Vom Sender zum Empfänger
Diesen Weg nimmt eine E-Mail
E-Mail heißt ja eigentlich elektronischer Brief. Wurde beim Entwurf des Internet-Dienstes E-Mail ähnlich wie bei der herkömmlichen Post technisch das Briefgeheimnis umgesetzt?
Bei der Konzeption der frühen Internetdienste stand im Vordergrund, Kommunikation möglich zu machen. Daher hat man bei den grundlegenden technischen Protokollen nicht darauf geachtet, ein stabiles Fundament für einen anhörsicheren Briefwechsel zu schaffen. Daher entspricht eine herkömmliche E-MailE-Mail eher einer offenen Postkarte als einem versiegelten Brief. Alles zu Mail auf CIO.de
Wenn Nutzerin "Anna" an "Wolfgang" eine E-Mail schickt, sind die Rechner der beiden dann direkt verbunden?
Nein. Das E-Mail-Programm oder der Browser von Anna schickt im ersten Schritt die E-Mail an den E-Mail-Server ihres Service-Providers. Wenn sie zum Beispiel ein GMail-Konto hat, wäre das Google. Dieser E-Mail-Server schickt den Inhalt an den Provider, den Wolfgang nutzt. Auf der Strecke kann die E-Mail über etliche andere Server im Internet laufen. Wolfgang kann den Inhalt dann bei seinem Provider abrufen.
Werden herkömmliche E-Mails auf ihrem Weg durchs Netz mitgelesen?
Die meisten E-Mails werden unterwegs mehrfach von Software-Robotern gelesen. Beim Provider des Absenders wird in der Regel überprüft, ob die E-Mail ein Schadprogramm als Anhang mit sich führt. Auf den Empfänger-Systemen wird ebenfalls ein Virus-Check vorgenommen. Außerdem überprüfen die Provider, ob es sich um eine lästige und unerwünschte Spam-E-Mails handelt, die gleich gelöscht oder zumindest in einen Spam-Ordner wegsortiert wird.
Haben die Roboter noch eine weitere Aufgabe?
Bei Systemen wie GMail ermittelt der Roboter auch die Informationen, die Google zum Platzieren von Kontext-Werbung benötigt. Wenn Anna und Wolfgang per GMail über ihre kommende Ferienreise kommunizieren, kann Google entsprechende Links zu Urlaubsangeboten einblenden.
Lesen auch unbekannte Menschen die E-Mails mit?
Die Wahrscheinlichkeit, dass unbefugte Personen eine E-Mail mitlesen, ist äußerst gering. Theoretisch ist das aber möglich. In Unternehmen haben häufig Administratoren die Möglichkeit, elektronische Post mitzulesen. Auch die Strafverfolgungsbehörden und Geheimdienste haben legale Möglichkeiten, E-Mails abzufangen oder zur Kenntnis zu nehmen. Dazu kommen mögliche illegale Ausspäh-Aktionen.
Ist es möglich, E-Mails gegen das Mitlesen zu schützen?
Ja. Mit einer Verschlüsselung nach dem OpenPGP-Standard kann eine E-Mail wirksam gegen Mitlesen verschlüsselt werden. Mit hohem technischen Aufwand ist es auch möglich, die Metadaten einer E-Mail-Kommunikation zu verschleiern, so dass nicht einmal ohne weiteres erkannt werden kann, wer mit wem kommuniziert hat. (dpa/rs)
- Spam
Egal ob nigerianischer Prinz mit Kohle zu verschenken oder Versprechen von dramatischem Gewichtsverlust - Spam ist heutzutage unvermeidlich. Allerdings kann Spam auch die Tür zu Identitätsdiebstahl, Hacks und anderen Security-Desastern öffnen. Achten Sie also auf einen zuverlässigen Spam-Filter. - Irrelevanz
Wieviele E-Mails erhalten Sie pro Tag? Selbst wenn es "nur" 50 pro Tag sind, dürften davon rund die Hälfte inhaltlich völlig irrelevant sein. Also: Denken Sie lieber zweimal nach, bevor Sie selbst den Senden-Button klicken und überlegen Sie auch, ob der Inhalt der Mail für jeden der Empfänger auch wirklich relevant ist. - Romantischer Überschwang
"Beste Grüße", "Verbindliche Grüße", "MfG" sind als E-Mail-Abschiedsgruß für viele Menschen ein absoluter Abturn. Versuchen Sie also zu vermeiden, wie ein Charakter aus einer Schnulze aus dem 19. Jahrhundert zu klingen und lassen sie stattdessen ihre Nachricht und Interpunktion für sich sprechen. Wenn Sie einen Abschiedsgruß hinterlassen möchten, setzen Sie auf das altbewährte "Mit freundlichen Grüßen". Ansonsten sagen Sie lieber nichts. - Antwort-Lag
Ist die E-Mail angekommen? Wie sieht es jetzt aus? Schon eine Stunde vergangen und immer noch keine Antwort? Nur weil eine E-Mail in Sekunden übertragen ist, heißt das nicht, dass eine Antwort auch auf dem Fuße folgt. Das empfinden viele Menschen als extrem frustrierend. - Überflutung
Auf der anderen Seite kann eine E-Mail-Flut - und zwar noch bevor Sie überhaupt Gelegenheit hatten, zu lesen, zu verstehen und zu antworten - mindestens genauso viel ungenutztes Wut-Potential freischaufeln wie der Antwort-Lag. Bevor Sie also eine Armada an Einzeilern auf die virtuelle Reise schicken, sollten Sie sich überlegen, wie Sie alle Inhalte in eine E-Mail packen. - Emoticons
Ein großer Nachteil der E-Mail ist, dass die Intentionen des Absenders durch das Fehlen von Gestik und Mimik beim Empfänger falsch ankommen kann. Es kann verlockend sein, diese emotionale Leere mit Emoticons aufzufüllen. Aber das sollten Sie nicht tun. Versuchen Sie stattdessen ihre Absichten so gut wie möglich in geschriebener Sprache auszudrücken. - Rudel-Mails
Sie arbeiten an einem Projekt und wollen allen Team-Mitgliedern ein Status-Update zukommen lassen? Geht klar. Auch wenn Sie eine Überraschungsparty für einen Kollegen zum Geburtstag planen und eine größere Gruppe darüber informieren möchten, ist dagegen nichts einzuwenden. Bevor Sie nun jedoch eine Gruppen-E-Mail verfassen, sollten Sie nach anderen Kommunikationswegen Ausschau halten - zum Beispiel Collaboration-Apps, Video-Chats, Online-Dokumente oder das gute, alte Face-to-Face-Meeting. Das kann unter Umständen nämlich wesentlich produktiver und effizienter sein, als eine E-Mail. Wenn Sie doch eine schicken, achten Sie darauf, dass im Adressfeld wirklich nur diejenigen Empfänger stehen, die auch eine wichtige Rolle innerhalb des Projekts/Anliegens einnehmen. - Schreierei
Halten Sie sich zurück, wenn es um die Verwendung von Ausrufezeichen geht. Schließlich wollen Sie doch nicht wie ein Marktschreier wirken oder schlimmer noch, dem Empfänger vermitteln, Sie wären wütend. Professionelle E-Mails sollten klar, sachlich und verständlich formuliert werden. Also ohne Ausrufezeichen (und ohne Versalien-Orgien).