Mit IBM Smarter Analytics
Big-Data-Projekt von AOK und IBM
Zusammenhänge wie diese sind für die Gesundheit der Bevölkerung extrem wichtig, sagt Helmut Schröder, stellvertretender Geschäftsführer beim Wissenschaftlichen Institut der AOK (WIdO). Sie ließen sich nur gewinnen, wenn man statistisch ausreichendes und aussagekräftiges Datenmaterial zur Verfügung hat und dieses mit modernen Analysetechnologien durchdringen kann.
AOK betreibt das wissenschaftliche Institut WIdO
Für eine große Versorgerkasse wie die AOK mit ihren 24 Millionen Versicherten trifft dies im Besonderen zu. Für die Forschung und Entwicklungsarbeit mit diesen Daten unterhält die größte Krankenkasse Deutschlands ein eigenes wissenschaftliches Institut, das WIdO. Seit 1976 unterstützt es die AOK-Gemeinschaft bei der Optimierung der Gesundheitsversorgung.
Bevor das WIdO die Versorgungsleistungen in unterschiedlichen Bereichen wie stationäre Versorgung, Vorsorge, Kuren, stationäre Rehabilitation, Arbeitsunfähigkeit oder Heilmittelversorgung analysieren kann, müssen die umfangreichen medizinischen, pharmakologischen und abrechnungsrelevanten Klassifikationen und Kataloge wie ICD-10-GM, ATC-Klassifikation mit Tagesdosenangaben oder Abrechnungsziffern im ambulanten Geschehen kontinuierlich gesammelt und historisiert vorgehalten werden.
Die Datenmengen, die bei diesen Arbeiten anfallen, sind enorm. Gesammelt werden Zahlen u.a. zu jährlich sechs Millionen Behandlungsfällen in 2000 Krankenhäusern, sowie die jeweils dazugehörigen 55 Millionen Diagnosen, 18 Millionen Prozeduren und 55 Millionen Entgeltinformationen. Hinzu kommen 370 Millionen Behandlungsfälle bei über 140.000 ambulant tätigen Ärzten sowie 400 Millionen Arzneimittelverordnungen aus einem Produktsortiment von 50.000 verschiedenen Arzneimitteln, die in 20.000 Apotheken abgegeben werden. Nicht zu vergessen sind die mehr als zwölf Millionen Arbeitsunfähigkeitsfälle und 140 Millionen Arbeitsunfähigkeitstage der 10,8 Millionen AOK-Mitglieder in mehr als 1,3 Millionen Unternehmen.
Zusammenhänge bei Patientendaten erkennen
Diese breite anonymisierte Datenbasis bietet für die Wissenschaftler Möglichkeiten, Zusammenhänge aufzudecken, die für die Gesundheitsversorgung von großer Wichtigkeit sind. Schon relativ einfache Analysen innerhalb eines Sektors geben wichtige Antworten auf Fragen der Grundversorgung: In welchen Kliniken müssen zum Beispiel Patienten häufiger wiederholt behandelt werden? Wie viele Versicherte tragen ein erhöhtes Risiko, in naher Zukunft ins Krankenhaus zu müssen? Wie viele Praxiskontakte hat ein chronisch Kranker im Vergleich zu einem Gesunden?