Solarstrom-Modell

Deutsche bringen Licht in den Dschungel

08.07.2013

Keo Noys Dorf liegt 200 Kilometer östlich der Kleinstadt Pakse im dünn besiedelten Süden des Landes. 52 Familien wohnen hier am Rande des Dschungels. Ein paar Jungen kicken einen zerbeulten Ball zwischen den Hütten hin und her. Viele Erwachsene arbeiten auf den Feldern.

Die Holzhütten auf Stelzen stehen über rötlichem Lehmboden. Sie sind kärglich ausgestattet. Pöey, etwa 50 Jahre alt, steht in der Tür mit einer langen Bambuspfeife und betrachtet Besucher neugierig. In ihrer Hütte gibt es ein paar Regale an der Wand und eine Stange für Kleider, mitten drin ein offenes Feuer. Geschlafen wird auf Matten auf dem Fußboden. Tagsüber werden sie aufgerollt. Es ist ziemlich dunkel. "Mein Strahler ist in der Ladestation", sagt sie.

Viel Geld ist in Bong Nam nicht zu machen, die Menschen leben von der Hand in den Mund. Sie verkaufen Eier oder Gemüse, wenn die Ernte gut war. Dieses Dorf und ähnliche stehen bei der Elektrifizierung auf der Prioritätenliste der Regierung nicht gerade oben.

Deshalb sind kleinere, lokale, bezahlbare Lösungen gefragt. "Nachhaltige Energie ist der goldene Faden, der Wirtschaftswachstum, soziale Fairness, das Klima und die Umwelt verbindet und der Welt zur Blüte verhilft", sagt UN-Generalsekretär Ban Ki Moon.

Das Konzept mit Strahlern und Aufladestation hat Andy Schroeter entwickelt. Der Elektroingenieur ist gebürtiger Hamburger, die Pico-Strahler kommen von der Firma Phocos aus Ulm. Nach Laos kam Schroeter 1995 mit seiner Frau, die als Entwicklungshelferin im Einsatz war. Bei Reisen durch das Land sah er die bitterarmen Dörfer ohne Strom. Im Jahr 2000 startete er seine Firma Sunlabob.

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