Analysten fordern Veränderungs-Bereitschaft und Fokus auf den Menschen
Die IT muss in den Alltag, der CIO ins Gespräch
Stichwort SOA und BPM: Unabhängig vom Alter der User muss sich die IT stärker auf die Arbeitsrealität der Menschen einstellen. Deshalb sprechen die Analysten Service-orientierten Architekturen und Business Process Management eine große Zukunft zu, sollen sie doch für mehr Flexibilität sorgen.
Design-Experte Don Norman, Professor an der Northwestern University, verlangt von CIOs, die Usability stärker in den Vordergrund zu stellen. Den derzeitigen Stand beschreibt der Professor etwas unakademisch mit den Worten: "Usability usually sucks". Technik-fixierte Informatiker vernachlässigten den Menschen, der damit arbeiten soll, so Norman.
Der CIO als Chimäre
Seine Einschätzung: Viele Implementierungen scheitern nicht am Produkt, sondern daran, dass die Anwendung nicht in die praktischen Arbeitsabläufe passt. Dabei gibt er zu Bedenken, dass es wenig Sinn macht, die User nach ihren Bauchschmerzen zu fragen. "Die Leute können ihnen höchstens die Symptome beschreiben", so Norman.
Konsequenz: Die Workflows müssen genau beobachtet und analysiert werden. Dann heißt es "Spec, build a prototype, test." Dieser Zyklus müsse so oft wiederholt werden, bis die Anwendung passt.
CIOs kämen zu selten aus der Technik-Ecke heraus, zu wenig kommunizierten sie, was sie zum Erfolg ihres Unternehmens beizutragen haben, so die Analysten. Sobald sie in diesem Punkt aktiver werden, steigen auch Ansehen und Einfluss bei der Geschäftsleitung.
Forrester spricht sich eindeutig für das stärkere Zusammenwachsen von Business und IT aus. Der CIO als Informatiker - das ist endgültig vorbei. Die Analysten haben offenbar eine Chimäre aus Informationstechnologe, Change Manager und Innovator vor Augen.
Forrester hat die Ergebnisse des Round-Table-Gesprächs unter dem Titel "The new IT Imperative: Design for people, build for change" zusammengefasst.