Oktoberfest-Netztest
Der beste Anschluss für die Wiesn
E-Plus verspricht bis zu 42 MBit/s
Das Datennetz von E-Plus war über sechs Stunden fast nonstop eine Katastrophe. Der DL-Durchschnitt lag bei 0,87 MBit/s, der UL-Mittelwert bei 0,12 MBit/s. Dagegen schafften O2, Telekom und Vodafone das Vielfache, siehe Tabellen und Grafiken. Wir haben allerdings nur die Datenleistung und nicht die Telefonie getestet, weil der Datendurchsatz für Internet-affine Smartphone-User immer wichtiger wird und sich auf der Wiesn von Jahr zu Jahr etwa verdreifacht. Das Telefonievolumen dagegen bleibt weitgehend unverändert, genau wie der Konsum von Ochsen, Bier und Hühnchen.
- Zahl der Mobilfunk-Standorte
Woher kommt die Power aus dem Wiesn-Hotspot 2013? Diese Grafik zeigt die Anstrengung der Netzbetreiber. Einzig E-Plus gibt keine detaillierte Auskunft, wie viele Mobilfunk-Standorte denn nun innerhalb und wie viele außerhalb der Theresienwiese funken. - Oktoberfest-Analyse Download
Anfangs dominierte Vodafone (rot) und erreichte mit 57 MBit/s den schnellsten Download. Doch je später der Abend und je voller die Wiesn wurde, desto klarer ging das moderne LTE-Huawei-Netz von O2 (blau) in Führung. - Oktoberfest-Analyse Download (Tabelle)
Bei den Downloads auf der Wiesn 2013 brachte das moderne und wohl noch ziemlich leere O2-LTE-Netz mit 33,85 MBit/s den besten Durchschnitt über sechs Stunden hinweg. Der LTE-Speed der Telekom wirkte mit dem neuen iPhone 5s zwar sehr stabil, aber wie ausgebremst alias parametrisiert. - Oktoberfest-Analyse Upload
Bis 17 Uhr lag das LTE-Netz von Vodafone (rot) beim UPLOAD sehr klar in Führung. Ab 18:30 Uhr bot aber das (vermutlich noch ziemlich leere) LTE-800-Netz von O2 dem User mehr Upload-Speed als alle anderen. Viel Speed im UPLOAD macht sich zum Beispiel beim Hochladen von Videos auf YouTube mit kurzen Ladezeiten positiv bemerkbar. - Oktoberfest-Analyse Upload (Tabelle)
Im Upload brachte das LTE-Netz von Vodafone (rot) mit 13,18 MBit/s zwar den höchsten Gesamt-Durchschnitt über sechs Stunden. Das LTE-800-Netz von O2 hatte dafür aber geringere Durchsatz-Schwankungen. - Zahl der Mobilfunk-Standorte
Woher kommt die Power aus dem Wiesn-Hotspot 2013? Diese Grafik zeigt die Anstrengung der Netzbetreiber. Einzig E-Plus gibt keine detaillierte Auskunft, wie viele Mobilfunk-Standorte denn nun innerhalb und wie viele außerhalb der Theresienwiese funken. - Oktoberfest-Analyse Download
Anfangs dominierte Vodafone (rot) und erreichte mit 57 MBit/s den schnellsten Download. Doch je später der Abend und je voller die Wiesn wurde, desto klarer ging das moderne LTE-Huawei-Netz von O2 (blau) in Führung. - Oktoberfest-Analyse Download (Tabelle)
Bei den Downloads auf der Wiesn 2013 brachte das moderne und wohl noch ziemlich leere O2-LTE-Netz mit 33,85 MBit/s den besten Durchschnitt über sechs Stunden hinweg. Der LTE-Speed der Telekom wirkte mit dem neuen iPhone 5s zwar sehr stabil, aber wie ausgebremst alias parametrisiert. - Oktoberfest-Analyse Upload
Bis 17 Uhr lag das LTE-Netz von Vodafone (rot) beim UPLOAD sehr klar in Führung. Ab 18:30 Uhr bot aber das (vermutlich noch ziemlich leere) LTE-800-Netz von O2 dem User mehr Upload-Speed als alle anderen. Viel Speed im UPLOAD macht sich zum Beispiel beim Hochladen von Videos auf YouTube mit kurzen Ladezeiten positiv bemerkbar. - Oktoberfest-Analyse Upload (Tabelle)
Im Upload brachte das LTE-Netz von Vodafone (rot) mit 13,18 MBit/s zwar den höchsten Gesamt-Durchschnitt über sechs Stunden. Das LTE-800-Netz von O2 hatte dafür aber geringere Durchsatz-Schwankungen.
Die Ping-Messungen schwankten mit E-Plus extrem, von passablen 113 bis zu schrecklich langen 2245 Millisekunden. Das Mittel daraus liegt bei lahmen 394 Millisekunden. Allerdings brachen 13 von 32 Messungen schon zusammen, bevor ein Ping alias Daten-Round-Trip überhaupt komplett zustande kam. Diese Total-Flops sind im obigen Mittelwert gar nicht enthalten, denn mit welcher Pingzeit sollte man den Mittelwert konkret berechnen, wenn so ein abgerissener Ping erst gar nie fertig wird? Kurzum: Es war eine Qual, im Wiesn-Hotspot von E-Plus zu Surfen und zu messen.
Einzige Ausnahme: Kurz vor 17 Uhr hatten wir am Löwenbräuzelt ein paar ordentliche Downloads zwischen drei und sieben MBit/s. Der große Rest lag aber unter 1 MBit/s, meist sogar unter 0,1 MBit/s. Die offiziellen 42 MBit/s waren also nicht einmal ansatzweise zu erkennen.
Spätere Stichproben gegen 19 und 20 Uhr brachten an gleicher Stelle, nämlich am Löwenbräuzelt, null Datendurchsatz mit E-Plus. Okay, es ist bekannt, dass alle Netze auf der Wiesn gegen 19 Uhr stark unter Druck geraten. Aber die anderen drei Netze fielen auch in der Mobilfunk-Rushhour nicht gleich ins Koma.
Warum floppt der E-Plus-Hotspot?
Kurz vor dem Wiesn-Start 2013 erklärte E-Plus-Pressesprecher Jörg Borm auf Anfrage: "Über insgesamt 11 Mobilfunkstandorte auf und neben dem Gelände stellt die E-Plus-Gruppe die Versorgung der Wiesn auch in diesem Jahr sicher… Erstmals ist es den Besuchern möglich, mit HSPA+ im Dual Cell-Modus und damit mit bis zu 42 MBit/s direkt von der Wiesn ins mobile Internet zu gehen". Das klingt gut! Doch warum haben wir dann so geringe Messwerte? Wir meinen, zwei Schwachpunkte im Hotspot-Design von E-Plus zu erkennen:
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E-Plus lässt offen, wie viele E-Plus-Stationen denn nun wirklich innerhalb (!) des Festgeländes stehen, und wie viele neben dem Gelände? Vodafone zum Beispiel hat 12 UMTS-Standorte, plus GSM, plus LTE innerhalb (!) der Wiesn 2013 aufgebaut, dazu kommt eine starke 2G-3G-4G-Versorgung rund um das Festgelände: Da ist es schwer vorstellbar, wie E-Plus es schaffen will, die Wiesn überwiegend von außerhalb des Geländes zu versorgen.
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Die Freischaltung von HSPA+ im Dual Cell-Modus in einem derart Traffic-intensiven Hotspot ist ein riskantes Unterfangen. Andere Netzbetreiber versuchen eher das Gegenteil, nämlich den Dual-Cell-Modus just auf der Wiesn weitgehend zu vermeiden.