Hamburger IT-Strategietage


IT-Strategietage 2019

CIO Niehage über den Wandel bei B. Braun Melsungen

Andrea König schreibt seit 2008 für CIO.de. Die Schwerpunkte ihrer Arbeit für die CIO-Redaktion sind Themen rund um Karriere, soziale Netzwerke, die Zukunft der Arbeit und Buchtipps für Manager. Die Arbeit als freie Autorin für verschiedene Redaktionen ist mittlerweile kein Vollzeitjob mehr - hauptberuflich arbeitet sie als PR-Beraterin bei einer Hamburger Kommunikationsagentur.
Gerd Niehage, CIO der B. Braun Melsungen AG, sprach auf den Hamburger IT-Strategietagen über den digitalen Wandel des Familienunternehmens.
B. Braun Group CIO Gerd Niehage auf den Hamburger IT-Strategietagen.
B. Braun Group CIO Gerd Niehage auf den Hamburger IT-Strategietagen.
Foto: Foto Vogt

Die Keynote von Gerd NiehageGerd Niehage, CIO der B. Braun GroupB. Braun Group, beginnt mit einem Film über einen Dialyse-Patienten. Das Ungewöhnliche - der Patient verlässt sein Zuhause für die Dialyse überhaupt nicht, alle Maschinen befinden sich in seinem Zuhause. "Gesundheit findet nicht in der Öffentlichkeit statt - keiner möchte krank sein", sagt Niehage. Die zentrale Frage, die ihn in seiner Arbeit begleitet, dreht sich um Lebensqualität: "Wie schaffen wir es, chronisch Kranken zu helfen, dass sie ihre Krankheit vergessen und das im täglichen Leben nicht merken und im Heimumfeld gut versorgt werden können?" Top-500-Firmenprofil für B. Braun Melsungen AG Profil von Gerd Niehage im CIO-Netzwerk

Der digitale Wandeldigitale Wandel in der GesundheitsbrancheGesundheitsbranche bedeutet für Niehage auch - seine eigene Rolle muss sich ändern. Er müsse sich viel mehr darum kümmern, was das Unternehmen macht und wie er es mit Technologien beim Wachsen unterstützen könne. "Was sind Mehrwerte, die wir in dem Bereich schaffen können? Was kann uns gefährlich werden?", fragt Niehage. Dafür gibt es im Unternehmen unter anderem ein externes Accelerator-Programm. Ein eigenes Team sucht jeweils zu einem bestimmten Thema in der Startup Community nach Antworten und organisiert Pitch-Runden. Alles zu Healthcare IT auf CIO.de Top-Firmen der Branche Gesundheit

Eine Health Cloud Plattform für alle Player

Die Zukunft: das vernetzte Gesundheitswesen von Morgen. Health Monitoring und Telemedizin unterstützen Menschen schon heute dabei, gar nicht erst krank zu werden. Damit Patienten zukünftig weniger Zeit im Krankenhaus verbringen oder direkt zuhause behandelt werden können, muss auch die Infrastruktur zu ihnen nach Hause kommen.

Gerd Niehage sprach im Festsaal des Hotel Grand Elysée vor hunderten IT-Anwendern.
Gerd Niehage sprach im Festsaal des Hotel Grand Elysée vor hunderten IT-Anwendern.
Foto: Foto Vogt

Mit der sogenannten Health-Cloud-Plattform werden alle Player zusammengeführt: "So schließen wir die Lücke zwischen dem Patienten und der Gesundheit", sagt Niehage. Die Cloud besteht aus einem digitalen Fundament mit einer stabilen Datenbasis, zu der unter anderem das ERP-System zählt. Darauf setzen Technologien und Interfaces auf, die sich bei Bedarf schnell austauschen lassen: beispielsweise AI, IoT oder Alexa-Skills.

IT lädt die Fachbereiche ein

Um seine Mitarbeiter auf die Reise mitzunehmen, ergreift das 180 Jahre alte Familienunternehmen verschiedene Maßnahmen. Die IT möchte niemanden bevormunden - stattdessen lade man Fachbereiche ein, um gemeinsam Themen anzugehen. So sei beispielsweise bereits ein PLM-Projekt entstanden, berichtet Niehage. Ein für die interne Kommunikation erstellter Film erläutert die Vision der vernetzten Gesundheitswelt der Zukunft. Um agiler zu werden, orientiert sich das Unternehmen im administrativen Bereich an den Prinzipien von Holacracy: "Für bestimmte Aufgaben werden Teams gebildet, die interdisziplinär zusammenarbeiten", so Niehage.

Aktuell generiert die B. Braun Group circa 80 Prozent ihres Geschäfts im B2B-Umfeld. Etwa mit Infusionslösungen im Krankenhaus. Zukünftig sollen die Geschäfte an der Nahtstelle zum Kunden ausgebaut werden, die heute bereits 20 Prozent ausmachen. CIO Niehage: "Wir fangen damit an, eigene Dialyse-Unternehmen und Homecare-Unternehmen zu betreiben. So können wir den Patienten auf seiner Reise begleiten und mitnehmen."

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