Mega-Übernahme
BP kauft US-Schieferölgeschäft von BHP
Es ist die größte Übernahme des Konzerns seit knapp zwei Jahrzehnten. Damit erhalten die Briten unter anderem Zugang zu dem ertragreichen Permian-Becken in New Mexiko und Texas. Der weltgrößte Bergbaukonzern BHP Billiton hatte vor knapp einem Jahr angekündigt, sich aus der Schieferölförderung zurückziehen zu wollen.
Die Aktie verlor zunächst nach Bekanntwerden der Übernahme. Gegen Mittag drehte das Papier jedoch wieder leicht ins Plus. Der Kauf der Schieferöl- und Gassparte von BHP sei strategisch wichtig, schrieb Analyst Jon Rigby. Der Kaufpreis habe unter seinen eigenen Schätzungen gelegen, wobei die Erwartungen am Marktes geringer gewesen seien.
Trotz der milliardenschweren Übernahme hat BP genügend Geld, die Quartalsdividende erstmals seit 2014 anzuheben - ein weiterer Beleg dafür, dass die ÖlkonzerneÖlkonzerne ihre tiefe Krise nach dem Absturz des Ölpreises zwischen Mitte 2014 und Anfang 2016 überwunden haben. Inzwischen haben sich die Preise für Öl wieder erholt, was die Förderung von Schieferöl auf dem Festland der Vereinigten Staaten wieder attraktiver macht. Top-Firmen der Branche Energie u. Rohstoffe
Fracking-Verfahren
Schieferöl ist tief in Gesteinsschichten verborgen und muss mit dem sogenannten Fracking-Verfahren gewonnen werden. Die Methode, bei der mittels Chemie der Gesteinsboden aufgebrochen wird, ist aus Umweltschutzgründen umstritten.
BP erhöht durch die Übernahme seinen Anteil von Schieferöl an der Förderung in den USA von 14 auf 27 Prozent und den Anteil an den US-Ölvorkommen von 17 auf 29 Prozent. Die übernommenen Geschäftsbereiche kommen zusammen auf eine Produktion von 190.000 Barrel Öläquivalent pro Tag.
BP erhofft sich von der Übernahme jährliche Synergien von 350 Millionen Dollar vor Steuern. Nach der Integration soll das Geschäft positiv zum Ergebnis beitragen. BP kündigte im Gegenzug den Verkauf von Geschäftsteilen im Wert von 5 bis 6 Milliarden Dollar an, auch um geplante Aktienrückkäufe in einem Volumen von ebenfalls bis zu 5 bis 6 Milliarden Dollar zu finanzieren. Diese kämen zusätzlich zu denen bereits geplanten Verkäufen von 2 bis 3 Milliarden Dollar pro Jahr. (dpa/rs)