Smartphones, IoT, 5G, Mobile Payment
Das bringt der Mobile World Congress
Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
Anders als andere Messen kann sich der Mobile World Congress (27. Februar bis 2. März) auch in diesem Jahr vor Nachfrage kaum retten. Nachdem 2016 erstmals die Schwelle von 100.000 Fachbesuchern überschritten wurde, rechnet Michael O'Hara, Chief Marketing Officer beim Veranstalter GSMA, dass dieses Jahr sogar mehr als 101.000 Experten aus der Mobile-Industrie und angrenzenden Industrien die Messe besuchen werden. Der Grund für den prognostizierten erneuten Zuschauerrekord liegt vermutlich in den "benachbarten Industrien": Denn egal ob Automobil-, Transport-, Pharma- oder Versicherungsindustrie - dank neuer Themen wie (I)IoT oder dürfte es schwerlich eine Branche geben, in der Mobilität (noch) keine Rolle spielt.
Nachdem die GSMA dieser Entwicklung bereits 2016 mit dem MWC-Motto "Mobile is Everything" Ausdruck verliehen hat, lautet es dieses Jahr deshalb noch selbstbewusster "Mobile: The Next Element". "Die diesjährige Messe soll zeigen, wie elementar Mobile in unserem täglichen Leben geworden ist und welche positiven Auswirkungen es für Milliarden Menschen rund um den Globus hat", so O'Hara.
Zwei Messegelände, 2200 Aussteller
Wegen der breiten Auswahl an Themen verteilt sich der Mobile World Congress auch dieses Jahr wieder auf zwei Messegelände (plus zahlreiche angemietete Hoteletagen im Umkreis): Das Hauptprogramm findet auf der neuen Messe Fira Gran Via in der Nähe des Flughafens statt. Daneben gibt es aber noch zahlreiche weitere Events und Aktivitäten auf dem alten Messegelände Fira Montj?ic, etwa die Startup-Messe 4YFN (Four Years from Now) oder die Women4Tech.
Fast schon Tradition auf dem MWC ist auch das (zumindest offizielle) Fernbleiben von AppleApple. Von dem iPhone-Hersteller einmal abgesehen, sind in Barcelona aber wieder alles vertreten, das in der Mobile-Branche und darüber hinaus Rang und Namen hat und sich die hohen Standgebühren leisten kann/will. Zu den über 2.200 Unternehmen, die auf dem Mobile World Congress 2017 ausstellen, gehören so klingende Namen wie AOL, BMWBMW, Cisco Systems, Deutsche TelekomDeutsche Telekom, Ericsson, FordFord, GoogleGoogle, Hewlett Packard Enterprise (HPE), HTC, Huawei, IBMIBM, Intel, Lenovo, LG, Mercedes-Benz, MicrosoftMicrosoft, NEC, Nokia Solutions & Networks, OracleOracle, Orange, PeugeotPeugeot, PhilipsPhilips, Qualcomm, Samsung, SAPSAP, SEAT, Sony Mobile, Telefónica, VodafoneVodafone und ZTE und viele weitere. Top-500-Firmenprofil für BMW Top-500-Firmenprofil für Deutsche Telekom Top-500-Firmenprofil für Ford Top-500-Firmenprofil für Peugeot Top-500-Firmenprofil für Philips Top-500-Firmenprofil für Vodafone Alles zu Apple auf CIO.de Alles zu Google auf CIO.de Alles zu IBM auf CIO.de Alles zu Microsoft auf CIO.de Alles zu Oracle auf CIO.de Alles zu SAP auf CIO.de
Wie aus dem Who is Who des MWC bereits hervorgeht, dreht es sich in der kommenden Woche in Barcelona nicht nur um mobile Endgeräte wie SmartphonesSmartphones, TabletsTablets oder alle Arten von WearablesWearables, sondern es stehen auch Themen wie Mobile Payment, Connected Cars, 5G, Smart Cities oder Internet of Things im Mittelpunkt. Hier einige der Top-Themen des MWC. Alles zu Smartphones auf CIO.de Alles zu Tablets auf CIO.de Alles zu Wearables auf CIO.de
Schaulaufen der Endgeräte-Hersteller
Traditionell stellt der Launch von neuen Smartphones, Tablets und Wearables ein wichtiges Thema auf dem Mobile World Congress dar. Dabei nutzen die großen Hersteller wie Huawei, LG, Samsung oder Sony bereits das Wochenende vor Messebeginn für eigene Launch-Events.
Interessant ist dieses Jahr, welcher Player dem Smartphone-Riesen Samsung den Rang ablaufen kann. Der südkoreanische Hersteller hält zwar am Sonntag ebenfalls einen Event ab, wird aber das neue Flaggschiff Galaxy S8 nach dem Akku-Debakel des Galaxy Note 7 erst zu einem späteren Termin im März vorstellen.
Diese Lücke hofft unter anderem LG mit dem neuen Topmodell G6 zu schließen. Dabei handelt es sich nach dem enttäuschenden Abschneiden des modularen Vorgängers G5 um eine weitgehende Neukonstruktion, die dem mittlerweile geleakten Informationen zufolge mit schmalem Display-Rand, Dual-Kamera und dem leider nicht mehr ganz brandneuen Snapdragon 821 ausgestattet ist.
Um die Smartphone-Krone des diesjährigen MWC buhlt aber auch Huawei mit dem neuen Flaggschiff P10, Lenovo-Tochter Motorola wird vermutlich Moto G5 und Moto G5 Plus vorstellen und über Sony wird gemunkelt, dass der Hersteller gleich mit mehreren Smartphones aus der Xperia-Reihe nach Barcelona reist.
Außerdem wird die Handy-Marke Nokia auf dem MWC ihr europäisches Comeback feiern: Lizenznehmer HMD Global stellt voraussichtlich die Smartphones Nokia 3, 5 und 6 vor. Und bereits am Samstag findet in Barcelona der Lauch-Event von BlackberryBlackberry Mobile statt, gezeigt wird der von TCL gefertigte Tasten-Androide Mercury. Alles zu Blackberry auf CIO.de
Aber auch abseits der bunten Smartphone-Welt wird es einiges an neuen Endgeräten zu sehen geben. Samsung reist selbstverständlich nicht mit leeren Händen an, sondern präsentiert unter anderem das Android-Tablet Galaxy Tab S3 sowie mit TabPro S2 einen Surface-Konkurrenten mit Windows 10 und Stiftbedienung. Auch mit neuen Wearables ist zu rechnen, dazu zählen neben den trotz schwacher Nachfrage nicht unausrottbaren Smartwatches etwa AR- und VR-Brillen von den einschlägigen Herstellern.
Internet of Things
Auch das Thema IoT hat schon seit einigen Jahren einen festen Platz im Mobile World Congress inne. Ging es dabei zunächst um neue unterstützende Technologien, dürfte der Fokus in diesem Jahr weiter in Richtung Umsetzung wandern. Der einfache Grund: Unternehmen haben mittlerweile den möglichen Wettbewerbsvorteil durch IoT erkannt und wollen eigene Piloten auf die Straße bringen. Daher suchen sie jetzt nach Partnern und Inspirationen, wie sie damit ihre Geschäftsprozesse transformieren können.
Die Chancen, hierbei auf dem MWC fündig zu werden sind groß: Neben IoT-Demos an zahlreichen Herstellerständen und -Pavillons können Besucher in der GSMA InnovationInnovation City aus erster Hand erfahren, wie vernetzte Produkte und Dienstleistungen das Leben der Menschen zu Hause und Arbeit verbessern. Alles zu Innovation auf CIO.de
Neben möglichen Einsatzszenarien rückt auf dem MWC auch das Thema IoT-Sicherheit stärker in den Vordergrund. Grund: Eine signifikante Menge von IoT-Projekten schafft es aufgrund von Sicherheitsbedenken nicht über die Prototypenstufen hinaus. Und diverse Vorfälle haben bereits gezeigt, dass die Gefahr durchaus real ist.
5G ante portas
Der nächste Mobilfunkstandard 5G soll in Europa ab 2020 starten, in einigen asiatischen Ländern voraussichtlich sogar schon im kommenden Jahr. Entsprechend kann man davon ausgehen, dass Netzausrüster wie Ericsson, Huawei, Nokia oder ZTE auf der Messe ihre Fortschritte präsentieren und zeigen, inwieweit sie das Thema technisch unter Kontrolle haben und welche Detailfragen noch zu klären ist.
Ein weiterer spannender Aspekt im Zusammenhang mit 5G ist mit Hinblick auf Europa, wie entgegenkommend und schnell die Regulierungsbehörden mit der Freigabe von Frequenzen sind. Nach dem Vorpreschen von US-Providern wie AT&T, Sprint und T-Mobile ist in diesem Zusammenhang unter anderem denkbar, dass es auch den europäischen Carriern nicht schnell genug geht und sie sich stattdessen zunächst mit der abwärtskompatiblen 4,5G-Technologie LTE Advanced Pro zufrieden geben. Mit "Gigabit LTE" lassen sich dank Kanalbündelung bereits die für viele IoT-Anwendungsszenarien benötigten hohen Bandbreiten und eine niedrige Latenzzeit realisieren, ohne dass notwendigerweise in eine neue Infrastruktur investiert werden muss.
Mobile Payment
Das Thema Mobiles Bezahlen begleitet den Mobile World Congress bereits seit Urzeiten, als die Carrier noch die unangefochtenen Platzhirsche der Messe waren. Inzwischen hat sich Mobile Payment dank Zahlungsmethoden wie Mpesa vor allem in Schwellenländern ausgebreitet, wo viele Menschen kein Bankkonto besitzen. Verschiedene Anbieter arbeiten jedoch unermüdlich daran, das mobile Bezahlen auch Industrieländern zu etablieren - zumal es neue Szenarien gibt, mit denen sich mobiles Bezahlen nicht nur bequemer, sondern dank Methoden wie Blockchain auch sicherer gestalten lässt.
Und, und, und …
Bei über 2000 Ausstellern, die ihre Produkte und Dienstleistungen in den acht Hallen der Fira Gran Via und Bereichen der alten Messe zeigen, dürfte klar sein, dass auf dem Mobile World Congress jeder noch so kleine Aspekt aus dem Mobile-Bereich und darüber hinaus abgedeckt wird. Die COMPUTERWOCHE wird auch dieses Jahr wieder in Barcelona vor Ort sein, um Sie über die wichtigsten (Business-)Themen des MWC zu informieren.