Hamburger IT-Strategietage


Hamburger IT-Strategietage

EZB-IT-Chefin Plattner ruft CIOs zum Handeln auf

Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.
In einem flammenden Appell rief die Noch-IT-Chefin der EZB-Bank, Claudia Plattner, ihre Kollegen aus der IT auf, "nicht diese Woche, nicht heute, sondern jetzt" die dringenden Digitalisierungsthemen anzupacken.
Claudia Plattner, die designierte BSI-Präsidentin, auf den 21. Hamburger IT-Strategietagen.
Claudia Plattner, die designierte BSI-Präsidentin, auf den 21. Hamburger IT-Strategietagen.
Foto: Frank Erpinar

Nach zwei Jahren Pause freuten sich um die 800 Teilnehmer, wieder live bei den 21. Hamburger IT-Strategietagen dabei zu sein. CIOs und IT-Verantwortliche disktutieren auf dem Event die wichtigsten Themen rund um DigitalisierungDigitalisierung, SecuritySecurity, Nachhaltigkeit, Fachkräftemangel und vieles mehr.Fachkräftemangel und vieles mehr. Alles zu Digitalisierung auf CIO.de Alles zu Fachkräftemangel auf CIO.de Alles zu Security auf CIO.de

Gleich zu Beginn skizzierte die Noch-IT-Chefin der EZB-Bank, Claudia Plattner (ab 1. Juli wird sie Leiterin des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik), zentrale Herausforderungen, mit denen sie und ihre IT-Mitstreiter konfrontiert sind. Sie sprach zudem darüber, wie stark Digitalisierungsthemen alle gesellschaftlichen Bereiche mittlerweile durchdrungen haben.

Als Beispiele nannte sie den Energiesektor. Hier komme es darauf an, die verschiedenen Aspekte wie Speichern, Transport und Verbraucher zusammenzuführen. Dabei handele es sich um eine hochkomplexe Steuerungsaufgabe mit starkem Digitalisierungsbezug. Das gleiche gelte für die Organisation von Lieferketten, wo Unternehmen etwa nachweisen müssen, ob Partnerfirmen und Subunternehmer alle gesetzlichen Bestimmungen einhalten.

Die Lösung könne nicht sein, einfach nach Asien zu reisen, um zu überprüfen, ob gewisse Standards eingehalten werden. Automatisierte Prozesse könnten solche Verfahren stark beschleunigen. Eine starke Automatisierung - allerdings mit höchst negativen Konsequenzen - gebe es bereits in den sozialen Medien. Man müsse damit rechnen, dass bei 100 Nutzern etwa zwei Trolle dabei sind - "damit könnte ich sogar leben", führte Plattner aus. Gefährlich werde es, wenn diese Trolle Hassnachrichten tausendfach via Chatbots verbreiteten. Auch dafür gebe es technische Lösungen, die einfach anzupacken seien.

Schließlich nannte die IT-Managerin noch einen vierten Aspekt, der wohl bei allen IT-Verantwortlichen auf der Tagesordnung steht - nämlich das Thema Sicherheit. Auf der Münchner Sicherheitskonferenz, an der Plattner das erste Mal teilnahm, sah sie sich in ihrer Einschätzung bestärkt, dass das Thema mittleweile in allen Bereichen eine zentrale Rolle spielt.

Und wie sieht nun ihr Lösungsansatz für all diese Herausforderungen aus? "Ich rufe meinen besten IT-Architekten an, mit dem wir das Konzept erstellen", so die IT-Chefin. Dann werde man das mit den IT-Mitarbeitern umsetzen. Und dafür brauche es Beschäftigte, die "mit Passion an die Arbeit gehen." Und ja, der vieldiskutierte Purpose sei wichtig, so ihr Appell an die IT-Chefs: "Für Profit allein bekommt ihr keine guten Leute."

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