Analysten-Kolumne

E-Government - steht der Durchbruch kurz bevor?

25.06.2008
Von Kerstin Dirtheuer

Nichtsdestotrotz zeichnen sich erste Fortschritte im E-Government-Umfeld ab. So wurden 2007 erstmals drei der 25 Projekte der E-Government 2.0-Initiative des Bundes umgesetzt: "Digitales Bildarchiv", "e-Vergabe 3.3" und "eAntrag PSM". Es scheint, als hätte die Regierung aus dem Fehlstart von "Bund Online" gelernt. Die öffentliche Verwaltung hat jedoch noch einen Riesenschritt zu tun. Vergleichbar mit der Entwicklung im Bereich der Wirtschaft zeichnet sich auch in der öffentlichen Verwaltung ein Prozess der grundlegenden prozessorientierten Vernetzung ab. Dabei reicht das Spektrum von der verwaltungsinternen Vernetzung unterschiedlicher Bereiche und IT-Systeme über den Aufbau behördenübergreifender Netze bis zu der Entwicklung und dem Aufbau gemeinsamer europäischer Informations- und Kommunikationsnetze.

Potenziale für die Wirtschaft von E-Government

Wachstum der IT-Budgets und Ausgaben für Core SITS der Bundesländer von 2006 bis 2008.
Wachstum der IT-Budgets und Ausgaben für Core SITS der Bundesländer von 2006 bis 2008.

Einen ersten Schritt in diese Richtung sieht man am Beispiel Sachsen. In diesem Bundesland wird ein Verwaltungsnetz aufgebaut, an dem alle Ämter und kommunalen Einrichtungen angeschlossen sein werden. Das neue Netz unterstützt dabei auch die Umsetzung der EU-Dienstleistungsrichtlinie, die bis einschließlich 28. Dezember 2009 endgültig abgeschlossen sein sollte.

Insgesamt sieht PAC hohes Potenzial für die Wirtschaft, sollte die E-Government-Initiative weiterhin erfolgreich weiter wachsen. Dabei können unter anderem für Unternehmen positive Effekte durch Kostensenkungen sowie Produktivitäts- und Umsatzsteigerungen entstehen. Spürbare Kostensenkungen entstehen bei den Unternehmen durch geringere Transaktionskosten. Die Produktivitätseffekte sind eine Folge der optimierten Bürokratieprozesse bzw. E-Government-Prozesse. Doch auch für den Bürger wird der Gang zum Amt weitgehend vereinfacht.

Kerstin Dirtheuer ist Consultant bei Pierre Audoin Consultants (PAC).

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