CIO Auf- und Aussteiger


Roland Schütz wird Nachfolger

CIO Rainer Janßen verlässt Munich Re

Horst Ellermann ist Herausgeber des CIO-Magazins und Ambassador für CIOmove in Deutschland.
Lange angekündigt, nun konkret: Rainer Janßen verabschiedet sich nach 19 Jahren von der Munich Re und tritt im Juli 2016 in den wohlverdienten Ruhestand. Sein Nachfolger wird im April der Lufthansa-Passage-CIO Roland Schütz.
CIO Rainer Janßen von der Munich Re gewann 2008 die Auszeichnung "CIO des Jahres".
CIO Rainer Janßen von der Munich Re gewann 2008 die Auszeichnung "CIO des Jahres".
Foto: Martin Kroll

Einer der herausragenden Köpfe verlässt die aktive CIO-Szene. Janßen hat so ziemlich alles erreicht, was ein IT-Manager erreichen kann. Sein ArbeitgeberArbeitgeber spricht von einer "überaus erfolgreichen Tätigkeit für die Munich ReMunich Re". Das CIO-Magazin kann noch einen draufsetzen: Janßen war ein "CIO Gold Elefant", also ein Unterstützer des Magazins (genannt Elefant). Und er war goldig, weil er über Bronze, Silber, Gold nach und nach alle Ehrenpunkte gesammelt hat, die die 70-köpfige Elefantenherde zu vergeben hat, konkret: Top-500-Firmenprofil für Munich Re Alles zu Finance IT auf CIO.de

  • 1. Janßen hat fleißig publiziert, zuletzt im CIO-Jahrbuch 2012. Dort vertrat er die These: "Ich wette, dass in zehn Jahren alle heute eingesetzten Techniken auch noch im Einsatz sind." Das widerspricht natürlich den Vendoren, die vorgeben, mit ihren Lösungen immer mehr Effizienz in die Unternehmen zu tragen. Das könne schon sein, entgegnete Janßen: Nur hätten die Fachbereiche sich immer schwer damit getan, ihre alten, lieb gewonnenen Lösungen auch abzuschalten.

  • 2. Janßen hat den Berufsstand auf den Bühnen fleißig vertreten, zuletzt bei den Hamburger Strategietagen 2015: "CIOs, lernt, Nein zu sagen!", forderte er. Unrealistische Zeitpläne, Features, die kurz vor Projektende noch in eine Software einzubauen sind, Hardware, die in keine Architektur passt - das alles gelte es abzuwehren. Auch das widerspricht natürlich den Vendoren, die vorgeben, ihre Lösungen machten alles agiler.

  • 3. Janßen hat die höchste Auszeichnung erhalten, die die deutsche CIO-Szene vergibt: 2008 wurde er "CIO des Jahres", weil er die Anwendungsentwicklung umgekrempelt und Service-orientierte Architektur (SOA) sowie ITIL gelebt hatte. Damit konnten die Juroren in allen Kategorien Punkte vergeben, die damals hip waren. Janßen revanchierte sich von der Bühne herab mit den Worten: "Ich danke der Jury für ihre Weisheit."

Gelegentlich plagten den Gold-Elefanten jedoch auch Zweifel an der eigenen Karriere. Auf cio.de schrieb er zuletzt: "Hätte man nicht vielleicht doch lieber, statt eine harte Wissenschaft zu studieren, um dann schließlich bei der niederen Kaste der internen Dienstleister, Kostenverursacher und Strategieverhinderer im Keller des Unternehmens zu landen, sich das Leben etwas leichter machen sollen? Vielleicht gleich die richtige Wahl treffen mit dem Studium und keine Wissenschaft, sondern eine Berufsausbildung zum Juristen oder Kaufmann wählen?"

Roland Schütz kommt von Lufthansa

Roland Schütz arbeitet seit 2005 bei der Lufthansa. Im April wechselt er zur Munich Re.
Roland Schütz arbeitet seit 2005 bei der Lufthansa. Im April wechselt er zur Munich Re.
Foto: Lufthansa

Bitte nicht. Betriebswirte haben wir nun wirklich schon genug. So gesehen war es jetzt auch eine weise Entscheidung der Munich Re, den promovierten Mathematiker Janßen gegen den promovierten Physiker Roland Schütz auszutauschen. Auch er hat schon "dicke Bretter gebohrt", wie Janßen sagen würde. 2005 fing er bei der Lufthansa Systems an, wurde 2010 CIO der Lufthansa Cargo und war zuletzt CIO des größten Unternehmensbereichs CIO Passage. Er könnte in Janßens Fußstapfen wachsen.

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