Neues globales WAN bei Osram
Der Router muss raus aus dem Keller
- Seit April 2015 arbeitet Netzwerkanbieter AT&T daran, den Konzern weltweit mit einem einheitlichen VPN (Virtual Private Network) zu verbinden
- Mitte dieses Jahres sollen 95 Prozent von weltweit 195 einzubindenden Standorten in über 50 Ländern angeschlossen sein
- Das einheitliche MPLS-System erlaubt es jetzt, On-Demand Ressourcen zu- und abschalten zu lassen
- Die Quality of Services (QoS) hat sich verbessert
- Das Netzwerk ist die Achillesferse für Unternehmen
Das möchte kein CIO wirklich zweimal erleben. Der Vorstand kündigt eine Videokonferenz an und während der Übertragung kommt es zu soliden Auslastproblemen des Netzwerks, weil sich sehr viele Mitarbeiter den Webcast anschauen. Um es gar nicht so weit kommen zu lassen, liefen deshalb bisher bei OsramOsram die Videokonferenzen auf einem separaten Netzwerk. Jetzt spart sich der Münchener Leuchtmittelhersteller nicht nur das Extranetz, sondern auch Kosten und Administration für das Netzwerk. Top-500-Firmenprofil für Osram
Seit April 2015 arbeitet Netzwerkanbieter AT&T daran, den Konzern mit einem einheitlichen VPN (Virtual Private Network) zu verbinden. Im Juni dieses Jahres sollen 95 Prozent von weltweit 195 einzubindenden Standorten in über 50 Ländern angeschlossen sein. "Als ich hier anfing, stellten wir fest, dass wir im MPLS-Bereich viele kleine Lieferantenverhältnisse haben", sagt CIO Kian Mossanen, der im Juni 2014 zu Osram kam. "Das wollten wir auf eine weltweite Technologie konsolidieren."
Vertrag in 66 Tagen verhandelt
Die Vertragsverhandlungen beanspruchten nur rekordverdächtige 66 Tage, und auch die Implementierung dauerte für die gesamte Osram-Gruppe lediglich 15 Monate. "Wir haben bei der Ausschreibung sehr enge Timelines gesetzt, um dort schon zu sehen, welcher Provider schnell arbeitet", berichtet Mossanen. Von Vorteil war sicher auch, dass Osram bereits in den USA mit AT&T zusammengearbeitet hat. Hinzu kommt, dass sich Osram bei Hardware in einem IBM-Umfeld bewegt, an das sich AT&T gut anbinden konnte, weil der Provider eng mit IBM kooperiert.
Überraschend musste der Netzwerklieferant jedoch noch ein Schattennetzwerk aufbauen, was zu Beginn der Anbieterauswahl noch nicht bekannt war. Erst im April 2015 fiel die Entscheidung, dass sich der Konzern mit einem Carve-out von seiner Konsumenten-orientierten Lampensparte trennen wollte. Ab Juli dieses Jahres wird die Sparte nun als rechtlich eigenständiges Unternehmen unter dem Namen "Ledvance" firmieren. Zu diesem Zeitpunkt legt Osram den Hebel auf das parallele Netzwerk um und trennt damit die Verbindungen zu Ledvance. "Die Abspaltung konnte im weiteren Prozess aber noch berücksichtigt werden, was ein großer Vorteil war", sagt Mossanen.
Einheitliches MPLS-System stellt Lieferfähigkeit sicher
Dagegen braucht Osram künftig zusätzliche Verbindungen für neue Standorte. So betreibt das Tochterunternehmen Opto Semiconductors große Fabriken in Penang (Malaysia) und in Regensburg, eine weitere LED-Chipfabrik entsteht zurzeit in Kulim, ebenfalls in Malaysia. "Opto Semiconductors arbeitet durchgängig 24/7, da darf die Leitung nicht lange ausfallen", betont Mossanen. "Ein einheitliches MPLS-System bietet dafür einfach mehr als ein Flickenteppich."
Leitungen bleiben also nach wie vor ein entscheidender Faktor. Denn in dem Moment, wo Unternehmen nicht mehr auf ihre kritischen Systeme zugreifen können, kommen auch Produktion und Verwaltung zum Erliegen. "Wir sind stark im Automotive-Bereich tätig, die Lieferfähigkeit steht und fällt dort mit dem SAP-System", erläutert Mossanen.
Nun ist ein Netzwerk leider zunächst einmal nichts, womit ein CIO groß nach draußen gehen und sich auf die Schulter klopfen kann. Doch gewinnt das Netz wie durch Internet of Things (IoT) rasant an Bedeutung. Wenn Osram die Datenströme von seinen Produkten wie die kabellose Lichtsteuerung Lightify, Smart Home oder Smart City vernetzt, wenn also Sensortechnik mit Lichttechnik kombiniert und verbunden wird, dann steigt das Datenvolumen enorm. "Das Netzwerk ist die absolute Basis, um die hohe Geschwindigkeit und Flexibilität für andere ProjekteProjekte und Anwendungen zu ermöglichen", sagt Mossanen. "Das Netzwerk ist für uns die Achillesferse." Alles zu Projekte auf CIO.de
Projekt "Globales Netzwerk" | Highlights und Vorteile |
Auf Grundlage seiner Erfahrungen aus früheren ähnlichen Projekten hebt CIO Kian Mossanen von Osram folgende Punkte hervor.
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