Digitaltechnik
Die Hightech-Worker
Systeme der neuesten Generation, wie sie etwa von Cisco oder Microsoft entwickelt wurden, schaffen inzwischen eine Atmosphäre, die fast einem physischen Treffen gleichkommt: Räume und Besprechungstische wachsen optisch zusammen; in Lebensgröße sitzen sich die Teilnehmer zwischen New York und Tokio gegenüber.
Längst arbeiten Forscher daran, Büros digital so aufzurüsten, dass Konferenzteilnehmer - etwa Architekten und Bauherren - aus verschiedenen Orten Pläne in Echtzeit verändern können. Für Lars Hinrichs (30), Mitgründer und CEO des Internet-Businessclubs Xing (früher: OpenBC) gehört Videoconferencing zum Alltag. Die 2003 gegründete Firma unterhält Büros in Hamburg, Zürich und Peking. Jeden Freitag versammeln sich die 70 Mitarbeiter in ihren jeweiligen Konferenzräumen und reden miteinander. "Ein fabelhaftes Medium, um den Zusammenhalt zu stärken und Doppelarbeit zu vermeiden", lobt er.
Hinrichs liebt nicht nur virtuelle Treffen und das jeweils neueste elektronische Gerät. Er ist vor allem ein begnadeter Verkäufer und heftiger Nutzer seines sozialen Netzwerks Xing. Rund 1.600 geschäftliche Kontakte unterhält er selbst. Die Zahl der Kontakte erhöhe die Chance, auf die richtigen Geschäftspartner, Job-Anbieter oder Experten zu treffen, so Hinrichs. Selbst Dax-Vorstände und hochrangige IBMler vertrauten inzwischen seiner Erkenntnis: "Ein Netzwerk schadet nur dem, der es nicht hat."
Schon träumt der Xing-Chef von der nächsten Stufe sozialen Networkings: Ein intelligentes Netz wertet die Daten der E-Community aus und schlägt den Mitgliedern eigenständig neue Kontakte vor.
Hinrichs Web-Börse trifft den Nerv digitaler Nomaden. Fixe Arbeitszeiten und unbefristete Arbeitsverhältnisse werden zu Relikten des vordigitalen Zeitalters. Tom Groth (39), Chefvisionär des Computerherstellers Sun, prophezeit, dass viele Wissensarbeiter in Zukunft als FreiberuflerFreiberufler von zu Hause aus und projektbezogen für mehrere Firmen arbeiten werden. "Diese Menschen organisieren sich komplett selbst." Alles zu Freiberufler auf CIO.de