT könnte den Patienten helfen, mehr über sich zu erfahren. Hartert führt die Diabetesmessung als Beispiel an, bei der das blutige Pieken bald ein Ende haben dürfte.
2000 Sensoren messen den Andruck des Fußes
Über Produkt-IT und kooperative Kunden lässt sich Lebensqualität an vielen Stellen schnell und kostengünstig steigern, wie das Beispiel der Bayer-Marke. "Dr. Scholl's" zeigt: Zusammen mit MicrosoftMicrosoft hat Bayer dafür den "FootMapping Kiosk" entwickelt, der mittlerweile in 5000 Apotheken in den USA steht. Bereits in der ersten Version messen 2000 Sensoren den Andruck des Fußes, um eine optimale Einlage zu ermitteln. "Wir drucken nur noch keine Produkte vor Ort in 3D", dämpft Hartert die Erwartungen. Alles zu Microsoft auf CIO.de
Gamification für Kniebandagen
Ein ähnliches Konzept für Kniebandagen entwickelt Bayer gerade mit Microsoft auf der Basis der Spieleplattform "Kinect". "Am Point of Sales zieht das die Kunden an", freut sich der CIO. Außerdem gewinnt Bayer jede Menge Daten, die noch individuellere Angebote ermöglichen. Solche präventiven Maßnahmen werden die Lebensqualität vieler Menschen steigern und gleichzeitig die Ausgaben im Gesundheitswesen reduzieren, meint Hartert: "Die Kombination von Produkten, Apps und datengetriebenen Erkenntnissen ist der Schlüssel zu einem gesünderen Leben."
Hamburger IT-Strategietage | Bayer-CIO Daniel Hartert spricht |
Mehr zum Thema, wie IT in den Bereichen Gesundheit und Agrarwirtschaft helfen kann, wird Bayer-CIO Daniel Hartert auf den Hamburger IT-Strategietagen am 16. und 17. Februar 2017 präsentieren. Weitere Informationen finden Sie hier. |