IT-Manager wetten
Bis zu 60 Prozent aus der Cloud
"Ich wette, dass man in zehn Jahren maßgeschneiderte Softwarelösungen von der Stange bekommt."
Für viele Unternehmen ist es schwer zu entscheiden, ob sie ihre geschäftskritischen und strategisch bedeutenden Geschäftsprozesse mit Standard-, Best-of-Breed- oder Individual-Lösungen unterstützen sollen. Obwohl die Integration in die Anwendungslandschaft und die Vernetzung der einzelnen Applikationen inzwischen leichter geworden ist, hat jede Variante ihre Vor- und Nachteile. Man bekommt nie genau das, was man braucht, ohne einen entsprechend hohen Preis dafür zu zahlen. In meiner Vorstellung führt die verbreitete Nutzung von Cloud Services dazu, dass es in zehn Jahren maßgeschneiderte Softwarelösungen "von der Stange" gibt. Die Voraussetzung dafür wäre, dass bis dahin circa die Hälfte aller Anwendungs-Services aus der Wolke kommt.
Wie realistisch ist diese Hypothese? Laut einer aktuellen Studie der Experton Group für den Birkom wird der Umsatz mit Cloud Services im Geschäftskundenbereich in Deutschland von 1,9 Milliarden Euro im Jahr 2010 auf 8,2 Milliarden Euro im Jahr 2015 anwachsen. Damit würden laut Studie in vier Jahren etwa zehn Prozent der IT-Ausgaben von deutschen Unternehmen in diese Technologie investiert werden.
Zehn Prozent, das klingt zunächst nicht viel, aber wenn man weiß, dass diese Prognosen in den letzten beiden Jahren stets deutlich nach oben korrigiert wurden, könnte man sich vorstellen, dass in zehn Jahren 50 bis 60 Prozent aller Services aus der Cloud bezogen werden. Denn die Vergangenheit hat gezeigt, dass so manches, was zunächst utopisch erschien, wenige Jahre später alltäglich war. Etwa die Zusammenarbeit über Unternehmensgrenzen hinweg.