Fraunhofer Trendstudie über Banken
Die App-Society ist im Anmarsch
Zum Vergleich: Der Ablösung alter Kernbankensysteme - laut dem Gartner-Analysten Martin Gutberlet haben manche Banken Legacys von dreißig Jahren und mehr - messen nur 48 Prozent der Befragten "sehr hohe" oder "hohe" Bedeutung zu. Und einem modernen Architektur-Management lediglich 46 Prozent.
Dafür legen Banken laut Fraunhofer mehr Wert auf Ausstattung und Fähigkeiten ihrer Mitarbeiter. Für 76 Prozent hat IT- und Medienkompetenz der Angestellten sehr hohe bis hohe Wichtigkeit. 59 Prozent attestieren dem Schnittstellen-Management zur Integration von Kooperationspartnern sehr hohe bis hohe Relevanz.
Das Fraunhofer-Institut schreibt, "dass sich die Bankvertreter der Notwendigkeit der Weiterentwicklung des webbasierten Bankangebots zunehmend bewusst werden". Sie setzten das auch aktiv um, so die Forscher. Das heißt konkret: 34 Prozent wollen die IT-Ausstattung der Berater verbessern. 34 Prozent wollen ihren Internetauftritt neu gestalten und 30 Prozent in webbasierte Kommunikationsdienste investieren.
Keine Kannibalisierung
Das Fraunhofer-Institut erwartet nicht, dass sich die verschiedenen Vertriebskanäle kannibalisieren. Die Banken wollen ihre klassische Filiale daher auch gar nicht vernachlässigen. Allerdings fordern die Studienautoren eine "Runderneuerung" des stationären Vertriebs.
Auch hierbei beleuchtet die Analyse die Rolle der IT. Diese soll die Arbeit in folgenden Bereichen unterstützen: Gesprächsdokumentation (61 Prozent der Nennungen mit sehr hoher bis hoher Bedeutung), Gesprächsüberleitung (57 Prozent), Vertragserstellung und Archivierung (55 Prozent) sowie Gesprächsvorbereitung (54 Prozent).