Cloud Computing


SaaS aus privater und öffentlicher Wolke

Die hybride Cloud kommt

Holger Eriksdotter ist freier Journalist in Hamburg.

Implementiert wird die Cloud im Wesentlichen durch eigene Ressourcen: Bei 41,5 Prozent der Befragten implementiert die eigene IT-Abteilung, 17 Prozent der Teilnehmer überlassen der Fachabteilung die Implementierung und weitere 18,9 Prozent der Befragten vertrauen auf die Dienstleistungen eines Cloud-Anbieters. Das wichtigste Qualitätsmerkmal von Cloud-Angeboten ist für gut ein Drittel der Unternehmen die Verfügbarkeit, ein weiteres Drittel schätzt die Sicherheitsmechanismen als entscheidend für die Qualität ein, und für 24 Prozent steht die Einhaltung der Datenschutzanforderungen an erster Stelle.

SaaS-Angebote: CRM liegt vorn

Für die Studie "XaaS-Check 2010" hatte Martin zusammen mit dem Fachbereich KOM der Technischen Universität Darmstadt im Zeitraum von Mai bis Juli dieses Jahres 84 Unternehmen aus dem deutschsprachigen Raum nach dem Status Quo und zukünftigen Planungen bezüglich Cloud Computing befragt. Dabei kamen 45 Prozent der Umfrageteilnehmer aus Unternehmen mit bis zu 100 Millionen Euro Umsatz, 26 Prozent lagen zwischen 100 Millionen und einer Milliarde Euro, und 29 Prozent setzten über einer Milliarde Euro um. "Die Stichprobe ist natürlich zu klein, um als repräsentativ zu gelten", räumt Martin ein, "aber sie gibt einen Trend wieder, der als Anhaltspunkt für eigene Entscheidungen und Planungen in Sachen Cloud Computing genutzt werden kann."

Wird in Ihrem Unternehmen bereits Cloud Computing eingesetzt?
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Foto: S.A.R.L. Martin, Annecy, Forschungsgruppe Service-oriented Computing, TU Darmstadt, IT Reasearch

Tatsächlich stimmen seine Zahlen im Wesentlichen mit den Ergebnissen anderer aktueller Studien überein. So herrscht bei Marktbeobachtern unterdessen weitgehender Konsens darüber, dass Cloud Computing kein Hype-Thema mehr ist, sondern sich in den Unternehmen etabliert hat. Ebenso gilt es als anerkannte Tatsache, dass auf absehbare Zeit hybride Cloud-Infrastrukturen das Bild der Unternehmens-IT beherrschen werden, weil sie gleichsam den technologischen Graben zwischen den gewachsenen IT-Landschaften der Unternehmen und Services aus der Public Cloud überbrücken. Auch in einem anderen Punkt decken sich die Ergebnisse mit anderen Untersuchen: Cloud-Services nach dem SaaS-Modell (Software as a Service) werden von den meisten Befragten als bevorzugtes Bezugsmodell genannt. Beim aktuellen XaaS-Check waren es 20,3 Prozent, die bei Cloud Computing zuallererst an SaaS denken; Plattform as a Service nannten 16,7 Prozent der Befragten, für weitere 15,3 Prozent steht Cloud Computing allgemein als eine Form des IT-Outsourcing.

Bei den SaaS-Angeboten liegen CRM-Applikationen vorn. "Es sind vor allem die Unternehmensbereiche Marketing und Vertrieb, die auf Cloud-Installationen vertrauen. Hier gibt es seit Jahren etablierte Lösungen im Markt" kommentiert Studienleiter Martin. Befragt nach weiteren Anwendungsfeldern gaben 29,7 Prozent der Teilnehmer an, sie setzen Cloud-Angebote für kollaborative Aufgaben wie E-Mail, Content Management Systeme oder Web 2.0 ein.

Allerdings werden die mit Cloud Computing angestrebten Projektziele nicht in allen Fällen erreicht. Befragt nach dem Erfolg ihrer Cloud-Initiativen lag der entsprechende Index-Wert bei 3,31. "Das bedeutet, dass mit einer durchschnittlichen statistischen Zielerreichung von 66 Prozent zu rechnen ist", interpretiert Martin das Ergebnis. Aber hier sei im Laufe der Zeit mit einer Verbesserung zu rechnen: "Der Cloud Computing-Markt steckt eben noch in einem sehr frühen Stadium."

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