Cloud Computing


Alle Server in der Cloud

Die Hybrid-Cloud-Strategie bei Zumtobel

Holger Eriksdotter ist freier Journalist in Hamburg.

Server hatten ohnehin ausgedient

Eine detaillierte Analyse bot das gleiche Bild wie in fast allen Rechenzentren: Während einige Server kaum ausgelastet vor sich hindümpelten, waren andere so überlastet, dass ständig Hardwareaufrüstungen fällig wurden. Seit 2006 ist der Betrieb der Portalumgebung bereits an Arago ausgelagert. Der Rechenzentrumsexperte aus Frankfurt ist auf Entwicklung, Hosting und Automatisierung von Business-Applikationen spezialisiert und betreibt die Zumtobel-Infrastruktur auf angemieteten RZ-Flächen bei der Telekom Austria in Bregenz. Arago hat jetzt auch die neue Hybrid-Cloud-Lösung konzipiert und umgesetzt.

Refererenzobjekt II: Das Olympiastadion in Berlin leuchtet gerade Hertha zurück in die erste Bundesliga.
Refererenzobjekt II: Das Olympiastadion in Berlin leuchtet gerade Hertha zurück in die erste Bundesliga.
Foto: Zumtobel Lightning GmbH

Die Lösung für das Problem sollte eine vollständig virtualisierte Cloud-Umgebung bringen. Im Gegensatz zur "einfachen VirtualisierungVirtualisierung", die mehrere virtuelle Server fest auf einem physischen Server zusammenlegt, sollten sämtliche Ressourcen vollständig dynamisch in einer Cloud zugewiesen werden. Gerade im E-Business-Umfeld, wo oftmals kurzfristig skaliert werden muss oder temporär weitere Applikation hinzukommen, kann die Begrenzung auf einzelne physische Systeme zum Hemmschuh werden, selbst wenn diese virtualisiert sind. Alles zu Virtualisierung auf CIO.de

Deshalb wurden alle physischen Server in einer Cloud zusammengefasst. Solange in Summe noch genügend Ressourcen zur Verfügung stehen, kann jede neue virtuelle Datenbank- oder Applikations-Server-Instanz sofort gestartet werden, ohne festzulegen, auf welcher Maschine die Anwendung laufen soll.

Referenzobjekt III: Die Kunsthalle Weishaupt hat 2007 in Ulm geöffnet.
Referenzobjekt III: Die Kunsthalle Weishaupt hat 2007 in Ulm geöffnet.
Foto: Zumtobel Lightning GmbH

Nachdem die Grundsatzentscheidung für die Cloud gefallen war, begann das Projekt im Frühjahr 2010 mit einer Bestandsaufnahme der vorhandenen Server mit ihren CPUs, Speichern und allen weiteren Performance-relevanten Komponenten. Weil nach fünfjährigem Betrieb ohnehin die Ablösung der vorhandenen Server anstand, konnte die neue Server-Landschaft frei von Altlasten geplant werden. Die neue Hardware-Landschaft ist mit einiger zusätzlicher Sicherheit dimensioniert. Anstelle der ehemals 62 Server stehen jetzt neun Dell-R710-Server mit Equalogic-PS6000-Storage-Systemen in nur noch zwei Racks im RechenzentrumRechenzentrum. "Die nicht mehr benötigte Stellfläche konnten wir sofort an die Telekom Austria zurückgeben - vorher standen dort 16 Racks", erinnert sich Arago-Projektleiter Thorsten Hilger. Alles zu Rechenzentrum auf CIO.de

Nach den Berechnungen soll sich die Neuanschaffung im Vergleich zur bisher eingesetzten Server-Landschaft innerhalb weniger Jahre allein durch die Ersparnis an Rechenzentrumsfläche, Strom und Kühlung amortisieren. Zudem entfallen die zusätzlichen Ausgaben für Ausfallsicherheit, die in klassischen IT-Systemen merklich zu Buche schlagen. Denn neben der automatischen Lastverteilung bringt die Cloud-Infrastruktur gleichsam automatisch Ausfallsicherheit mit: Falls eine physische Maschine ausfällt, werden die virtuellen Maschinen ohne manuellen Eingriff auf eine andere physische Maschine in der Cloud migriert - ohne dass Kosten für gespiegelte oder geclusterte Hardware anfallen.

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