EU-Kommissar Thierry Breton

Europa behält bei 5G das Sagen

23.01.2020
EU-Kommissar Thierry Breton will keine Kompromisse bei der Sicherheit von Netzen des superschnellen 5G-Datenfunks in Europa zulassen.
EU-Kommissar Thierry Breton hat sich unmissverständlich zum Thema 5G geäußert.
EU-Kommissar Thierry Breton hat sich unmissverständlich zum Thema 5G geäußert.
Foto: Alexandros Michailidis - shutterstock.com

"Wir werden klare Regeln aufstellen und jeder wird alle davon erfüllen müssen", sagte Breton. Mit der für 5G5G typischen Verlagerung der Rechenleistung an den Rand der Netze "wird jede Antenne zum potenziellen Angriffspunkt aus Sicht der Cybersicherheit", warnte Breton. Alles zu 5G auf CIO.de

Der Binnenmarkt-Kommissar nannte keine Firmennamen, aber seine Äußerungen bezogen sich ganz klar auf die aktuelle Debatte um die Teilnahme des chinesischen Netzwerk-Ausrüsters Huawei am Aufbau europäischer 5G-Netz. Die USA - und auch Huawei-Kritiker in Europa - verweisen auf Risiken wie Spionage oder Sabotage, weil das Unternehmen von der chinesischen Regierung unter Druck gesetzt werden könne. Huawei weist dies zurück. Als Argument für die Zulassung von Huawei wird oft angeführt, ohne Technik der Chinesen könnten die 5G-Netze aktuell nicht aufgebaut werden.

Europa kann das selbst

Breton trat dem entgegen. "Ich bin überzeugt, dass Europa alles in der Hand hat, um bei 5G führend zu sein." So seien europäische Unternehmen führend bei der Zahl der 5G-Patente. In Europa sind die beiden großen Telekom-Ausrüster Ericsson und Nokia zuhause.

Ein weiteres Problem sei, dass Software zum Betrieb von 5G-Netzen hochkomplex sei - "Kilometer um Kilometer Software-Code". Bei dieser Komplexität seien zumindest in der Anfangszeit - unbeabsichtigte - Fehler in den Programmen wahrscheinlich, die wiederum ein Einfallstor für Angreifer bieten könnten, warnte Breton. Große Netzbetreiber könnten die Sicherheit der Netze aus eigener Sicht überwachen, kleinere würden dies an Spezialisten auslagern müssen - wie etwa den Technik-Lieferanten.

"Und natürlich wollen wir sicherstellen, dass das nach unseren Regeln geschieht", zum Beispiel wenn es um Daten geht. "Ich bevorzuge, dass das in Europa, nach europäischen Gesetzen gemacht wird." Alle Anbieter seien bei 5G willkommen - aber müssten nach den dafür aufgestellten Regeln spielen. (dpa/rs)

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