Lean IT Management
Die besten Rezepte für eine schlanke IT
Zweitens sollte es das Ziel jedes Unternehmens sein, das perfekt zum eigenen Bedarf passende IT-Portfolio aufzubauen - die Unternehmensarchitektur als Zusammenspiel von fachlichen Prozessen, Anwendungen und Infrastruktur ist dafür in den Blick zu nehmen. Erreichen lässt sich das für beide Säulen mit einer Fit-Gap-Analyse: Erfassung der Ist-Situation, Abgleich mit der Soll-Situation, Formulierung und Priorisierung von Aktivitäten, mit denen sich bestehende Diskrepanzen beseitigen lassen. Als Orientierung für diese Aufgabe haben wir bei MHP zwei Modelle entwickelt, die alle relevanten Facetten zusammenführen, logisch miteinander verbinden und entlang von Lean-Kriterien bewerten.
IT-Wirkungsgrad-Modell
Bei der IT-Organisation kommt das IT-Wirkungsgrad-Modell zum Einsatz. Dieses weist eine Reihe von Kriterien zur Situation im Unternehmen aus, die verschiedenen IT-Disziplinen, Lean-Kategorien und IT-Wirkungsgrad-Kategorien zugeordnet sind.
Die IT-Disziplinen bezeichnen dabei die unterschiedlichen Aufgabenbereiche der IT wie beispielsweise das Portfolio- und Anforderungsmanagement oder den IT-Service Support. Die Lean-Kategorien geben an, welche Prinzipien erfüllt werden sollen - etwa der Null-Fehler-Ansatz oder das Visuelle Management. Mit den IT-Wirkungsgrad-Kategorien wird angezeigt, welche Leistungen die IT wirklich für die Fachbereiche erreichen kann. Dazu gehören unter anderem die Bereiche Governance und Processes.
Zwei Beispiele: Das Kriterium "Wir erkennen Projekte frühzeitig und erfassen diese in standardisierter Form" ist der der IT-Disziplin "Portfolio-Management", der Lean-Kategorie "Null-Fehler-Ansatz" und der Wirkungsgrad-Kategorie "Processes" zugeordnet. Das Kriterium "Vorhandene Daten zu Verlusten werden konsequent zur Planung der Supportleistungen und zur Störungsvermeidung genutzt" sagt etwas über die IT-Disziplin "IT-Service Support", die Lean-Kategorie "Verschwendung eliminieren" und der Wirkungsgrad-Kategorie "Service" aus.
- Projektmanagement
Die Association for Project Management (APM) hat für die Studie "Conditions for project success" 850 Projekt-Verantwortliche aus Wirtschaft und Öffentlicher Hand nach den Erfolgsfaktoren befragt. - Fünf Faktoren
Insgesamt kristallisierten sich zwölf Faktoren heraus. Fünf davon gelten als besonders relevant: Planung, Teamzusammensetzung, Zieldefinition, Governance und der Wille zum Erfolg. - Faktoren 1 bis 6
Außerdem spielen Sponsoren und Funding eine Rolle ... - Faktoren 7 bis 12
... sowie Methoden und Tools, die Unterstützung des gesamten Unternehmens, die Endanwender, Standards und alle Lieferanten, die mit dem Projekt zu tun haben. - Erfolgsquote
Lediglich 22 Prozent der Projekte gelten als voller Erfolg. - Theorie und Praxis
Alle genannten Erfolgsfaktoren seien den Projektleitern bekannt, schreibt die APM. Mit der Umsetzung dessen in der Praxis sind sie dann nicht immer zufrieden.