Cloud Computing


Service- und Preismodelle

Europäische Cloud-Provider zu unflexibel

Holger Eriksdotter ist freier Journalist in Hamburg.
Um konkurrenzfähig zu bleiben, müssen Europas Cloud-Dienstleister neue Business-Modelle entwickeln, meinen die Analysten von IDC. Nur wenige haben bislang skalierbare IT-Infrastrukturen evaluiert.

Rund 85 Prozent der europäischen Anbieter von Cloud-Services erwarten steigende Umsätze. „Das Wachstum werden Sie vor allem auf Grundlage der starken Beziehungen zu ihren lokalen Kunden erreichen“, sagt Chris Ingle, Vice President Consulting bei IDC EMEA. Es gäbe aber große Unterschiede zwischen den global agierenden und den kleineren europäischen Cloud-Anbietern. „Die IT-Infrastrukturen europäischer Cloud-Provider sind denen traditioneller Enterprise-IT sehr viel ähnlicher als die der globalen Anbieter.“ Daraus resultierten Service-Angebote und Preismodelle, die im internationalen Vergleich weniger flexibel sind.

Allerdings gibt es auch sichtbare Unterschiede: Insgesamt setzen die europäischen Cloud-Anbieter erheblich häufiger auf Open SourceOpen Source als das in traditionellen IT-Landschaften der Unternehmen üblich ist. Mehr als die Hälfte (56 Prozent) der Server bei den Anbietern laufen unter dem Open-Souce-Betriebssystem Linux; gut 80 Prozent von ihnen standardisieren auf Basis von Apache oder mit einer Mischung von Apache und MicrosoftMicrosoft IIS (Internet Information Services). Mehr als zwei Drittel der Service-Anbieter haben die OS-Datenbank MySQL im Einsatz. Alles zu Microsoft auf CIO.de Alles zu Open Source auf CIO.de

„Um im internationalen Markt konkurrenzfähig zu bleiben, müssen die europäischen Cloud-Provider neue Business-Modelle entwickeln", sagt Chris Ingle, Vice President Consulting bei IDC EMEA.
„Um im internationalen Markt konkurrenzfähig zu bleiben, müssen die europäischen Cloud-Provider neue Business-Modelle entwickeln", sagt Chris Ingle, Vice President Consulting bei IDC EMEA.
Foto: IDC

Der Einsatz von OS-Software verbessert zwar Offenheit und Interoperabilität der IT-Architektur und macht auch im Hinblick auf Lizenzkosten Sinn. Das wird aber nach Ansicht der IDC-Analysten kaum ausreichen, um im globalen Wettkampf zu bestehen: „Um in einem Markt konkurrenzfähig zu bleiben, wo die Kunden zunehmend flexiblere Lösungen fordern – und diese auch schon von einigen Anbietern bekommen – müssen die europäischen Cloud-Provider ihr derzeitiges Angebot auf den Prüfstand stellen und neue Business-Modelle entwickeln“, sagt Ingle. Bisher haben lediglich rund 20 Prozent der Cloud-Anbieter in Europa die Angebote an skalierbarern IT-Infrastrukturen evaluiert. Von diesen aber planen fast 90 Prozent, ihre Infrastruktur darauf zu standardisieren.

Zur Startseite