Jeder gegen jeden

Die 4 schlimmsten Kleinkriege unter IT-lern

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.
Das "No" im Wort Innovation kommt von den IT-Security-Leuten. Der CIO ist ein Business-Mann, der nichts von IT versteht. Mit solchen und anderen Konflikten machen sich IT-ler selbst das Leben schwer.
Kleinkriege unter IT-Mitarbeitern führen nicht weiter.
Kleinkriege unter IT-Mitarbeitern führen nicht weiter.
Foto: fizkes - shutterstock.com

Was früher eine IT-Abteilung war, ist heute das reinste Schlachtfeld. Das behauptet zumindest Dan Tynan von unserer Schwesterpublikation Infoworld. Glaubt man Tynan, bekriegen sich Programmierer mit Infrastruktur-Freaks, kämpfen Entwickler gegen ihre Chefs und rangeln System-Administratoren um die Vormacht. Immerhin in einem Punkt herrscht Geschlossenheit: Alle hassen die Security-Typen.

Die üblichen Probleme mit Cyber-Kriminellen, unbedarften Anwendern und instabiler Hardware seien dagegen fast eine Kleinigkeit. Dynan skizziert die vier Hauptschauplätze wie folgt:

Die Antwort ist: Nein

1. Alle gegen die IT-Security: Mark White, Chief Technology Officer (CTO) bei Deloitte, witzelt: "Von den IT-Sicherheitsfachleuten heißt es, sie stünden für das "No" im Wort Innovation." Jon Heimerl nimmt es mit Humor. Er verantwortete bei der CIA den Datentransfer zwischen den Standorten auf verschiedenen Kontinenten und hatte in seinem Büroflur ein Schild hängen mit dem Spruch: "Die Antwort ist Nein."

Heimerl arbeitet heute bei einem privatwirtschaftlichen Sicherheitsspezialisten und berichtet von einem Kunden, dessen Marketingabteilung eine neue Konsumenten-Website eingerichtet hatte - ohne die IT-Security darüber zu informieren. Als Heimerl und sein Team bei einer Routine-Kontrolle davon erfuhren, handelten sie pragmatisch: Sie loggten sich ein und veränderten die Preise der angebotenen Ware. Die Lektion wirkte.

2. Operations gegen Entwicklung: Die Einen arbeiten stetig daran, die Systeme so störungsfrei und kostengünstig laufen zu lassen wie möglich. Die anderen wollen entwickeln, was das Zeug hält. "Das kommt daher, wenn man die IT nur als Kostenstelle sieht", sagt Ted Shelton, CEO bei der Beraterfirma Open-First.

Andererseits, fügt Steve Shalita vom Dienstleister NetScout Systems an, verharren Entwickler in ihrer Isolation. Seine Erfahrung: Da werden Anwendungen kreiert, die Implementierung aber den Kollegen überlassen. Entwickler interessierten sich zu wenig für die Frage, ob ihre Apps in das Firmen-Netzwerk passen. Diese Silo-Mentalität müssen Unternehmen aufbrechen, so Shalita.

3. Admin gegen Admin: 99,999 Prozent der Administratoren seien schwer in Ordnung, so Sicherheitsfachmann Heimerl. Der Rest mache Probleme und bringe alle anderen in Verruf. Glaubt man Heimerls Erfahrung, kommt Missbrauch von Administratoren-Rechten immer wieder vor. Schwierig werde es beispielsweise bei Kündigungen. Will sich ein entlassener Administrator rächen, kann er dem Ex-Arbeitgeber erheblichen Schaden zufügen. Berater Shelton empfiehlt daher, Verantwortung auf mehrere Menschen zu verteilen.

Wenn IT-ler den Chef nicht anerkennen

4. IT-Belegschaft gegen IT-Management: Der für einen IT-Entscheider vielleicht schlimmste Konflikt betrifft den mit seinem eigenen Personal. Nach Darstellung von Dan Tynan ist der Rollenwandel des CIOs bei der Belegschaft noch nicht angekommen. Konkret: Die Leute verstehen nicht, dass der CIO Partner des Business sein muss und nicht in erster Linie Informatik-Freak.

Das kann dazu führen, dass sie die AutoritätAutorität des IT-Managements nicht anerkennen. Hier hilft nur: Sich der eigenen Rolle bewusst sein und das Team entsprechend führen. Alles zu Führung auf CIO.de

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