Bedienkomfort mangelhaft

BI-Anwendungen oft zu kompliziert

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.
Nicht nur durch ausgefeilte Tools und Analysekraft muss Business Intelligence (BI) überzeugen, sondern auch durch einfache Bedienbarkeit. Daran krankt es noch allzu oft, wie eine neue Studie vo BeyeNetwork zeigt. Die Reaktion der Mitarbeiter: Sie verweigern sich.
Bunt und anschaulich: Ein erster Schritt, um die Klagen über BI-Tools zu mindern.
Bunt und anschaulich: Ein erster Schritt, um die Klagen über BI-Tools zu mindern.
Foto: Getty Images

BI soll unternehmensweit dazu dienen, Entscheidungen auf Basis tiefgehender Datenanalyse zu treffen. Das scheitert oft genug daran, dass die Tools zu schwierig zu bedienen sind. Weil es nicht einfach genug geht, verzichten viele Mitarbeiter auf die Arbeit mit BI. Dabei führt BI umso schneller und sicherer zum Erfolg, je mehr Anwender es in den Firmen gibt.

Cindi Howson, Gründerin des Softwaretest-Instituts BIScorecard, hat sich in einer Studie für das Netzwerk BeyeNetwork ausführlich mit dem Thema einer bequemen BI-Nutzung auseinandergesetzt. „Trotz der kritischen Rolle von BI-Tools wird das Instrument immer noch wenig angenommen“, schreibt sie im Fazit. „Die Tools erscheinen als schwierig in der Anwendung, mit größtenteils wenig ansprechenden Interfaces.“ Dabei komme einer übersichtlichen und einladenden Oberfläche eine wichtige Bedeutung zu, weil BI im Arbeitsablauf der Mitarbeiter mit anderen Entscheidungsalternativen konkurriere. Das heißt: Mitarbeiter hören lieber auf ihr Gefühl oder fragen schnell bei einem Kollegen nach, wenn ihnen die Datenabfrage via BI zu umständlich und mühsam erscheint.

Unternehmen sind nach Howsons Einschätzung gut beraten, bei der Auswahl von BI-Tools den Aspekt der Anwenderfreundlichkeit stark zu gewichten. Das gilt in mehrfacher Hinsicht: Eine BI-Lösung sollte einfach einzusetzen und zu verbessern sein. Es sollte einfach sein, Inhalte wie Reports und Dashboards zu kreieren. Es sollte einfach sein, diese Inhalte aufzurufen und mit ihnen zu interagieren. Anders formuliert: Die Anwendungen sollten so laufen, wie die Anwender es erwarten – mit möglichst wenig Zeitaufwand und wenigen Clicks.

Das Vorbild schlechthin ist GoogleGoogle. Howson befragte die Studienteilnehmer nach dem Schwierigkeitsgrad verschiedener Tools, der auf eine Skala von eins für sehr schwer bis vier für sehr einfach zu bewerten war. Ein hoher Wert ist also gut. Mit einem Durchschnitt von 3,72 lag Google ganz vorne, gefolgt von E-Mail mit 3,66. Deutlich hinter iPod, FacebookFacebook und MicrosoftMicrosoft Excel rangieren die BI-Tools mit 2,91. Nur Transaktionssysteme sind aus Sicht der Nutzer schwieriger zu bedienen. Alles zu Facebook auf CIO.de Alles zu Google auf CIO.de Alles zu Microsoft auf CIO.de

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