Mobile beeinflusst Unternehmensanwendungen
"ERP-Lösungen dürfen einfach sein"
Im Januar hat der ERP-Anbieter IFS eine Umfrage zu Mobility und den Erwartungen von Nachwuchsführungskräften veröffentlicht. Im April sollen die nächsten Ergebnisse folgen, zuvor konnte CIO.de mit Wilfried Gschneidinger, dem CEO Europe Central bei IFS und Martin Gunnarsson, dem Director of Research & Strategy sprechen und Hintergrundinformationen über mobile Systeme, den Einsatz im Unternehmen und die Zukunft von ERP in Erfahrung bringen.
Tatsächlich wird das Thema Mobile für die meisten Unternehmen mittelfristig zu einem Thema. Das liegt vor allem an den Nachwuchskräften: 85 Prozent der befragten Studenten gaben an, dass sie auch im Berufsleben SmartphonesSmartphones verwenden wollen. Sollte der künftige Arbeitgeber keine Mobilgeräte stellen, will die Mehrheit ihre Privatgeräte am Arbeitsplatz verwenden. Für insgesamt 56 Prozent der befragten Studenten ist es entweder sehr wichtig oder wichtig, ihre privaten Mobilgeräte auch im Beruf einsetzen zu dürfen, wenn der Arbeitgeber nicht das gewünschte Gerät stellt. Für die Unternehmen bedeutet das: sie müssen eine Bring-your-own-Device-Strategie (BYOD) unterstützen, wenn sie junge Nachwuchsführungskräfte gewinnen wollen. Alles zu Smartphones auf CIO.de
"Das Thema Mobile lässt Innovationen zurück in die ERP-Entwicklung fließen", so Gschneidinger. Auf den kleinen Bildschirmen könne man natürlich nicht die volle Menüvielfalt eines ERP-Systems abbilden, sondern man müsse sich beschränken. Dies sei inzwischen aber von den Kunden akzeptiert. "ERP-Lösungen dürfen inzwischen einfach sein", so Gschneidinger. Die Zeiten, in denen sich die Lösungen vor allem durch Komplexität hervortaten, sind vorbei. "Simplicity darf es heute euch in ERP-Umgebungen geben".
Interessant dabei ist, dass der Widerstand in Firmen geringer ist als angenommen: "Die Unternehmen wollen diese neuen, jungen Mitarbeiter - entsprechend ist die Akzeptanzschwelle für innovative ERP-Neuerungen gering", sagt Gschneidinger. Natürlich gäbe es immer ein paar Nutzer, die sich mit den neuen Versionen nicht sofort anfreunden, der Großteil begrüßt die Vereinfachungen aber.
Mit ein Grund dafür ist der Trend "Consumerization of IT", meint Martin Gunnarsson. Der Begriff lässt sich schwer übersetzen, beschreibt aber, stark vereinfacht gesagt, dass Trends und Techniken aus dem Endkundenbereich in die Unternehmens-IT Einzug halten. Das beste Beispiel sind die App-Stores, die iPhoneiPhone und AndroidAndroid inzwischen als Quasi-Standard für die Verteilung mobiler Anwendungen durchgesetzt haben. Alles zu Android auf CIO.de Alles zu iPhone auf CIO.de
- Überschrittene Budgets
Obwohl die Projekt mit einem durchschnittlichen Budget von 2,8 Millionen Dollar im vergangenen Jahr weniger umfangreich als zuvor waren, sind viele Vorhaben finanziell und terminlich aus dem Ruder gelaufen. Zwei Drittel der Befragten haben mit ihren ERP-Installationen weniger als 50 Prozent der erhofften Vorteile erreicht. - Warum werden ERP-Berater verpflichtet?
Externe Berater sollen die internen Kräfte mit ihren Erfahrungen und Fertigkeiten zur Seite stehen oder die Implementation managen. Oft sind es aber auch strategische Partner, die das Projekt mitgestalten. - Anbieterwahl
SAP ist der Anbieter, der am häufigsten auf die Shortlist der Unternehmen landet. Bei der tatsächlichen Entscheidung, welches System installiert wird, hat Oracle die Nase vorn (34 Prozent). Das dürfte dem Umstand geschuldet sein, dass die Studie US-lastig ist. - Umsatz
Dargestellt ist der Jahresumsatz der befragten Unternehmen. - Welche Verbesserungen?
Zumeist hat sich die Verfügbarkeit von Informationen verbessert. Aber auch die Produktivität, Effizienz und Interaktion im gesamten Unternehmen haben mit den ERP-Installationen gewonnen. - Zufriedenheit mit ERP-Funktionen
Die zufriedenen (lila) und neutralen (grün) Bewertungen überwiegen bei der Fragen nach der Zufriedenheit mit den einzelnen ERP-Funktionen. Die besten Werte erreicht die "allgemeine Software-Funktionalität" (52 Prozent "satisfied" oder "very satisfied"). - Amortisierte Kosten
27 Prozent der Befragten gaben ab, dass sich die Kosten für das ERP-Projekt nicht amortisiert haben. - Zeitplan überschritten
Ein Viertel der Teilnehmer hat ihr Projekt fristgereicht, zwei Prozent sogar vor der Zeit abgeschlossen. Alle anderen mussten überziehen. - Betriebsunterbrechungen
Mehr als die Hälfte hatten schon Betriebsunterbrechungen infolge fehlerhafter ERP-Installationen zu beklagen. Die Gründe können technischer, prozessualer und organisatorischer Natur sein. Einfacher zu beheben, so schreiben die Berater von Panorama Consulting, sind technische Fehler. - Zahl der named User
Fast die Hälfte der antwortenden Unternehmen haben ihre ERP-Installationen für bis zu 100 named User ausgelegt. - Gründe für die ERP-Implementierung
Befragten nach den Gründen für das ERP-Projekt, antworteten die Meisten recht allgemein: steigende Business-Performance. Die weiteren Nennungen sind etwas konkreter und beziehen sich etwa auf verbesserte Kundenservices, integrierte Niederlassungen und Compliance-Vorgaben. - Erfolgreiche Installationen
Obwohl die Projekt oft holprig verlaufen, bewerten die Anwender ihre späteren Installationen zumeist gut. 63 Prozent der Befragten bezeichnen sie als erfolgreich. - Wofür ERP-Berater verpflichtet werden
Zumeist kommen die engagierten ERP-Consultants für die Implementierung zum Einsatz. Häufig werden sie aber auch verpflichtet, um Mitarbeiter zu schulen und das Change-Management zu begleiten. - Einsparungen durch Cloud
Die mit dem Cloud-Einsatz erzielten Einsparungen beziffern 36 Prozent auf Null bis 20 Prozent (blau) und weitere 18 Prozent der Befragten auf 21 bis 40 Prozent (grün). Das erachten die Berater von Panorama als zu wenig. - Projektkosten werden überschritten
37 Prozent der Befragten haben das Projekt im Rahmen der budgetierten Kosten abgeschlossen. Alle anderen mussten mehr zahlen. Jeder zehnte musste 51 Prozent und mehr drauflegen. - Erzielter Nutzen
Die Angaben zu den erzielten Vorteilen durch das ERP-Projekt sind sehr vielfältig. Oft besteht das Problem darin, dass die Ziele nicht klar formuliert und das Erreichte nicht mit den Erwartungen abgeglichen werden kann. Dennoch sind Angaben wie "wir haben keinen Business Case" und "wir haben keinen messbaren Nutzen erzielt" besorgniserregend. - on-Premise dominiert
Reine SaaS-Installationen sind eine Randerscheinung, selbst gehostete ERP-Cloud sind selten. Zusammen kommen diese beiden Betriebsarten im Jahr 2013 auf 15 Prozent. In der letztjährigen Erhebung waren es sogar noch 18 Prozent.