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IT-Benchmarking

Best Practice fürs Bankgeschäft

Johannes Klostermeier ist freier Journalist aus Berlin. Zu seinen Spezialgebieten zählen unter anderem die Bereiche Public IT, Telekommunikation und Social Media.
Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) betreut ein IT-Best-Practice-Benchmark, an dem derzeit 20 deutsche Landesbanken und Förderbanken wie die Kreditanstalt für Wiederaufbau oder die Thüringer Aufbaubank beteiligt sind. Dabei werden die Kosten für Betrieb und Innovation miteinander verglichen.

Unaufhörlich suchen BankenBanken nach Wegen, ihre Kosten zu senken. Hilfreich hierbei: ein IT-Benchmarking, das Landes- und Förderbanken seit 2002 betreiben. "Der Druck auf den IT-Bereich wächst, Kosten zu senken und gleichzeitig die Leistungen zu steigern", sagt Andreas Rothe, interner Managementberater bei der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Die Banken-IT sei dabei die wesentliche Basis für die Optimierung von Prozessen und die Entwicklung neuer Bankprodukte. Umso wichtiger ist es für die CIOs, die eigenen Ausgaben im Vergleich zu den Wettbewerbern zu kennen. Top-Firmen der Branche Banken

Seit 2002 organisiert die Landesbank Baden-Württemberg jährlich den "Best-Practice-IT-Benchmark". An der aktuellen Studie beteiligten sich bisher 20 Landes- und Förderbanken. "Der Vergleich gibt Fachbereichen Kostentransparenz. Unser Blick auf die Dinge entspricht der Geschäftsprozesslogik, ist also keine reine IT-Sicht", sagt Klaus Rausch, Leiter des Bereichs IT/Organisation bei der LBBW. Geht es nach den beteiligten Instituten, sollen bald auch Privatbanken beim Benchmark dabei sein. Rothe:"Wir wollen versuchen, die Top 10 zu gewinnen."

Das zentrale Benchmark-Team besteht aus zwei Mitarbeitern der LBBW und einem IT-Controller aus der jeweiligen Bank. Regelmäßig veranstaltet Rothe Workshops: Dabei helfen die Mitglieder des Teams den Verantwortlichen in den Banken, alle IT-Kosten definierten IT-Produkten zuzuordnen. Bei der LBBW stehen etwa 1000 IT-Systeme rund 40 IT-Produkten gegenüber. Die Normierung der technischen Plattformen und IT-Produkte sei wichtig, um eine eindeutige Zuordnung der Kosten für die Benchmark-Partner zu ermöglichen, so Rothe: "In diesem Jahr benutzen wir für die Datensammlung noch Excel, in Zukunft wollen wir die Daten auf Basis einer SOA-Architektur automatisch einsammeln."

Benchmark liefert Kostenvergleich

Der von der LBBW organisierte Vergleich will sich von anderen IT-Benchmarks abheben, die stark technisch getrieben waren und etwa verglichen, wie viel ein Speicher oder der Betrieb der IBM-Datenbank DB2 kostet. "Oder sie sind auf der Ebene wenig aussagekräftiger Top-Kennzahlen wie dem IT-Aufwand im Verhältnis zum Sachaufwand stecken geblieben, kritisiert Rothe. Dieser Benchmark hingegen soll CIOs einen Kostenvergleich liefern und den Verantwortlichen in den Banken aufzeigen, was die IT für "ein Stück Internetbanking" oder "ein Stück Girokonto" ausgibt - im Vergleich zu den anderen.

Bislang fällt es den meisten Banken schwer, dem Fachbereich transparent zu machen, was etwa ein Spar- oder Darlehenskonto insgesamt kostet. Beim IT-Benchmark werden sämtliche IT-Kostenpositionen den fachlichen Leistungen zugeordnet - von den anteiligen Rechenzentrumskosten über allgemeine Serviceleistungen wie zum Beispiel das IT-Controlling bis hin zu direkten Lizenz- und Wartungskosten. Danach hilft ein "Quick Check", die eigenen Leistungen und IT-Kosten mit denen der anderen zu vergleichen - als Standortbestimmung für den CIO.

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