Healthcare IT


IT-Manager wetten

Die Zukunft der Medizin ist vernetzt

Gerd Niehage ist CIO der B. Braun Melsungen AG.
Autor Gerd Niehage ist CIO bei der B. Braun Melsungen AG.
Autor Gerd Niehage ist CIO bei der B. Braun Melsungen AG.
Foto: B. Braun Melsungen AG

In Krankenhausumgebungen sind medizinische Geräte und Daten durchaus heute schon vernetzt. Da die Sicherheit des Patienten im Vordergrund steht, unterstehen diese Geräte dichten und dokumentationspflichtigen Wartungszyklen, für deren Einhaltung die Hersteller Verantwortung tragen. Zudem sind Krankenhausumgebungen auch heute noch als eigenes System organisiert und stark nach außen geschützt. Der nächste logische Schritt wäre nun eine Öffnung nach außen. Der Vorteil: Hersteller könnten in Echtzeit ihre Medizinprodukte überwachen und fernwarten. Geschäftsmodelle würden sich so weg vom Produktverkauf hin zum Lösungsanbieter entwickeln. Am Ende werden die Funktion und nicht mehr das Gerät und die Wartung in Rechnung gestellt.

Datenschutz in der Medizin eine Herausforderung

Herausfordernd gestalten sich hierbei die Gewährleistung des Datenschutzes und die absolute Patientensicherheit. Voraussetzung dafür ist eine gesicherte Verbindung der Geräte über das Internet, damit Daten und Funktionen nicht durch Hacker-Angriffe manipuliert werden können.

Nun zwingt der Kostendruck die Krankenhäuser dazu, ihre Patienten viel früher zu entlassen. Die Pflege findet danach vermehrt in der Heimumgebung statt. Das stellt die Betroffenen vor große Herausforderungen, denn das Krankenhaus ist ein "One-Stop-Shop". Ärzte, Pflegekräfte, Apotheke - und damit verbunden auch Medikamente, Medizinprodukte sowie die Abrechnung mit den Krankenkassen - sind unter einem Dach zu finden. Bei einer Nachbehandlung zu Hause müssen diese Elemente vom Patienten einzeln organisiert werden. Abhilfe schaffen wird in Zukunft das Internet der medizinischen Dinge (IoMT).

Internet of Medical Things

Die Schnittstellen, die bereits für die Krankenhäuser geschaffen wurden, ermöglichen uns, Patient, Heimpflegekraft, Arzt, Apotheke, Krankenkassen und insbesondere die Medizinprodukte intelligent miteinander zu vernetzen.

Die Produkte messen Blutdruck, Herzschlag, Blutwerte, Medikamenten-, Flüssigkeits- und Nahrungszufuhr und überwachen sogar die Funktionsfähigkeit und den richtigen Gebrauch von Implantaten. Die Ergebnisse stehen Ärzten und Pflegern zur Verfügung, damit sie jederzeit eingreifen können. Medikamente und Verbrauchsmaterialien können automatisch nachbestellt werden. Und auch bei Fehlfunktionen kann sofort der Servicetechniker informiert werden und Abhilfe schaffen. Durch Telepräsenz stehen Ärzte und Pfleger digital für ein persönliches Gespräch zur Verfügung und erhalten sofort alle notwendigen Daten in Echtzeit.

Zur Startseite