Global Information Security Survey 2007
Deutsche CISOs: Ehre statt Geld
Lauter sonnige Gemüter, könnte man meinen. Knapp jeder zweite deutsche IT-Sicherheitsverantwortliche (48 Prozent) erklärt, in den vergangenen zwölf Monaten keine Minute Systemausfall gehabt zu haben. Im weltweiten Vergleich behaupten das nur 30 Prozent. Und während 44 Prozent der Deutschen volles Vertrauen in ihre Security-Aktivitäten setzen, sind es im Schnitt aller Befragten nur 32 Prozent.
Doch diese Zahlen vermitteln mit Sicherheit ein schiefes Bild. Beispiel Gefahr von innen: Die Analysten wollten wissen, wer Störfälle in den Unternehmen verursacht. Mehr als jeder zweite deutsche Entscheider (52 Prozent) nennt die Belegschaft als Quelle Nummer Eins, gefolgt von früheren Angestellten mit 18 Prozent. Noch vor einem Jahr sah das anders aus: Aktuelle und frühere Mitarbeiter kamen zusammen auf 47 Prozent der Nennungen. Ob diese dramatische Entwicklung auf ein steigendes Fehlverhalten der Belegschaft, verbesserte Tools oder erhöhte Sensibilität der Verantwortlichen zurückgeht, sei dahingestellt.
Hacker kommen in Deutschland dagegen in der aktuellen Erhebung "nur" auf 32 Prozent der Nennungen (Vorjahr: 50 Prozent). Das sind zehn Prozent weniger als etwa in den USA. Allerdings werden dort die Mitarbeiter "nur" von 47 Prozent als Bedrohung genannt.
Wenig erquicklich ist auch der Blick auf die personelle Ausstattung der Unternehmen. Einen dezidierten CISO gibt es nur in 15 Prozent der deutschen Firmen. Damit liegt die Bundesrepublik weit unter dem globalen Durchschnitt von 32 Prozent. Das ist umso erstaunlicher, als die "Alte Welt" (Europa) mit 38 Prozent CISOs sogar besser abschneidet als die Amerikaner, die genau im Schnitt von 32 Prozent liegen.