Strategien


Digital Leader Award 2017

Wie Daimler auf Ideen- und Talentefang geht

22.06.2017
Karen Funk ist freie IT-Fachjournalistin und Autorin. Bis Mai 2024 war sie Redakteurin beim CIO-Magazin und der COMPUTERWOCHE (von Foundry/IDG). Zudem leitete sie 17 Jahre lang den renommierten IT-Wettbewerb CIO des Jahres. Funk setzt sich seit vielen Jahren für mehr Frauen in der IT und für digitale Bildung ein. 2024 erschien ihr Buch "Hack the world a better place: So gestalten Unternehmen die Zukunft", das sie mit Julia Freudenberg, Geschäftsführerin der Hacker School, zum Thema Corporate Volunteering geschrieben hat.
Mit der Hackathon-Reihe "DigitalLife Campus" hat der Autobauer eine globale Initiative gestartet, um an kreativen Input von außen und qualifizierten Nachwuchs für die digitale Transformation zu kommen.

Fünf 24-Stunden-Hacks mit über 300 Teilnehmern auf drei Kontinenten - das sind die Eckdaten des ersten globalen Hackathons, den DaimlerDaimler im Rahmen seiner Digitalisierungsstrategie "DigitalLife@Daimler" im vergangenen Jahr an den Start gebracht hat. Ziel war es, durch die Möglichkeiten der DigitalisierungDigitalisierung auch eine neue Innovationskultur zu fördern und die Stärken von Weltkonzern und Startup enger zu verknüpfen. Durch das unkonventionelle Format Hackathon sollten neue Ideen generiert, der Austausch mit Studierenden gesucht und nicht zuletzt neue Talente gewonnen werden. Top-500-Firmenprofil für Daimler Alles zu Digitalisierung auf CIO.de

Ein Beispiel für eine Siegeridee ist der "RoadBot", den drei Studenten aus dem dritten Semester Informatik auf dem Hack.IAA in Hannover entwickelten. Hierbei handelt es sich um einen Chatbot, der die Effizienz von Unternehmen in der Logistikbranche steigert und die Kundenbindung erhöht. All das funktioniert mit Daten, die Daimler-Trucks bereits sammeln. Die IAA-Sieger wurden als Werkstudenten übernommen, um den Prototyp gemeinsam mit Daimler Trucks weiterzuentwickeln.
Ein Beispiel für eine Siegeridee ist der "RoadBot", den drei Studenten aus dem dritten Semester Informatik auf dem Hack.IAA in Hannover entwickelten. Hierbei handelt es sich um einen Chatbot, der die Effizienz von Unternehmen in der Logistikbranche steigert und die Kundenbindung erhöht. All das funktioniert mit Daten, die Daimler-Trucks bereits sammeln. Die IAA-Sieger wurden als Werkstudenten übernommen, um den Prototyp gemeinsam mit Daimler Trucks weiterzuentwickeln.
Foto: Daimler

Die "DigitalLife Campus" getaufte Hackathon-Reihe richtete sich an Studenten und begann im April 2016 in Stuttgart. Sie setzte sich in Bangalore, auf der IAA Nutzfahrzeuge (Hannover), in Peking und im Silicon Valley fort. Den krönenden Abschluss bildete die Hack-on-Bus-Tour im Februar 2017 zum Mobile World Congress (MWC): Die Gewinner der fünf Hackathons fuhren gemeinsam im speziell ausgestatteten Tourbus von Stuttgart über Frankreich nach Barcelona.

Ihre Herausforderung während der Premierenfahrt im DigitalLife Bus: die Programmierung eines autonom fahrenden RoboCabs aus Lego-Komponenten. Die Ergebnisse präsentierten die Studenten anschließend am Mercedes-Benz-Stand live vor Journalisten und stellten sich zusammen mit dem Topmanagement von Daimler den Fragen des Publikums.

Der Business-Beitrag kann sich sehen lassen: Der Automotive-Konzern gewann aus den Events Mitarbeiter, Doktoranden, Praktikanten und Werkstudenten. Die inhaltliche Ausbeute ist ebenso beachtlich: Die Studenten entwickelten 54 Ideen, vier Prototypen werden derzeit von verschiedenen Fachbereichen evaluiert, 16 weitere Ideen werden verifiziert. Dieser kreative Input wirkt auf die interne Belegschaft inspirierend und bringt Gründergeist in die etablierte Konzernstruktur.

Mit der Außenwirkung war der schwäbische Autobauer ebenso zufrieden: National und international berichteten Automotive- und Nicht-Automotive-Publikationen breit über die Aktion. Auch im Social-Media-Bereich fand sie Anklang: Daimler zählte zwei Millionen Views und zehn Millionen Impressions auf Twitter in vier Tagen während der Hack-on-Bus-Tour und dem MWC.

Digital Mindset bei Daimler heißt ...

  • ... hierarchiefrei Ideen zu generieren (Open Spaces).

  • ... offen mit Fehlern umzugehen (Fail'n'Learn Nights).

  • ... vernetzt, cross-funktional und transparent zu arbeiten (WorkingOutLoud).

  • ... den Wettbewerb sowie neue digitale Technologien und Themenfelder aufzugreifen und zu pilotieren.

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