Digitalisierung bei der Deutschen Bahn
Erster autonomer Bus im Linienverkehr
Auf 700 Metern kommt womöglich die deutsche Verkehrsrevolution auf leisen Sohlen daher. So kurz ist die Strecke, die der erste autonome Bus im Linienverkehr im niederbayerischen Kurort Bad Birnbach bewältigt. Dabei rollt das Fahrzeug rollt elektrisch vom Ortszentrum zur Therme über öffentliche Straßen. 2018 soll der Bus - laut Bahn der erste autonome Bus in Deutschland - zusätzlich den Bahnhof mit dem Ortszentrum verbinden. Die Strecke verlängert sich so um 1380 Meter auf über 2 Kilometer. Dabei wird ein zweites Fahrzeug eingesetzt, um Anschluss an alle ankommenden Züge anzubieten.
Ziel ist die On-Demand-Verbindung
Der Betrieb des Buses soll über mehrere Jahre laufen. Die Bahn will dabei Erfahrungen im Betrieb autonomer Kleinbusse sammeln, die Technik besser kennen und die Akzeptanz bei den Kunden testen. Gleichzeitig kann hierbei die Deutsche BahnDeutsche Bahn Connect GmbH Praxiserfahrungen für "ioki" sammeln. Unter diesem Namen betreibt die Bahn eine Buchungsplattform für Shuttleservices. Top-500-Firmenprofil für Deutsche Bahn
Ioki will dabei Mobilitätslösungen offerieren, die auf On-Demand-Services basieren und Verkehrsströme durch Mobility-Analytics frühzeitig erkennen. Fenster Bestandteil des ioki-Konzeptes ist das Autonome Fahren, wie etwa jetzt in Bad Birnbach. Künftig will die Deutsche Bahn ihre Kunden künftig nicht nur fahrerlos direkt zum Ziel bringen, sondern auch auf Wunsch - "On-Demand".
Autonom mit Einschränkungen
Der dort eingesetzte Elektrobus hat keinen Fahrer und weder Lenkrad noch Gaspedal. Nur ein Fahrtbegleiter ist an Bord, der bei Bedarf eingreifen kann. Ein Blick hinter die Kulissen zeigt allerdings - bei aller Begeisterung für das Pilotprojekt -, dass von einem vollautonomen Fahren auf Level-5-Niveau noch keine Rede sein kann. So folgt zwar das Shuttle wie auf virtuellen Schienen automatisiert der Route, doch diese musste inklusive Haltestellen einmalig per Laserscanner in den Bordcomputer eingelesen werden.
Ferner muss in Bad Birnbach wie angesprochen immer ein Fahrtbegleiter an Bord sein, um bei Bedarf ins Fahrgeschehen eingreifen zu können, etwa durch das Auslösen eines sofortigen Stopps oder das manuelle Umfahren von Hindernissen per Joystick. Derzeit kann der Kleinbus, so die Bahn, noch nicht selbstständig von der Route abweichen, um etwa Hindernisse wie parkende Autos zu umfahren. Ferner ist die Geschwindigkeit auf maximal 15 Stundenkilometer begrenzt.