Cloud Computing in Deutschland
Fachabteilungen geben den Ton an
Jobrollen in der IT verändern sich
Die wachsende Durchdringung mit Cloud-Diensten führt in den IT-Abteilungen zu veränderten Jobrollen. Laut der Studie sehen 50 Prozent der Unternehmen die Rollen von IT-Architekten, Systemadministratoren und Verantwortlichen für IT-Operations im Wandel. "Je mehr Cloud Services ein Unternehmen nutzt, desto tiefgreifender werden die Veränderungen sein", schreiben die Autoren. Das betreffe das Fachwissen ebenso wie die Prozesse und die Unternehmenskultur. Hybride Cloud-Szenarien und Multi-Clouds stellten zudem völlig neue Anforderungen an die Integration von Technologie und Prozessen.
In den IT-Organisationen veränderten sich damit auch die Anwendungsentwicklung, das Testing und der IT-Betrieb selbst. Darauf seien viele Unternehmen schlecht vorbereitet. So ergab die IDC-Befragung, dass in mehr als der Hälfte der Organisationen nur geringe oder gar keine Kenntnisse über Konzepte wie DevOps und Continuous Integration vorhanden sind. IDC empfiehlt Unternehmen deshalb, insbesondere DevOps-Ansätze für eine verbesserte Anwendungsentwicklung zu prüfen.
Beziehungen zu IT-Anbietern sind im Umbruch
Mit ihren Cloud-Service-Providern sind die meisten Befragten bisher zufrieden. Das aber sei kein Freifahrtschein für die IT-Hersteller, warnt IDC. Geht es etwa um neue Cloud-Transformationsprojekte, sind 65 Prozent der deutschen Entscheider offen für neue Anbieter. "Klassische langfristige Lieferantenbeziehungen stehen zur Disposition", kommentieren die Marktforscher die Entwicklung. Große Funktionsblöcke ließen sich mithilfe von Cloud-Services in kleinere Services aufsplitten, die sich zudem immer besser integrieren oder über APIs miteinander verknüpfen lassen. Dies gelte auch für Dienste unterschiedlicher Anbieter.
Cloud-Hürden: Security und Verfügbarkeit
Die alten Bedenken gegen Cloud Computing gibt es noch, doch sie werden kleiner. Auch das ist eine Erkenntnis der IDC-Studie. Die Sicherheitsdiskussion rund um das Thema sei in Deutschland spürbar gereift. Dennoch spielten sicherheitsrelevante und rechtliche Aspekte für 47 Prozent der Befragten weiterhin eine zentrale Rolle. Das betreffe Unternehmen aller Größenklassenklassen; Befragte aus der Finanzbranche und der Öffentlichen Hand sind an diesem Punkt besonders sensibel.
Fast ein Drittel sorgt sich darüber hinaus um die Verfügbarkeit von Cloud-Services. Aus Sicht von IDC sind dabei zwei Aspekte ausschlaggebend: Einerseits die Zuverlässigkeit der Cloud-Rechenzentren selbst, andererseits die Highspeed-Datenverbindungen zu den Cloud-Ressourcen im Netz. Insbesondere der Mittelstand leide in vielen Gebieten Deutschlands noch unter einer mangelnden Netzverfügbarkeit. Das sei ein echter Wettbewerbsnachteil.
- Amazon Web Services
Forrester attestiert AWS ein marktführendes Portfolio an Cloud-Services. Hybrid-Cloud-Szenarien aber deckten die Konkurrenten zum Teil besser ab. - Microsoft Azure
Im Azure-Portfolio loben die Forrester-Experten besonders die Services für Softwareentwickler. - IBM Bluemix
IBM kann die Vorteile seines Cloud-Angebots vor allem in Unternehmen mit etablierten IT-Strukturen ausspielen. - Google Cloud
Googles Cloud-Portfolio punktet vor allem mit Machine-Learning- und Data-Services. - Oracle Cloud
Die Oracle-Cloud ist in erster Linie für Bestandskunden des IT-Konzerns interessant, urteilt Forrester. - Interoute Virtual Data Center
Der britische Anbieter Interoute profitiert im Forrester-Vergleich von seiner starken lokalen Präsenz in Europa. - Salesforce App Cloud
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Die Stärken des Cloud-Portfolios von CenturyLink liegen in den ausgefeilten Konfigurations- und Automation-Features. - CloudSigma
Cloud-Services aus der Schweiz offeriert CloudSigma. Kunden profitieren von besonders flexiblen und feingranularen Konifgurationsoptionen, kommentiert Forrester.