Platz 2 Großunternehmen - Thomas Henkel, Amer Sports

Den Gummistiefeln entwachsen

Horst Ellermann ist Herausgeber des CIO-Magazins und Ambassador für CIOmove in Deutschland.

Besonders gut kommt bei der Jury des "CIO des Jahres" immer an, wenn IT-Chefs ihren Unternehmen Chancen in neuen Geschäftsfeldern eröffnen, zum Beispiel indem sie neue Produkte oder Services schaffen. Genau dies ist bei Henkels Vorzeigeprojekt auch der Fall: Amer hat durch Global One, beziehungsweise durch die globale Retail-Lösung den Start ins Endkundengeschäft in 28 Läden geschafft. Der Prototyp für eine B2C Lösung läuft. Und die Vertriebskanäle sind durch E-Commerce (B2B) sowie eine mobile Auftragserfassung erweitert - was immerhin einen Umsatz von 730 Millionen Euro tangiert.

Mittlerweile reist der CIO erheblich weniger. Global One ist in den zentralen europäischen Märkten etabliert. Gerade folgen Länder wie Polen, Slowakei und Tschechien beziehungsweise die Amerikas. Neuere Märkte wie zum Beispiel China, Malaysia und Russland hat Amer von vorneherein mit den einheitlichen Prozessen aufgesetzt. Henkel hat bei der Preisverleihung zum CIO des Jahres auch eine Auszeichnung für seine internationale Ausrichtung erhalten. Der "Global Exchange Award", den CIO und COMPUTERWOCHE 2010 erstmals gemeinsam mit den IDG-Kollegen vom CIO Executive Council vergeben, belohnt internationale ProjekteProjekte, an denen Mitarbeiter aus mindestens zwei Kontinenten beteiligt waren. Die Projekte müssen erfolgreich abgeschlossen worden oder in der Implementierung sein und einen hohen Stellenwert für das Unternehmen haben. Ob ihm das ebenfalls international ausgerichtete MBA-Programm von Kellog dabei geholfen hat? Alles zu Projekte auf CIO.de

"Nein", antwortet Henkel: "Beim Thema Multikulti hat mir das reale Berufsleben viel mehr gebracht als das MBA-Studium." Der CIO hält die Unterschiede zwischen den Disziplinen - also beispielsweise zwischen Logistik und FinanzenFinanzen - ohnehin für viel ausschlaggebender als die zwischen den Kulturen. "Die Russen sind auch alle auf die amerikanischen Business-Schools gegangen", sagt Henkel, dem der Wechsel zwischen den kulturellen Welten längst selbstverständlich geworden ist: "Wenn ich in Japan ins Büro gehe, verbeugt sich auch niemand mehr." Top-Firmen der Branche Finanzen

Trotzdem freut er sich über den ersten Platz beim "Global Exchange Award" ähnlich wie über den zweiten Platz in der Kategorie "Großunternehmen". Obwohl: Bei der letzteren Auszeichnung gefällt ihm die Bezeichnung nicht. "Der Titel ist eigentlich schlecht", sagt Henkel. "Klar ist der CIO derjenige, der den schönen Preis abholen darf. Aber eigentlich hat mein Team den Preis verdient."

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