CIO des Jahres


CIO des Jahres 2019 – Public Sektor – Platz 1

BVG baut Plattform für die Mobilität der Zukunft

Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.
Der öffentliche Personennahverkehr verändert sich – neue digitale Services und die Ansprüche der Kunden wachsen. Darum baut Friedrich-Wilhelm Menge, CIO der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG), eine Plattform, die weit über das eigene Angebot hinausgeht.
Friedrich-Wilhelm Menge, BVG: "Es hat sich als besonders erfolgreich erwiesen, die Mitarbeiter zum Kern der Veränderung zu machen. So konnte ein Wettbewerb der guten Ideen und des Engagements entstehen, von dem die IT, das Unternehmen und die Kunden profitieren."
Friedrich-Wilhelm Menge, BVG: "Es hat sich als besonders erfolgreich erwiesen, die Mitarbeiter zum Kern der Veränderung zu machen. So konnte ein Wettbewerb der guten Ideen und des Engagements entstehen, von dem die IT, das Unternehmen und die Kunden profitieren."
Foto: Oliver Lang/BVG

Uber, GoogleGoogle, Carsharing sowie die wachsende Flut von Leihfahrrädern und E-Scootern - auch der öffentliche Personen-Nahverkehr (ÖPNV) müsse sich den disruptiven Herausforderungen der digitalen Transformation stellen, sagt Friedrich-Wilhelm Menge, CIO der Berliner Verkehrsbetriebe. Die Herausforderungen dabei sind groß. Rund 1,1 Milliarden Fahrgäste befördert das Unternehmen in der HauptstadtHauptstadt jedes Jahr. Das entspricht etwa zehn Prozent des gesamten ÖPNV in Deutschland. Insgesamt fast 15.000 eigene Mitarbeiter wollen auf die digitale Reise mitgenommen werden. Alles zu Google auf CIO.de Alles zu Public IT auf CIO.de

Die Jury sagt: "Prozesse und Organisation wurden optimiert und absolut zukunftsweisende ProjekteProjekte wie Jelbi erfolgreich umgesetzt. Die DigitalisierungDigitalisierung erfolgt zur Unterstützung der Kunden und nicht zum Selbst zweck oder zur Bedie nung eines Hypes." Alles zu Digitalisierung auf CIO.de Alles zu Projekte auf CIO.de

Die begann bereits 2017. Vor zwei Jahren legte Menge den Grundstein für eine Erneuerung der Unternehmens-IT, auf deren Basis neue digitale Produkte bis zur Mobilitätsplattform ermöglicht werden. Die damit verbundenen Ziele waren ambitioniert:
• Grundlagen für neue Produkte schaffen,
• Digitalisierung für die Mitarbeiter fördern,
• Effizienz und Qualität steigern - Kosten reduzieren,
• Transparenz, Beratung, Innovationsfähigkeit verbessern.

Das Projekt brachte der ÖPNV-Pionier aus eigener Kraft ins Rollen. Die Mitarbeiter wurden eingeladen, ihre Ideen zu diesen Zielen einzureichen. Ein Projektteam wählte aus über 100 Vorschlägen die vielversprechendsten 43 Maßnahmen aus. Seit 2018 arbeitet die BVG an der Umsetzung, und die ersten Ergebnisse können sich sehen lassen.

Etliche Prozesse konnten vereinfacht werden, einige Teams arbeiten mit agilen Methoden an ihren Entwicklungsprojekten, und eine Big-Data-Strategie ebnet den Weg für neue datengetriebene Geschäftsmodelle. All das zahlt auf die Roadmap der Mobilitätsplattform ein. Umsätze und User-Zahlen der digitalen Vertriebskanäle steigen spürbar. Seit Juni ist die neue Mobilitätsmarke "Jelbi" in Berlin am Start. Damit bietet die BVG ihren Kunden Services weit über das eigene Angebot hinaus. Über eine App lassen sich auch Dienste für Carsharing, E-Scooter, Taxis und Leihfahrräder buchen. Mit Hilfe von APIs sollen sich andere MobilitätsdienstleisterMobilitätsdienstleister mit ihren Services einfach und schnell in die Plattform einklinken können. Top-Firmen der Branche Transport

Eine Grundlage der gelungenen Digitalstrategie sieht Menge in der guten Zusammenarbeit zwischen Fachbereichen und IT: "Durch erfolgreiche Projekte wurde neues Vertrauen geschaffen." Wichtig sei es gewesen, eine neue Strategie zu entwickeln und den Mitarbeitern das Vertrauen in ihre Umsetzung zu geben: "Die zielsichere Mobilisierung der Mitarbeiter erwies sich als der kritischste Aspekt im Gesamtvorgehen." Der CIO führt den Erfolg in erster Linie darauf zurück, dass alle Mitarbeiter ihre Ideen einbringen konnten und die Summe der besten Ideen zum Programm und zur Change-Roadmap wurde.

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