ERP II setzt Anbietermarkt unter Druck

ERP – Eine richtige Pleite?

24.04.2006
Von Manfred Weiss/CW.at

2.) Der Kampf um Marktanteile ist noch viel härter geworden, was mit einem starken Konzentrationsprozess auf Seiten der Anbieter einhergeht. In fast allen europäischen Ländern gibt – in ein paar Jahren wird man schreiben – gab es eine Vielzahl kleiner lokaler ERP-Anbieter, die sich zwar (noch) recht gut behaupten, aber aufgrund der beschränkten Größe ihrer installierten Basis, irgendwann dem Wettbewerbsdruck nicht mehr standhalten können oder den finanziellen Verlockungen eines Übernahmeangebotes erliegen.

Da aber die Zukunft des ERP-Markts nicht nur vom finanziellen Kräfteverhältnis der Anbieter entschieden wird, sondern auch vom Umstand, wie sehr die angebotenen Lösungen dem ERP II-Konzept entsprechen, ist für die Anwender vor allem wichtig zu wissen, welche Merkmale ERP-II Lösungen aufweisen müssen, damit die Geschäftsstrategie realisiert werden kann. Je größer der Vorsprung des Anbieters in Sachen ERP II, desto höher ist auch die Investitionssicherheit für die Kunden, da diese Lösungen erst am Beginn ihres Lebenszyklus stehen. Helmuth Gümbel, ehemals ERP-Analyst bei Gartner und jetzt Partner und Analyst bei Strategy Partners International, hat acht Merkmale von ERP-II-Lösungen herausgearbeitet.

Acht Merkmale einer modernen ERP-Lösung

1.) Internetbasierende Architektur: Da das Internet keine Transaktionen unterstützt und im Vergleich zu herkömmlichen Lösungen, weder zuverlässig noch sicher genug ist, brauchen Applikationen mehr als das Draufsatteln der Web-Fähigkeit. In den meisten Fällen ist die dabei entstehende Architektur sehr komplex und schwer administrierbar. Daher brauchen Anwender heute Produkte, die eine native Internetunterstützung bieten, und nicht Kompromisslösungen, wie sie von veralteten Architekturen diktiert werden.

2.) Plattformunabhängigkeit: Anwender wollen die Wahlfreiheit zwischen mehreren Plattformen. Einerseits um ihre vorhandenen Systeme besser nutzen zu können und andererseits um das Risiko des totalen Verschwindens eines Herstellers vom Markt sowie das eines Herstellermonopols zu minimieren.

3.) Skalierbarkeit: Unabhängig von ihrer Größe sollten Unternehmen nicht gezwungen werden, zu einem anderen Produkt zu wechseln, nur weil ihre ERP-Software die Last der Transaktionen nicht mehr bewältigen kann.

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