Lünendonk-Liste 2017
Die Top 10 deutscher Management-Berater
Rückblick auf die Lünendonk-Liste Management-Beratungen 2016
Schon im Vorjahr fiel die Kommentierung durch Lünendonk - bis auf die Mitarbeiterproblematik - positiv aus. Die Mindelheimer hatten den deutschen Management-Beratungen ein "überaus positives Geschäftsjahr" bescheinigt. Die Top Ten-Liste "Führende deutsche Managementberatungs-Unternehmen in Deutschland" für 2016 belegt das mit Zahlen. Demnach haben die zehn größten Firmen 2015 im In- und Ausland zusammen rund 1,7 Milliarden Euro erwirtschaftet. Gegenüber dem Vorjahr entspricht das einem Plus von 9,4 Prozent. Bereits 2014 hatten die Top Ten ein Wachstum von 9,2 Prozent erzielt.
Lünendonk erstellt zwei solcher Listen. Die erste bezieht sich ausschließlich auf Consulting-Unternehmen, bei denen Gründungsgeschichte und Kapitalmehrheit in Deutschland liegen. Die andere Tabelle listet multinationale Firmen mit Hauptsitz und Kapitalmehrheit im Ausland auf, die mindestens 50 Millionen Euro mit Beratungsleistungen in Deutschland umsetzen. Diese führt Lünendonk alphabetisch auf.
Roland Berger steht laut Lünendonk 2016 an der Spitze der deutschen Managementberatungen.Bei den deutschen Firmen zeigt sich wenig Änderung. Nach wie vor liegt Roland Berger (München) mit einem Gesamtumsatz von 560 Millionen Euro vorn. Der Branchenprimus sichert sich eine Alleinstellung: Simon Kucher & Partners (Bonn) folgt mit 208 Millionen auf Platz zwei vor Zeb.rolfes.schierenbeck.associates (Münster) mit 180 Millionen auf Platz drei. Diese beiden Beratungen haben die Plätze getauscht.
Internationale Managementberatungen, die auch in Deutschland aktiv sind, listet Lünendonk alphabetisch auf.Die Stuttgarter Horvath AG (132 Millionen Euro) und die Münchener KPS AG (123 Millionen) sowie D-fine AG aus Frankfurt/M. (115 Millionen) und Kienbaum Consultants aus Gummersbach (110 Millionen) bilden das Mittelfeld. Abgeschlossen werden die Top Ten mit der Münchener Q-Perior AG (104 Millionen Euro), Porsche Consulting aus Bietigheim-Bissingen (104 Millionen) und Goetzpartners, ebenfalls aus München (90 Millionen Euro).Sieben der zehn Genannten haben im vergangenen Jahr zugelegt. Simon Kucher und D-fine sogar um mehr als ein Fünftel. Insgesamt erwarten sie auch für das laufende Jahr nochmals ein leichtes Wachstum.
- Die fünf umsatzstärksten Management-Beratungen
Der Berater Lünendonk aus Kaufbeuren listete auch schon für das Jahr 2014 die umsatzstärksten Management-Berater in Deutschland auf. Die Genannten erlösen mindestens 60 Prozent mit klassischen Leistungen wie Strategie-, Organisations- und Prozessberatung. Die Umsatzzahlen basieren zum Teil auf Schätzungen. - Gesamtsicht
Insgesamt hat Lünendonk auch 2014 zehn Firmen genauer beleuchtet. Dabei setzt der Primus (Roland Berger) fast zehnmal soviel um wie der Letztplatzierte (Goetzpartners). - Platz 1: Roland Berger
Roland Berger Strategy Consultants mit Sitz in München liegt mit weitem Abstand vorn. Laut Lünendonk erwirtschafteten die Consultants im vergangenen Jahr 750 Millionen Euro. 2012 waren es allerdings noch 765 Millionen. - Platz 2: Zeb.Rolfes.Schierenbeck
Platz zwei nimmt die Münsteraner zeb.rolfes.schierenbeck.associates ein. Die Lücke zum Erstplatzierten ist groß: Auf einen Umsatz von 169 Millionen Euro brachten es zeb.rolfes.schierenbeck im vorigen Jahr. Das ist ein deutliches Plus gegenüber 2012, als der Erlös bei 143 Millionen Euro lag. - Platz 3: Simon Kucher
In Bonn sitzt die Management-Beratung Simon Kucher & Partners GmbH. Sie erwirtschaftete 2013 rund 152 Millionen Euro nach 145 Millionen im Vorjahr. - Platz 4: Kienbaum
Mit einem Umsatz von 112 Millionen Euro für das Jahr 2013 liegt die Unternehmensgruppe Kienbaum aus Gummersbach auf Platz 4. Im Vorjahr betrug der Erlös 115 Millionen Euro. - Platz 5: Horvath
Die Top Fünf der Management-Beratungen in Deutschland werden mit der Horvath AG abgeschlossen. Die Stuttgarter setzten 2013 fast 106 Millionen Euro um, 2012 waren sie knapp unter hundert Millionen geblieben.
Nach eigener Darstellung profitieren die Beratungen von einer wirtschaftlich guten Gesamtlage und insbesondere von den Auswirkungen der Digitalisierung. Gegenüber Lünendonk nannten sie Stichworte wie Big Data, Business Analytics und Industrie 4.0. Offenbar empfinden sich ihre Kunden in einer "zunehmend kurzfristigeren und wenig planbaren Welt". In dieser brauchten sie den Consultant als Lotsen.
- Top Fünf der internationalen Managment-Beratungen in Deutschland
Die Kaufbeurener Berater von Lünendonk haben auch für das Jahr 2014 untersucht, welche internationalen Management-Beratungen auf dem deutschen Markt am erfolgreichsten sind. Es handelt sich dabei um Unternehmen, die Hauptsitz und Mehrheit des Grund- sowie Stammkapitals nicht in der Bundesrepublik haben. Lünendonk betont, dass die angegebenen Umsatzzahlen teilweise geschätzt sind. - Gesamtsicht
Insgesamt listet Lünendonk 18 internationale Management-Beratungen auf, die auch in Deutschland aktiv sind. - Platz 1: Accenture
Nach der Lünendonk-Liste liegt Accenture deutlich vorn. Fast zwölf Milliarden Euro erwirtschafteten die Consultants im Jahr 2013 weltweit. - Platz 2: Deloitte
Deloitte folgt auf Platz Zwei. Nach Angaben von Lünendonk erreichten die Berater 2013 einen globalen Umsatz von fast zehn Milliarden Euro. - Platz3: PricewaterhouseCoopers
Rang Drei gebührt PricewaterhouseCoopers (pwc). Fast sieben Milliarden Euro erlöste das Unternehmen im vergangenen Jahr weltweit. - Platz 4: McKinsey
McKinsey liegt mit einem globalen Umsatz von gut fünf Milliarden Euro laut Lünendonk auf dem vierten Platz. - Platz 5: Ernst&Young
Auf Rang fünf sieht Lünendonk Ernst&Young. 2013 erwirtschaftete das Unternehmen mehr als vier Milliarden Euro.
Genug davon an Bord zu bekommen, gestaltet sich schwierig. Vier von fünf befragten Unternehmen "sehen eine sehr große Herausforderung darin, geeignete Mitarbeiter zu gewinnen", erklärt Geschäftsführer Jonas Lünendonk. Dabei würden sie ihre Belegschaft gerne um rund 20 Prozent aufstocken. Gelungen ist das beispielsweise Simon Kucher, die Firma ist 2015 von 720 auf 820 Mitarbeiter gewachsen, auch bei D-fine arbeiten nun 610 statt 530 Kollegen. Branchenprimus Roland Berger dagegen hat im vergangenen Jahr 100 Mitarbeiter verloren.
"Die Hochschulen bilden einfach zu wenig aus"
Mit Blick auf die Branche insgesamt kommentiert Jonas Lünendonk: "Wenn man die Zahlen aus dem letzten Jahr vergleicht, dann fällt auf, dass die Beratungen im Durchschnitt bei den Mitarbeitern zwischen vier und fünf Prozent gewachsen sind. In der Regel liegt die Fluktuation zwischen elf und 18 Prozent, das heißt, dass diese bereits ausgeglichen wurden. In Summe haben die Beratungen damit ihre Belegschaft um zehn bis 15 Prozent erhöht."
Allerdings würden die Unternehmen die Zahl der geplanten Neueinstellungen "nicht immer erreichen", so Lünendonk weiter. Dafür sei der Wettbewerb um die besten Köpfen "zu hart". Managementberatungen suchen seiner Beobachtung nach vor allem Wirtschaftsinformatiker. Programmierer und Systemintegrierer seien weniger gefragt. Lünendonk: "Grundsätzlich ist es für alle Beteiligten, Kundenunternehmen und Beratungen sehr schwer, ausreichend Fachkräfte zu finden. Die Hochschulen bilden einfach zu wenig aus."