SAP-Anwendergruppe feiert zehnjähriges Jubiläum

DSAG-Vorstandschef Alfons Wahlers tritt nicht mehr an

Riem Sarsam war Redakteurin des CIO-Magazins.
Die SAP-Anwendervereinigung DSAG startete ihren zehnten Jahrestag mit einer Überraschung: Alfons Wahlers kündigte an, mit Ende seiner Amtszeit im Oktober dieses Jahres nicht mehr als Vorstandsvorsitzender zur Verfügung zu stehen. Gleichzeitig bereitete er die Mitglieder der weltweit größten SAP-Anwendervereinigung darauf vor, dass die Position künftig nicht mehr ehrenamtlich auszuüben sei.
Alfons Wahlers, der scheidende DSAG-Chef.
Alfons Wahlers, der scheidende DSAG-Chef.

Es gibt einiges zu feiern beim diesjährigen Jahreskongress der Deutschsprachigen SAPSAP Anwendergruppe (DSAG): den zehnten Geburtstag der Vereinigung, das 2.000ste Unternehmen wird Mitglied, die 100ste Firma aus Österreich tritt bei und nicht zuletzt konnte Alfons Wahlers, der seit 2000 als Vorstandschef die Vereinigung geleitet und geprägt hat, knapp 3.100 Teilnehmer auf dem Kongress begrüßen. Noch ein Rekord. Alles zu SAP auf CIO.de

Anstelle des üblichen Forderungskatalogs an die SAP bestand die Auftrittsveranstaltung in diesem Jahr also vor allem aus der Übergabe von Urkunden, Blumen, Abschiedsgeschenken und Dankensreden. Ein Lob während der langjährigen Zusammenarbeit habe er sich immer verkniffen, erklärte beispielsweise SAP-Chef Henning Kagermann. "Ich wollte mich nicht einschleimen."

Karl Liebstückel, vermutlicher Wahlers-Nachfolger.
Karl Liebstückel, vermutlicher Wahlers-Nachfolger.

Ob dies auch für den wahrscheinlich nächsten Vorstandsvorsitzenden Karl Liebstückel gilt, wird sich erweisen. Liebstückel hat sich auf die Fahnen geschrieben, die Organisation der DSAG in den nächsten Jahren weiterzuentwickeln. Leitfaden soll dabei auch das Ergebnis einer aktuellen Umfrage unter den Mitgliedsunternehmen sein. Diese ergab, dass sich viele mehr Transparenz und Informationen von der Vereinigung wünschen. Zudem wurde zum wiederholten Mal eine zu große Nähe zur SAP AG angemahnt. "Das liegt natürlich auch in der Natur der Sache," rechtfertigte Liebstückel. Man brauche den engen Kontakt nach Walldorf, um Einfluss nehmen zu können.

Dennoch wolle er sich der Kritik annehmen und den Mitgliedern vor allem in punkto Transparenz entgegen kommen. "Wir haben vieles in der Zusammenarbeit mit SAP erreicht", räumte er ein. Darüber geredet habe man weniger. Kaum bekannt sei beispielsweise, dass dank Einmischung der DSAG das 5-2-1-Wartungsmodell durchgesetzt wurde. Oder dass die Belange der Anwender bei der Entwicklung der SAP Business Suite (ERPERP) berücksichtigt wurde. Auch die Verlängerung der Wartungsfristen bis 2013 ging auf das Konto der DSAG. Dass hier mehr kommuniziert werden müsse, auch zwischen den einzelnen Gruppen innerhalb der DSAG, sei ein klare Aufgabe, so Liebstückel. An der bisherigen "Politik der verschlossenen Türen" werde man dennoch festhalten. "Unser Ziel ist schließlich, hier Einfluss zu nehmen", so Liebstückel. Die Kommunikation über Dritte, etwa die Presse, laufen zu lassen, sei dabei wenig hilfreich. Alles zu ERP auf CIO.de

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